Gewerbestrom

Günstiger Gewerbestrom für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland

Gewerbestrom für Büros

Von Dr. Jörg Heidjann

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland stehen vor der Herausforderung, ihre Stromkosten zu senken, um dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Denn die Strompreise in Deutschland gehören zu den höchsten weltweit und die Energiewende sowie die Abkehr von russischem Gas infolge des Ukraine-Kriegs haben zu deutlich höheren Energiekosten für Unternehmen geführt. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, ist die optimierte Strombeschaffung für Unternehmen lebensnotwendig geworden.

Wir zeigen kleinen und mittelständischen Unternehmen Möglichkeiten auf, Stromkosten zu senken. Ziel ist es, dass Handwerksbetriebe, Praxen, Büros, Hotels, Gastronomie und Einzelhändler alle notwendigen Informationen erhalten, um schnellstmöglich das beste Ergebnis im Stromeinkauf zu erzielen.

Grundlagen zum optimierten Stromeinkauf in Unternehmen

Energiekosten

Im Allgemeinen können kleinere und mittelständische Unternehmen sich keine eigene "Energieeinkaufsabteilung" leisten. Diesen Job übernehmen dort häufig die Geschäftsführer selbst oder Mitarbeiter aus dem allgemeinen Einkauf. Da aber der Stromeinkauf für Unternehmen jedoch immer komplexer und vielschichtiger geworden ist, haben die Verantwortlichen oft nicht die zeitlichen Ressourcen, sich mit der dynamischen Lage auf den Energiemärkten entsprechend zu beschäftigen. In der Konsequenz geben Unternehmen häufig zu viel Geld für Energie aus.

Wesentliche und immer wieder auftauchende Fragen beim Stromeinkauf in KMU

  1. Soll ich mich bei der Auswahl der Angebote nur auf den Preis konzentrieren?
  2. Welche Rolle spielen Risikoabsicherung und Flexibilität der Angebote?
  3. Ist mein lokaler Energieversorger der richtige Versorger für mich oder soll ich auch andere Anbieter ansprechen?
  4. Soll ich mich selbst um die Strombeschaffung kümmern oder einen externen Experten zu Rate ziehen?
  5. Wie viel Zeit soll/kann ich selbst in die Stromausschreibung investieren?

Eine pauschale Antwort auf die obigen Fragen gibt es nicht, da jedes Unternehmen über sehr individuelle Möglichkeiten und Voraussetzungen verfügt. Häufig sind es aber einige wenige sehr einfache Handlungsempfehlungen, die langfristig Geld sparen - beispielsweise die Art des Stromtarifs.

Tarifvertrag, Grundversorgung oder Sondervertrag

Tarifverträge und Sonderverträge sind zwei verschiedene Arten von Verträgen, die zwischen Energieversorgern und kleineren bis mittelgroßen Unternehmen abgeschlossen werden können. Jede dieser Vertragsarten hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, die Unterschiede zwischen ihnen zu verstehen, um die beste Wahl für Ihr Unternehmen zu treffen. Beide Vertragsarten unterscheiden sich grundlegend.

  • Als Faustregel gilt, dass Tarifverträge bei Kunden mit einem Jahresverbrauch von weniger als 100.000 Kilowattstunden zumeist abgeschlossen werden. Individuelle Sonderverträge werden dagegen häufig erst bei Verbräuchen von mehr als 100.000 kWh pro Jahr angeboten.

1. Tarifvertrag / Standardtarifvertrag

Ein Tarifvertrag ist ein Standardvertrag, der von einem Energieversorger angeboten wird und für eine bestimmte Region in Deutschland gilt. Die Preise sind nach Verbrauchspreis und Grundgebühr aufgeteilt und es gibt eine (eingeschränkte) Preisgarantie über die Vertragslaufzeit. Ebenfalls geregelt sind Bedingungen zu Mindestlaufzeiten, Vertragsverlängerungen und Kündigungsfristen.

Der Standardtarifvertrag für gewerbliche Stromkunden bis zu einem Verbrauch von 100.000 Kilowattstunden regelt die rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen, unter denen Stromversorger Strom an diese Kundengruppe liefern.

