Unseriöse Stromanbieter

Unseriöse Stromanbieter

Billigstrom

Wie Sie unseriöse oder problematische Stromanbieter erkennen und sich effektiv schützen

Der Strommarkt in Deutschland zählt mittlerweile rund 1.000 Anbieter. Obwohl die überwiegende Mehrheit professionell und seriös agiert, finden sich auch immer wieder schwarze Schafe unter den Versorgern. Sie locken mit vermeintlich günstigen Angeboten, hinter denen sich jedoch häufig riskante Tarifstrukturen und intransparente Geschäftspraktiken verbergen.

Wie können Sie als Verbraucher ihr Risiko bei der Stromanbieter-Suche minimieren? Und welche Schutzmechanismen sind vorhanden, wenn man bereits an ein unseriöses Geschäftsmodell gelangt ist? Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich vor Tricks und Täuschungen im Dickicht der Stromtarife schützen können.

Aktuelle Beispiele von Problemen mit Stromanbietern

Im vergangenen Jahr erfassten die Verbraucherzentralen in Deutschland zu den Energiemarken der Primaholding-Gruppe mehr als 17.000 Beschwerden. Damit entfiel knapp ein Drittel aller Beschwerden im Bereich Energie auf diese Unternehmengruppe. Kunden meldeten beispielsweise untergeschobene Verträge, unzulässige Preiserhöhungen oder zu hohe Abschläge

"Die Primaholding-Gruppe ist seit Jahren ein großes Ärgernis für Verbraucherinnen und Verbraucher. Betroffene Kundinnen und Kunden können sich dagegen wehren und Verträge vorzeitig beenden", teilt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit.

Gegen die Energiemarken Primastrom und Voxenergie laufen Musterklagen wegen unzulässiger Preiserhöhungen. Nowenergy steht unter dem Verdacht unwirksamer Strom- und Gasverträge.

Folgende Energiemarken gehören zur Primaholding GmbH

Primastrom
Verbraucherschutzinstitutionen empfehlen, einen Wechsel zu diesem Unternehmen zu überdenken. Wir raten unseren Kunden von einem Wechsel zu Primastrom ab.

primastrom

Voxenergie
Voxenergie hat in den letzten Jahren viele negative Schlagzeilen gemacht und ist in zahlreiche Beschwerden und Musterfeststellungsklagen involviert. Wir raten unseren Kunden von einem Wechsel zu Voxenergie ab.

voxenergie

Paketsparer
Paketsparer ist ein Angebot der Primaholding GmbH. Der vzbv prüft derzeit sogar eine Sammelklage gegen die Unternehmensgruppe. Aufgrund dieser Konstellation raten wir unseren Kunden derzeit von einem Anbieterwechsel zu Paketsparer ab.

Paketsparer

Nowenergy
Selbiges gilt für die ebenfalls der Primaholding angehörende Marke Nowenergy. Wir raten unseren Kunden ab, zu diesem Anbieter zu wechseln.

Weitere Anbieter mit bekannten Problemen

Auch die folgenden Anbieter empfehlen wir unseren Kunden im Rahmen unseres Wechselservices nicht, da die Versorger aufgrund zahlreicher Kundenbeschwerden in den Fokus von Verbraucherschützern geraten sind. Obwohl die Unternehmen durch attraktive Preise und auch teilweise ihr Engagement im Bereich Ökostrom punkten, sollte man die kritischen Meinungen und rechtlichen Konflikte im Hinterkopf behalten, wenn man über einen Anbieterwechsel nachdenkt. Aus diesen Gründen raten wir unseren Kunden von einem Wechsel zu den folgenden Unternehmen ab.

Fuxx - Die Sparenergie
Fuxx - Die Sparenergie steht aufgrund zahlreicher Kundenbeschwerden in der Kritik. Verbraucherschutzinstitutionen, darunter auch die Stiftung Warentest, empfehlen, einen Anbieterwechsel zu diesem Unternehmen zu überdenken.

fuxx

EVD EnergieVersorgung Deutschland
Die EVD EnergieVersorgung Deutschland hat viele Kundenbeschwerden erhalten. Verbraucherschutzinstitutionen empfehlen, einen Wechsel zu diesem Unternehmen zu überdenken.

voxenergie

Enstroga
Unsere Experten haben Enstroga als "nicht empfehlenswert" eingestuft, vor allem aufgrund vieler Kundenbeschwerden und versteckter Preiserhöhungen.

ExtraEnergie
ExtraEnergie verzeichnet eine hohe Anzahl an Kundenbeschwerden. Verbraucherschutzorganisationen, einschließlich Stiftung Warentest, raten davon ab, zu diesem Anbieter zu wechseln.