Im Tarifpreis sind alle relevanten Preiskomponenten enthalten, die für die Stromlieferung an den Kunden anfallen. Das bedeutet, dass der Preis, der dem Kunden in Rechnung gestellt wird bereits alle Kosten wie Energiebeschaffung, Netznutzung, Steuern und Abgaben sowie die Gewinne des Stromversorgers beinhaltet.

Der Standardtarifvertrag stellt sicher, dass der Stromversorger seinen Kunden transparente, faire und planbare Bedingungen und Konditionen anbietet, unter denen der Strom geliefert wird. Dazu gehört unter anderem der Preis pro Kilowattstunde (kWh), die Höhe der monatlichen oder jährlichen Grundgebühr, Preisgarantien, Vertragsdauer sowie die Bedingungen für eine Verlängerung oder Kündigung. Sollte es während der Vertragslaufzeit zu einer Preiserhöhung kommen, so haben Kunden ein außerordentliches Kündigungsrecht.

  • Der Tarifvertrag garantiert dem Kunden eine gute Planbarkeit seiner Stromkosten während der Vertragslaufzeit. Diese Garantien werden vom Versorger in die Vertragsangebote in Form von Risikoaufschlägen eingepreist.

2. Grundversorgungsvertrag

Grundversorgungstarife sind in der Regel deutlich teurer als Standardtarife außerhalb der Grundversorgung. Sollte sich Ihr Unternehmen also in der Grundversorgung befinden, so ist ein Wechsel in einen anderen Tarif sofort durchzuführen.

  • Jeder Tag in der Grundversorgung verursacht unnötig hohe Stromkosten. Sie können die Grundversorgung jederzeit mit einer 14-tägigen Frist kündigen und in einen günstigeren Stromtarif wechseln.

3. Individueller Sondervertrag

Ein Sondervertrag oder Individualvertrag ist eine maßgeschneiderte Vereinbarung zwischen dem Energieversorger und Ihrem Unternehmen. Sondervertragskunden können individuelle Konditionen mit dem Versorger aushandeln. Dazu gehören neben dem Preis auch Vereinbarungen zu Laufzeiten und Kündigungsfristen. Zudem steht dem Sondervertragskunden meistens auch ein persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung.

Die Kalkulationsgrundlage für den Strompreis ist ebenfalls individuell und richtet sich beispielsweise nach dem prognostizierten Stromverbrauch anhand des Lastganges im Vorjahr. Bei den Sondervertragskunden wird nur der Verbrauchspreis sowie die monatliche Grundgebühr kalkuliert. Die vom Versorger nicht beeinflussbaren Preiskomponenten wie Netzentgelte, Steuern, Umlagen und Abgaben werden extra ausgewiesen und dem Kunden in Rechnung gestellt. Für diese Komponenten gibt es dann seitens des Versorgers keine Preisgarantien.

  • Ein Sondervertrag enthält individuelle Preise, Laufzeiten, Zahlungsbedingungen und spezielle Dienstleistungen. Sonderverträge sind für Kunden in aller Regel kostengünstiger als Tarifverträge.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Sondervertrag und Tarifvertrag

Im Folgenden finden Sie eine Tabelle, die die Unterschiede zwischen einem Sondervertrag und einem Tarifvertrag aufzeigt. Wie Sie sehen können, haben beide Vertragsarten ihre Vor- und Nachteile.

Eigenschaften Sondervertrag Tarifvertrag
Preise Individuelle Preise Festgelegte Preise
Kundenbetreuung Persönicher Ansprechpartner Callcenter, Kundenservice
Kalkulationsgrundlage Individuell anhand des Lastganges Standard Tarifangebot
Bedingungen Verhandelbar Standardbedingungen
Laufzeit Verhandelbar Festgelegte Laufzeit
Kündigungsfrist Verhandelbar Festgelegte Kündigungsfrist
Dienstleistungen Individuelle Leistungen Standardleistungen

Tabelle "Die wesentlichen Unterschiede zwischen Sondervertrag und Tarifvertrag". Quelle: StromAuskunft.de

Für Gewerbekunden ab einem Stromverbrauch von 100.000 kWh pro Jahr sind Sonderverträge günstiger.

Outsourcing der Gewerbestrombeschaffung in kleinen und mittelständischen Unternehmen

Insbesondere in kleineren Unternehmen fehlt es häufig an personellen Ressourcen und Knowhow, um sich intensiv mit der Strombeschaffung zu beschäftigen. Daher wird das Thema häufig vernachlässigt. Sinnvoll ist es daher, sich an den Stromversorger des Vertrauens zu wenden oder einen professionellen Dienstleister zu beauftragen.

Möglichkeit 1: Energieberater

Für das Outsourcing der Strombeschaffung für KMU kommen kaufmännische Energieberater in Frage, die den Energieeinkauf inklusive der Abwicklung und Vertragsgestaltung für die Unternehmen übernehmen. Im Bereich der Strombeschaffung bietet es sich an, dass die folgenden Leistungen an einen Energieberater ausgelagert werden.

  • Unterstützung bei der Auswahl der Beschaffungsstrategie
  • Vorbereitung und Erstellung der Ausschreibungsunterlagen
  • Durchführung und Begleitung der Ausschreibung
  • Auswertung und Präsentation der Ausschreibung
  • Empfehlung eines Versorgers und Begleitung der Vertragsverhandlungen

Wenn möglich sollte ein Mitarbeiter des Unternehmens in den Prozess verantwortlich eingebunden werden und sich eng mit dem Energieberater austauschen.

Möglichkeit 2: Stromversorger

Viele Stromversorger haben in den letzten Jahren eigene Abteilungen zur professionellen Betreuung von KMU aufgebaut. Dazu gehören die größeren Stadtwerke sowie die regionale und überregionale Stromversorger. Diese agieren zwar nicht unabhängig, sondern aus wirtschaftlichem Eigeninteresse, sind dafür aber vor Ort und verfügen über eine gute Kenntnis im Hinblick auf den lokalen Markt und die Bedürfnisse der Kunden.

Einkauf von Gewerbestrom - zwei Kundengruppen, zwei Tarifmodelle

kosten

Die meisten kleineren Gewerbekunden beziehen Strom auf die gleiche Weise wie Privathaushalte – über einen konventionellen Stromzähler mit einem Standardlastprofil. Gehören Sie zu dieser Kundengruppe mit geringem oder mittlerem Stromverbrauch, dann können Sie die für Sie günstigsten Gewerbestromangebote über unseren Tarifrechner finden und auf Wunsch direkt online wechseln.

In der Kundengruppe mit höherem Stromverbrauch kommt die sogenannte registrierende Leistungsmessung (RLM) zum Einsatz. Hierbei misst ein sogenannter Lastgangzähler den betrieblichen Stromverbrauch in kurzer Taktung und übermittelt die Daten an den Stromversorger. RLM-Kunden profitieren oftmals von spürbaren Entlastungen beim Strompreis sowie von erheblichen Einsparmöglichkeiten und können sich über unseren Service individuelle Gewerbestromangebote erstellen lassen.

1. Kleine und mittelständische Betriebe mit einem Jahresverbrauch bis 100.000 kWh

Bei einem Jahresverbrauch bis 100.000 kWh nutzen Sie am besten unseren Stromtarifrechner für Gewerbekunden. Ob Handel, Gastronomie, Handwerksbetrieb, Praxis, Dienstleister oder kleines Unternehmen - mit unserem Gewerbestromrechner können Sie nach wenigen Eingaben und in Sekundenschnelle den günstigsten Stromanbieter für Ihre Region und Ihren Stromverbrauch finden.

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2. Unternehmen und Industriebetriebe mit einem Jahresverbrauch ab 100.000 kWh

Gewerbekunden mit einem Jahresverbrauch von mindestens 100.000 kWh und einem Lastgangzähler (RLM) profitieren in besonderem Maße von Entlastungen und Sparpotenzialen. Hier empfiehlt es sich, individuelle Gewerbestromangebote einzuholen. Auf Wunsch prüft unser Servicepartner für Sie entsprechende Optionen.