 

Wie können sich Verbraucher vor unseriösen Stromanbietern schützen?

gutesiegel-deutschlands-beste-stromanbieter

Unser Gütesiegel "Deutschlands beste Stromanbieter" dient dazu, Verbrauchern eine verlässliche Orientierung bei der Wahl des Stromanbieters zur Seite zu stellen. Mit diesem Siegel zeichnen wir Anbieter aus, die als fair, seriös und sicher eingestuft werden. Wir haben das Gütesiegel entwickelt, um Transparenz und Vertrauen zu schaffen. Sie können es bei der Anbietersuche über unseren Stromrechner jederzeit als Filter aktivieren, um ausschließlich Tarife von Versorgern angezeigt zu bekommen, die den Qualitätskriterien unseres Labels entsprechen.

Seriöse Stromanbieter erkennen

Neben Gütesiegeln und Testberichten gibt es weitere Indikatoren für die Seriosität eines Stromanbieters.

  • Informationen und Erfahrungen: Bevor Sie einen Stromtarif abschließen, ist es ratsam, mehrere infrage kommende Anbieter zu vergleichen und diesbezügliche Erfahrungsberichte zu lesen. Eine Internet-Recherche kann helfen, außerdem bieten Verbraucherzentralen oft solide Informationen und Tipps, wie man unseriöse Anbieter erkennen kann.
  • Vertragsbedingungen: Lesen Sie das Kleingedruckte im Vertrag sorgfältig durch und achten Sie besonders auf Klauseln zu Preiserhöhungen oder sonstigen Gebühren.
  • Preisgarantien: Einige Anbieter erhöhen trotz vertraglich vereinbarter Preisgarantien die Preise. Achten Sie darauf, dass Preisgarantien schriftlich fixiert sind.

Kennzeichen unseriöser Stromanbieter

Indem Sie auf die folgenden Kennzeichen für unseriöse Geschäftspraktiken achten, können Sie sich effektiv vor Risiken durch problematische Stromanbieter schützen.

  • Vorauszahlungsmodelle

Stromtarife mit Vorauszahlungen sind zwar häufig günstig, beinhalten aber einen hohen Risikofaktor für Kunden. Im Falle einer Unternehmensinsolvenz verlieren Sie ihr Geld.

  • Verlockende Boni mit Fallstricken

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn hohe Boni versprochen werden, die erst viele Monate nach Vertragsabschluss fällig werden. Hier besteht die Gefahr, dass der Vertrag vor Auszahlung beendet wird.

  • Ungewöhnlich niedrige Preise

Wenn die versprochenen Strompreise viel niedriger sind als bei anderen Anbietern, sollte man vorsichtig sein. Es könnte sich um Lockangebote handeln.

  • Versteckte Preiserhöhungen

Unseriöse Anbieter kommunizieren Preiserhöhungen oft in einer Art und Weise, die es Kunden schwer macht, diese rechtzeitig zu bemerken. Achten Sie deshalb genau auf die Vertragsbedingungen und halten Sie Ausschau nach verschleierten Kosten oder unübersichtlichen Darstellungen von Preiserhöhungen.

  • Aggressive Verkaufstaktiken

Drängt ein Stromanbieter auf einen schnellen Vertragsabschluss, ist Skepsis angebracht. Seriöse Versorger setzen ihre Kunden nicht unter Druck.

  • Fehlende Preisgarantien

Preisgarantien sind für Verbraucher ratsam. Sie bieten eine bessere Kostenkontrolle und schützen vor plötzlichen Preiserhöhungen. Bietet ein Stromversorger generell keine Tarife mit Preisgarantie an, kann dies ein Warnsignal sein und auf kommende Verteuerungen hindeuten.

  • Mängel beim Kundenservice

Wenn Stromanbieter für Kunden schlecht erreichbar sind und Fragen lange unbeantwortet bleiben, ist dies ärgerlich. Unseriöse Anbieter konzentrieren sich oftmals auf den reinen Vertrieb und bieten kaum nennenswerte Serviceleistungen an.

  • Negative Kundenbewertungen

Negative Bewertungen und Erfahrungsberichte in Online-Rezensionen können auf problematische Anbieter hindeuten. Aber auch die Unternehmensstuktur: Wer steht hinter der Marke? Wie groß ist der Versorger und wie lange existiert er schon? Gibt es bekannte Probleme beim Mutterkonzern bzw. der Unternehmensgruppe?

Problemfälle aus der Vergangenheit

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gab es auf dem deutschen Strommarkt eine Reihe von Problemanbietern - von TelDaFax und FlexStrom über Care Energy und BEV Energie bis hin zu Stromio und der Primaholding Gruppe -, deren Kunden in unterschiedlicher Weise mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert waren.

Was ging schief?