Unsere Leistungen für Gewerbekunden

  • Übersichtliche Angebote und professionelle Beratung
  • Schnelle Ausschreibung Ihres Bedarfs
  • Elektronische Erfassung aller energierelevanten Daten
  • Bündelung der Strom- und Gasnachfrage
  • Ausschreibung und Verhandlung
  • Vergleichsaufstellung zum aktuellen Versorger
  • Lieferantenprüfung und -auswahl
  • Abschluss eines neuen Vertrages
  • Beratung zu Stromsteuer und EEG
  • Dauerhafte Strompreisoptimierung
  • Verwaltung und Verbesserung Ihren Energieeinkauf kontinuierlich
  • Prüfung der laufenden Verträge
  • Marktbeobachtung und Analyse der Preisentwicklung
  • Datenpflege für alle Abnahmestellen
  • Firmendashboards, Statistiken und Abrechnungen
  • Kontinuierliche Ausschreibung und Preisfindung
  • Unterstützung bei der Beantragung von Fördergeldern
  • Individuelle Energieeffizienzlösungen

Prozess der Stromausschreibung für KMU

1. Anforderungsanalyse

Das Unternehmen bestimmt seine Anforderungen an den Stromanbieter. Dazu gehören die benötigte Strommenge, die Vertragslaufzeit, die Anzahl der Abnahmestellen, die Verbrauchsanalyse und Prognose anhand der Lastgänge sowie Art des Stroms (konventioneller Strom oder Grünstrom). Ebenso sollte die Beschaffungsstrategie abgestimmt werden.

2. Ausschreibungsunterlagen

Das Unternehmen stellt die Ausschreibungsunterlagen zusammen und definiert die Anforderungen an die Beschaffungsstrategie in Form eines Lastenheftes.

3. Ausschreibungsankündigung

Die Ausschreibungsunterlagen werden an vorausgewählte Stromversorger mit der Anfrage an eine Teilnahme an der Ausschreibung geschickt. Die teilnehmenden Versorger werden um eine erste Preisindikation gebeten.

4. Angebotsphase

In diesem Prozess findet die finale Preisrunde statt. Dazu reichen die teilnehmenden Versorger ihre verbindlichen Angebote ein, in denen sie ihre Tarife, Konditionen und Vertragsbedingungen präsentieren.

5. Bewertung und Auswahl

Das Unternehmen bewertet die eingegangenen Angebote anhand der Kriterien, die in der Ausschreibung definiert wurden, und wählt das beste Angebot aus.

6. Vertragsabschluss

Das Unternehmen schließt einen Vertrag mit dem ausgewählten Stromversorger ab. Die Strombelieferung beginnt zum vereinbarten Termin.

  • Die Stromausschreibung ist für KMU ein effektiver Weg, um den besten Stromversorger für das eigene Unternehmen zu finden und dabei Kosten zu sparen. Es ist jedoch wichtig, dass das Unternehmen die Ausschreibung sorgfältig plant und durchführt, um sicherzustellen, dass alle relevanten Kriterien berücksichtigt werden. Mit der richtigen Strategie und Beratung können kleine und mittelständische Unternehmen Ihre Stromkosten deutlich reduzieren.

FAQ Gewerbestrom

Was ist der Unterschied zwischen Gewerbestrom und Industriestrom?

Auf dem Strommarkt wird zwischen zwischen Gewerbestrom für kleine und mittlere Betriebe und Industriestrom für große, energieintensive Branchen unterschieden.

Unterschiedliche Netzzugänge und Verbrauchsmessung

Unternehmen in Deutschland werden je nach Verbrauchsgröße über verschiedene Netzzugänge mit Strom versorgt. Spitzenabnehmer sind direkt ans Hochspannungsnetz angeschlossen, während Mittelständler über das Mittelspannungsnetz und kleinere Betriebe, ebenso wie Privathaushalte, via Niederspannungsnetz beliefert werden.

Während die meisten Gewerbekunden über haushaltsübliche Stromzähler verfügen, kommt in energieintensiven Betrieben und Unternehmen die sogenannte registrierende Leistungsmessung (RLM) zum Einsatz. Hierbei erfasst ein Lastgangzähler den betrieblichen Stromverbrauch in hoher Taktung und übermittelt die Daten kontinuierlich an den Versorger.

Unterschiedliche Strompreise

Industrieunternehmen, die besonders hohe Strommengen beziehen, profitieren gegenüber Privathaushalten, kleinen und mittelständischen Betrieben von staatlichen Strompreisprivilegien, womit ihre Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt werden soll. Mögliche Entlastungen umfassen Steuern, Abgaben, Umlagen und Netzentgelte.