  • Lockangebote und Preiserhöhungen: Die Anbieter lockten oft mit sehr niedrigen Einstiegspreisen, nur um die Kosten später unerwartet und teilweise drastisch zu erhöhen.
  • Intransparente Verträge: Die Vertragsbedingungen waren häufig so gestaltet, dass sie für Verbraucher schwer verständlich waren. Das führte zu Verwirrung und unerwarteten Kosten.
  • Probleme bei der Vertragsbeendigung: Kunden berichteten von Schwierigkeiten bei der Kündigung ihrer Verträge, einschließlich unklarer Kündigungsfristen und -bedingungen.
  • Unerlaubte Abbuchungen: In einigen Fällen wurden Beträge unerlaubt vom Konto der Kunden abgebucht.
  • Insolvenzen: Einige der Anbieter, wie BEV Energie und TelDaFax, meldeten Insolvenz an, was zusätzliche Komplikationen für die Kunden verursachte.

Konsequenzen für die Kunden

  • Finanzielle Verluste: Die unerwarteten Preiserhöhungen und Abbuchungen führten oft zu einer finanziellen Belastung. Bei Anbietern, die Insolvenz anmeldeten, gab es finanzielle Verluste.
  • Vertragsfallen: Durch die komplexen und intransparenten Vertragsbedingungen blieben viele Kunden länger an ihren Verträgen hängen als gewollt.
  • Rechtliche Probleme: Einige Kunden mussten rechtliche Schritte einleiten, um die Verträge aufzulösen oder ihr Geld zurückzubekommen.
  • Vertrauensverlust: Diese Erfahrungen haben bei vielen Verbrauchern das Vertrauen in die Seriosität von Energieversorgern gemindert.

Beschwerdemöglichkeiten und Rechtsmittel

urteil

Sollte es trotz aller Vorsicht dennoch zu Problemen mit einem Stromanbieter kommen, können Sie sich - je nach Schwere des Falls - an verschiedene Anlaufstellen wenden: Die örtlichen Verbraucherzentralen bieten häufig Rechtsberatungen an, und die Schlichtungsstelle Energie vermittelt bereits seit vielen Jahren zwischen Verbrauchern und Vesorgern.

Unternehmensbeschwerde

Der erste Schritt bei Diffenrenzen mit Ihrem Stromanbieter sollte immer die Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen selbst sein. Kunden haben einen gesetzlich geregelten Anspruch auf ein Beschwerdeverfahren bei dem Unternehmen, mit dem sie einen Vertrag abgeschlossen haben.

Schlichtungsstelle Energie

Die Schlichtungsstelle Energie bietet eine unabhängige, neutrale und für Verbraucher kostenfreie Möglichkeit zur außergerichtlichen Streitbeilegung. Die Schlichtungsstelle kann bei Problemen mit der Abrechnung, unklaren Vertragsklauseln, unzulässigen Preiserhöhungen und vielen weiteren Fällen hinzugezogen werden. Bevor ein Verfahren eingeleitet werden kann, muss in der Regel der interne Beschwerdeweg beim Energieversorger ausgeschöpft sein. Führt dies zu keiner zufriedenstellenden Lösung, kann die Schlichtungsstelle eingeschaltet werden.

Verbraucherzentrale und Rechtsanwalt

Rechtsberatungen bieten die allermeisten Verbraucherzentralen an. Für konkreten rechtlichen Beistand - vor allem, wenn es um hohe Geldsummen geht - sollte unter Umständen ein Rechtsanwalt hinzugezogen werden.

Das Wichtigste zuammengefasst

  1. Die große Mehrzahl der Stromanbieter in Deutschland arbeitet vollkommen vertrauenswürdig, es gibt jedoch einige unseriöse Unternehmen, die Verbraucher mit Lockangeboten und intransparenten Verträgen in die Irre führen. Typische Warnsignale sind Vorauszahlungen, negative Kundenbewertungen, aggressive Verkaufstaktiken, undurchsichtige Preisstrukturen sowie mangelhafte Transparenz.
  2. Verbraucher können sich schützen, indem sie gründliche Recherchen anstellen, Verträge sorgfältig prüfen und auf Gütesiegel wie "Deutschlands beste Stromanbieter" achten.
  3. In der Vergangenheit gab es diverse Fälle, in denen einzelne Unternehmen (z.B. BEV Energie, TelDaFax, Primaholding-Gruppe) für erhebliche Probleme sorgten. Diese reichen von unzulässigen Preiserhöhungen bis hin zu Insolvenzen, die finanzielle Verluste für Kunden verursachten. Es ist daher entscheidend, zu handeln und bei Bedarf rechtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
  4. Die Schlichtungsstelle Energie und Verbraucherzentralen sind gute Anlaufstellen für Beschwerden und rechtlichen Rat. Damit können Kunden nicht nur ihre eigene Problemlage lösen, sondern auch dazu beitragen, dass unseriöse Praktiken öffentlich werden. Die Erfahrungen und Beschwerden von Verbrauchern sind wesentlich für einen transparenten und fairen Energiemarkt in Deutschland.

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