Der durchschnittliche Industriestrompreis in Deutschland beläuft sich auf etwa die Hälfte des Strompreises für Privathaushalte und liegt um rund ein Drittel unter dem mittleren Gewerbestrompreis. Energieintensive Industriekunden, die das Maximum der gesetzlichen Strompreiserleichterungen ausschöpfen können, erzielen ein nochmals deutlich niedrigeres Kostenniveau.

Was sind Termin und Spotmarkt?

Der Terminmarkt und der Spotmarkt sind zwei Arten von Märkten, die im Stromgroßhandel verwendet werden.

Der Spotmarkt ist ein Markt, auf dem der Strom in Echtzeit gehandelt wird. Das bedeutet, dass der Strom zum Zeitpunkt des Handels geliefert und bezahlt wird. Der Spotmarkt wird auch als Day-Ahead-Markt bezeichnet, da die Lieferung am nächsten Tag erfolgt. Auf dem Spotmarkt wird der Strompreis durch Angebot und Nachfrage bestimmt.

Der Terminmarkt ist ein Markt, auf dem Strom für zukünftige Lieferungen gehandelt wird. Hierbei wird der Preis heute festgelegt, aber die Lieferung des Stroms erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Der Terminmarkt ermöglicht es den Marktteilnehmern, zukünftige Risiken abzusichern oder zu spekulieren. Der Preis auf dem Terminmarkt wird durch die erwartete Nachfrage und das erwartete Angebot in der Zukunft beeinflusst.

Aspekt Terminmarkt Spotmarkt
Definition Ein Markt, auf dem zukünftige Lieferungen von Strom gehandelt werden. Ein Markt, auf dem sofortige Lieferungen von Strom gehandelt werden.
Zeitraum Handel findet in der Zukunft statt, in der Regel innerhalb von Wochen oder Monaten. Handel findet in der Gegenwart statt, normalerweise innerhalb von Stunden oder Tagen.
Preisbildung Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt, jedoch berücksichtigt der Terminmarkt auch die erwartete Entwicklung der Nachfrage und des Angebots in der Zukunft sowie die Kosten für den Transport von Strom. Der Preis wird ausschließlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt, jedoch kann es zu kurzfristigen Preisschwankungen aufgrund von Wetterschwankungen oder technischen Problemen im Stromnetz kommen.
Zielgruppe In erster Linie für Stromerzeuger und -versorger sowie für Händler, die das Preisrisiko absichern oder spekulieren möchten. In erster Linie für Endverbraucher und Stromhändler, die kurzfristig Strom benötigen.
Produkte Strom-Futures und -Optionen, die an der Börse gehandelt werden.

Kassageschäfte auf Strom, die bilateral zwischen Käufern und Verkäufern ausgehandelt werden.

Lieferung und Bezahlung Lieferung und Bezahlung erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt in der Zukunft, wie im Handelsvertrag festgelegt. Lieferung und Bezahlung erfolgen sofort oder innerhalb weniger Tage nach dem Handel.
Risiken Preisrisiken und Kontrahentenrisiken aufgrund der Unsicherheit in der Zukunft. Kontrahentenrisiken und Risiken im Zusammenhang mit der Qualität und Lieferung von Strom sowie kurzfristige Preisschwankungen.
Vorteile Ermöglicht es den Stromerzeugern und -versorgern, das Preisrisiko abzusichern und die Stromproduktion besser zu planen. Händler können auch auf zukünftige Preisbewegungen spekulieren. Bietet den Endverbrauchern und Stromhändlern die Möglichkeit, Strom zu aktuellen Preisen zu erwerben und kurzfristige Bedarfsspitzen zu decken.
Nachteile Höhere Kosten und Kontrahentenrisiken aufgrund des längeren Zeitrahmens und der Unsicherheit in der Zukunft. Bietet keine Möglichkeit, das Preisrisiko abzusichern oder auf langfristige Preisbewegungen zu spekulieren.
Beispiele Strom-Futures und -Optionen, die an der EEX (European Energy Exchange) gehandelt werden. Spotpreise für Strom an der Strombörse, z.B. EPEX SPOT oder Nord Pool Spot.

Was sind RLM- Stromzähler?

RLM steht für Registrierende Leistungsmessung. RLM (fernauslesbarer Lastgangzähler mit integrierter Messstrecke) Stromzähler sind elektronische Stromzähler, die vor allem für die Erfassung des elektrischen Energieverbrauchs in  Unternehmen mit einem Stromverbrauch von mehr als 100.000 kWh verwendet werden.

Wozu werden RLM Zähler benötigt?

Die Verwendung von RLM-Zählern ist gerade im Gewerbekundensgment mit einem Verbrauch von mehr als 100.000 kWh Strom im Jahr weit verbreitet, da sie eine präzisere Erfassung des Energieverbrauchs ermöglichen und damit eine bessere Kontrolle der Stromrechnungen und des Energieverbrauchs ermöglichen. Die Daten, die von RLM-Zählern erfasst werden, können auch zur Analyse des Energieverbrauchs und zur Optimierung der Energieeffizienz verwendet werden. Darüber hinaus können RLM-Zähler in intelligenten Stromnetzen eingesetzt werden, um eine bessere Integration erneuerbarer Energiequellen und eine effizientere Energieverteilung zu ermöglichen.

Im Vergleich zu den traditionellen SLP- Stromzählern haben RLM-Zähler einige Vorteile.

Vorteile von RLM-Zählern

Präzisere Messungen
RLM-Zähler ermöglichen eine genauere Messung des Energieverbrauchs, was zu präziseren Abrechnungen und Einsparungen führen kann.

Automatische Datenerfassung
RLM-Zähler können große Mengen an Verbrauchsdaten in Echtzeit erfassen und speichern, was eine bessere Überwachung und Analyse des Energieverbrauchs ermöglicht.

Möglichkeit der Fernablesbarkeit
RLM-Zähler können ferngesteuert ausgelesen werden, was Zeit und Geld spart und menschliche Fehler bei der Datenerfassung minimiert.

Langfristige Stabilität
RLM-Zähler sind aufgrund ihrer elektronischen Konstruktion robuster und langlebiger als SLP-Zähler.

Integration in intelligente Stromnetze
RLM-Zähler können in intelligente Stromnetze integriert werden, um eine bessere Integration erneuerbarer Energiequellen und eine effizientere Energieverteilung zu ermöglichen.

Nachteile von RLM-Zählern

Höhere Kosten
RLM-Zähler sind teurer als SLP-Zähler, was ihre Einführung für kleinere Unternehmen oder Haushalte erschweren kann.

Mehr Komplexität
Die Fernablesbarkeit und Echtzeitdatenerfassung von RLM-Zählern erfordert ein höheres Maß an technischem Know-how und Infrastruktur als SLP-Zähler.

Was sind die Unterschiede zwischen SLP- und RLM-Zählern?

Der Hauptunterschied zwischen den beiden Zählertypen besteht darin, wie sie den Energieverbrauch erfassen und wie die Verbrauchsdaten weiterverarbeitet werden.

- SLP-Zähler erfassen den Energieverbrauch auf der Grundlage von Standardlastprofilen, während RLM-Zähler den Verbrauch in Echtzeit messen.

- SLP-Zähler werden normalerweise manuell ausgelesen, während RLM-Zähler ferngesteuert ausgelesen werden können.

- RLM-Zähler haben eine höhere Messgenauigkeit als SLP-Zähler.

- RLM-Zähler sind in der Anschaffung teurer als SLP-Zähler.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass RLM-Zähler eine fortschrittlichere Technologie sind, die präzisere Messungen und eine bessere Kontrolle des Energieverbrauchs ermöglicht. SLP-Zähler sind hingegen einfacher und kostengünstiger in der Anschaffung und werden in der Regel für kleinere Kunden und Haushalte eingesetzt, bei denen der Energieverbrauch weniger variabel ist.

Wann empfiehlt sich die Umrüstung von einem SLP auf einen RLM Zähler?

Die Umrüstung von einem SLP-Stromzähler auf einen RLM-Stromzähler hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte sorgfältig abgewogen werden. Hier sind einige Situationen, in denen die Umrüstung auf einen RLM-Stromzähler empfohlen werden kann:

Erhöhte Genauigkeit
Wenn ein Kunde unregelmäßige Verbrauchsmuster hat oder eine höhere Genauigkeit des Stromverbrauchs benötigt, kann die Umstellung auf einen RLM-Stromzähler sinnvoll sein. Ein RLM-Stromzähler misst den Stromverbrauch in Echtzeit und liefert somit genauere Daten.

Dynamische Tarife
Wenn ein Energieversorgungsunternehmen dynamische Tarife einführt, die auf die Stromnachfrage und die Netzbelastung reagieren, kann die Umstellung auf einen RLM-Stromzähler erforderlich sein, um die Tarife korrekt abzurechnen.

Verbrauchsüberwachung
Wenn ein Kunde den Stromverbrauch von bestimmten Geräten oder Anwendungen im Haushalt überwachen muss, kann ein RLM-Stromzähler eine geeignete Lösung sein, da er den Verbrauch in Echtzeit misst.

Energieeinsparungen
Wenn ein Kunde Energieeinsparungen erzielen möchte, kann ein RLM-Stromzähler eine wertvolle Ressource sein, da er den Energieverbrauch in Echtzeit misst und es dem Kunden ermöglicht, schnelle Anpassungen vorzunehmen, um den Verbrauch zu reduzieren.

Netzstabilität
Wenn ein Energieversorgungsunternehmen Schwierigkeiten hat, die Netzstabilität aufrechtzuerhalten, kann die Umstellung auf RLM-Stromzähler dazu beitragen, Lastspitzen besser zu verwalten und das Stromnetz zu optimieren.

Fazit

Insgesamt ermöglicht ein RLM-Zähler eine präzisere und effizientere Messung des Energieverbrauchs, was zu präziseren Abrechnungen und Einsparungen führen kann.

Wie sind die Vertragslaufzeiten beim Gewerbestrom?

Die Laufzeit eines Gewerbestromtarifs regelt die Dauer der vertraglichen Bindung des Kunden an den Anbieter. Neben dem Preis ist sie das wichtigste Kriterium bei der Tarifwahl, denn sie bestimmt die Zeitspanne, in der kein Wechsel zu einem anderen Gewerbestromanbieter möglich ist.

Vertragslaufzeit: Maximal 2 Jahre

Die Vertragslaufzeiten von Gewerbestromtarifen können sehr unterschiedlich ausfallen: Kunden, die Gewerbestrom über die lokale Grundversorgung beziehen, können diese praktisch jederzeit kündigen. Die Flexibilität von Grundversorgungstarifen wird jedoch mit einem besonders hohen Strompreis bezahlt.

Deutlich günstiger fallen Gewerbestromtarife von alternativen Anbietern aus. Diese sind in der Regel mit Vertragslaufzeiten von mehreren Monaten bis hin zu zwei Jahren ausgestattet. Laut Vorgaben des Gesetzgebers darf eine Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren bei einer stillschweigenden Verlängerung von maximal einem Jahr nicht überschritten werden - das gilt für Haushalts- wie für Gewerbestrom.

Vertragslaufzeit vs. Strompreis

Stromanbieter preisen kurze Vertragslaufzeiten von wenigen Monaten üblicherweise ein. Für eine besonders hohe Flexibilität müssen Gewerbestromkunden also teurer bezahlen. Ratsam ist die goldene Mitte: Gewerbestromtarife mit einjährigen Laufzeiten, die mittelfristige Wechseloptionen zulassen und zugleich günstige Konditionen bieten.

Soll ich langfristige oder flexible Gewerbestromverträge abschließen?

Es gibt verschiedene Vertragsoptionen für Unternehmen, einschließlich langfristiger und flexibler Verträge. Beide Optionen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die je nach den individuellen Bedürfnissen Ihres Unternehmens variieren können.

Hier sind die Hauptunterschiede zwischen langfristigen und flexiblen Verträgen, zusammen mit ihren Vor- und Nachteilen:

Langfristige Verträge:

Unternehmen können langfristige Stromlieferverträge abschließen, um ihre Stromkosten langfristig zu sichern und von Preisgarantien zu profitieren. Diese Verträge können eine Laufzeit von mehreren Jahren haben und ermöglichen es Unternehmen, ihre Budgetplanung langfristig zu planen.

Vorteile:
Preisstabilität, Budgetplanung, Potenzielle Einsparungen

Nachteile:
Weniger Flexibilität, Bindung, höhere Kosten

Flexible Verträge:

Unternehmen können auch flexible Stromlieferverträge abschließen, die ihnen die Möglichkeit geben, den Strom zu variablen Preisen zu kaufen, um auf kurzfristige Schwankungen des Strommarktes zu reagieren. Diese Verträge erfordern jedoch eine aktive Überwachung des Strommarktes und eine schnelle Reaktion auf Preisänderungen.

Vorteile:
Flexibilität, Anpassung an den Markt, Keine langfristige Bindung

Nachteile
Preisvolatilität, Höhere Verwaltungskosten, Potenziell höhere Preise

Was ist die registrierende Leistungsmessung?

Ab einem Verbrauch von 120.000 kWh pro Jahr wird die registrierende Leistungsmessung (RLM) verwendet. Das ist eine Methode zur Messung des Stromverbrauchs, die einen detaillierten Einblick in den Zeitverlauf des Stromverbrauchs, den sogenannten Lastgang ermöglicht.

Im Gegensatz zu einem einfachen Stromzähler, der nur den Gesamtstromverbrauch erfasst, zeichnet ein System zur registrierenden Leistungsmessung kontinuierlich den Stromverbrauch auf und speichert diese Daten in einem Speichermedium. Die gesammelten Daten können dann analysiert werden, um Einblicke in den Stromverbrauch und die Energieeffizienz von Geräten oder Systemen zu gewinnen. Zudem ist der Lastgang die Grundlage für die Abrechnung beim Stromversorger. Der Lastgang wird auch von Energieberatern und -managern genutzt werden, um Verbrauchstrends zu identifizieren und Energieeinsparungen zu empfehlen.

Warum ist der Lastgang für die Strombeschaffung so wichtig?

Der Lastgang ist die Aufzeichnung des Stromverbrauchs über einen bestimmten Zeitraum. Es ist ein wichtiges Instrument für Energieversorger, Energieberater, Netzbetreiber und Industrieunternehmen, um den Strombedarf und die Lastverteilung im Laufe des Tages, der Woche, des Monats oder sogar des Jahres zu verstehen.

Energieversorger nutzen den Lastgang aus dem Vorjahr, um ein Stromlieferangebot zu kalkulieren. Dazu wird der Lastgang ausgewertet, der eine detaillierte Aufzeichnung des Stromverbrauchs des Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum enthält. Der Lastgang zeigt die zeitliche Verteilung des Stromverbrauchs, also zu welchen Tageszeiten und an welchen Wochentagen besonders viel oder wenig Strom verbraucht wurde. Anhand dieser Daten können bestimmte Verbrauchsmuster erkannt und genutzt werden, um die zukünftige Strombeschaffung zu planen und zu optimieren.

In Unternehmen kann der Lastgang dazu beitragen, Energieeffizienzmaßnahmen zu identifizieren, um Stromkosten und Stromverbrauch zu reduzieren. Eine genaue Aufzeichnung des Lastgangs kann dazu beitragen, Engpässe und Lastspitzen zu identifizieren, die zu einem unnötigen Stromverbrauch und höheren Stromkosten führen können. Ebenso ist der Lastgang entscheidend für die Beschaffungsstrategie des Unternehmens verantwortlich.

Netzbetreiber verwenden den Lastgang, um die Stabilität des Stromnetzes sicherzustellen. Eine hohe Nachfrage nach Strom kann zu einer Überlastung des Netzes führen, was zu Stromausfällen führen kann. Durch die Überwachung des Lastgangs können Netzbetreiber frühzeitig Engpässe identifizieren und Maßnahmen ergreifen, um das Netz stabil zu halten.

Was ist das Standardlastprofil?

Das Standardlastprofil beim Gewerbestrom gibt einen typischen Verbrauchsverlauf eines gewerblichen Stromkunden über einen Tag hinweg wieder. Es wird auch als Lastgang bezeichnet und beschreibt, wie sich der Stromverbrauch des Kunden im Laufe eines Tages ändert.

Das Standardlastprofil variiert je nach Branche und Art des Gewerbes. Es gibt beispielsweise Lastprofile für Büros, Restaurants, Einzelhandelsgeschäfte, aber auch für Industrieunternehmen.

Das Standardlastprofil ist wichtig für die Stromversorger, da es ihnen hilft, die Stromerzeugung und -verteilung besser zu planen und den Bedarf an Strom zu prognostizieren. Auch für den Kunden kann es von Bedeutung sein, da es ihm ermöglicht, seinen Stromverbrauch zu optimieren und damit Kosten zu sparen.

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