Zur Stromerzeugung in Deutschland werden eine Vielzahl verschiedener Energiequellen genutzt. Man unterscheidet dabei zwischen konventionellen und erneuerbaren Energieträgern.
Im Jahr 2024 belief sich der Anteil erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung in Deutschland auf 58,1 Prozent. Die Ökostromquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent.
Allein die Windkraft an Land deckte 2024 knapp ein Viertel des Strombedarfs in Deutschland. Ebenfalls kräftig trug die Photovoltaik zum zunehmend grüneren Strommix der Bundesrepublik bei - dank des solaren Rekordzubaus der letzten Jahre. Immer weniger Bedeutung für die hiesige Versorgung mit Elektrizität hat die ehemals so wichtige Kohlekraft.
Die Stromerzeugung in Deutschland befindet sich auf Grund der Energiewende in einem stetigen Wandel. Bedingt durch den Ausstieg aus der Atomkraft, der Abkehr von Gas aus Russland sowie den ambitionierten Klimazielen steigt der Anteil der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen kontinuierlich an.
Jahr für Jahr werden in Deutschland neue Ökostrom-Rekorde aufgestellt. Insbesondere die Windkraft sowie die Photovoltaik, also die Stromerzeugung mittels Solarenergie, verzeichnen rapide Zuwächse.
Weil der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen ist, und das Ende der Nutzung fossiler Energieträger, vor allem der Kohle, ebenfalls näher rückt, wird der Strommix der Bundesrepublik in Zukunft immer erneuerbarer und damit klimaschonender werden.
Durch technologischen Fortschritt, veränderte Gegebenheiten auf dem Erzeugermarkt und vor allem durch die Aufbruchstimmung im Zuge von Energiewende und Klimaschutz hat sich der Strommix Deutschlands in der jüngeren Vergangenheit erheblich gewandelt. Wir haben für Sie die wichtigsten Daten aus vier Jahrzehnten zusammengestellt.
Energieträger | 1990 | 2000 | 2010 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
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Braunkohle | 31,1 | 25,9 | 23,3 | 24,1 | 23,2 | 23,0 | 23,0 | 18,7 | 16,0 | 18,8 | 20,1 | 17,0 | 16,2 |
Steinkohle | 25,6 | 25,0 | 18,7 | 18,4 | 17,4 | 14,4 | 13,0 | 9,5 | 7,4 | 9,3 | 11,0 | 8,6 | 5,4 |
Kernenergie | 27,7 | 29,7 | 22,5 | 14,3 | 13,2 | 11,8 | 12,0 | 12,3 | 11,2 | 11,8 | 6,0 | 1,4 | 0,0 |
Erdgas | 6,5 | 8,6 | 14,2 | 9,6 | 12,5 | 13,3 | 12,9 | 14,8 | 16,5 | 15,4 | 13,7 | 15,5 | 15,8 |
Mineralöl | 2,0 | 1,0 | 1,4 | 1,0 | 0,9 | 0,9 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Windenergie | 0,0 | 1,6 | 6,4 | 12,3 | 12,2 | 16,1 | 17,0 | 20,7 | 23,0 | 19,5 | 21,6 | 26,8 | 29,1 |
Photovoltaik | 0,0 | 0,0 | 1,9 | 5,8 | 5,7 | 5,9 | 6,9 | 7,4 | 8,6 | 8,4 | 10,4 | 11,9 | 14,7 |
Biomasse | 0,0 | 0,3 | 4,4 | 6,6 | 6,7 | 6,6 | 6,7 | 7,3 | 7,8 | 7,5 | 8,0 | 8,5 | 9,0 |
Wasserkraft | 3,5 | 4,3 | 3,3 | 2,9 | 3,1 | 3,1 | 2,8 | 3,3 | 3,3 | 3,4 | 3,0 | 3,8 | 4,2 |
Sonstige | 3,6 | 3,6 | 4,1 | 5,0 | 5,1 | 5,0 | 5,1 | 5,2 | 5,3 | 5,2 | 5,1 | 5,6 | 4,7 |
Erneuerbare Energien | 3,5 | 6,2 | 16,0 | 27,6 | 27,7 | 31,7 | 34,4 | 39,7 | 43,8 | 39,8 | 44,1 | 52,0 | 58,1 |
Tabelle: Bruttostromerzeugung seit 1990
Quellen: AG Energiebilanzen, BDEW
Die Tabelle zeigt die Entwicklung der prozentualen Anteile der einzelnen Energieträger seit 1990 an. In der zugehörigen Grafik lässt sich erkennen, dass der Anteil der erneuerbaren Energien von 3,5 Prozent im Jahr 1990 auf deutlich über die Hälfte in 2024 angestiegen ist.
Grafik: Strommix in Deutschland seit 1990
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 268 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Das entspricht einem Anteil von 50,6 Prozent am gesamten Stromverbrauch.
Etwa die Hälfte der Erzeugung aus erneuerbaren Energien entfällt auf die Windenergie. Den größten Anlagenzubau verzeichnete in den vergangenen Jahren die Photovoltaik. Um die Klimaschutz- und Energiewendeziele zu erreichen, muss der Zubau an Windenergie- und Photovoltaikanlagen jedoch noch deutlich zulegen. Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie liefern wichtige Beiträge, um die wetterabhängigen Energiequellen zu ergänzen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, haben aber für den mengenmäßigen weiteren Ausbau ein begrenztes Potenzial.
Der Strommix in Deutschland ist nicht bloß eine Zahl mit rein statistischem Wert. Er dient Stromkunden als Anhaltspunkt für die Einordnung des eigenen Tarifs. Hier kommt die sogenannte Stromkennzeichnung ins Spiel. Damit gemeint ist die gesetzlich vorgeschriebene Information von Endverbrauchern über die genaue Zusammensetzung des gelieferten Stroms. Jeder Energieversorger muss seine Kunden detailliert über die Bestandteile des Strommixes aufklären. So haben Verbraucher die Möglichkeit einzuordnen, wie konventionell oder erneuerbar, wie klimaschädlich oder -schonend die Stromlieferungen ihres Anbieters sind. Vor allem, weil diese stets in Relation zum bundesweiten Durchschnitt gesetzt werden müssen. Energieversorger sind verpflichtet, die Stromkennzeichnung auf Rechnungen, Werbematerial sowie auf ihrer Website nutzerfreundlich darzustellen.
Die Erzeugung von Strom verursacht die Emission des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂). Im Jahr 2021 wurden nach Angaben des Bundesumweltamtes durchschnittlich 420 Gramm CO₂ für die Erzeugung einer Kilowattunde Strom erzeugt. Im Vorjahr 2020 lag dieser Wert nur 375 g/kWh.
Entgegen den Zielen der Bundesregierung ist der Wert angestiegen. Ursache hierfür ist eine Verschiebung im Strommix zu Lasten der erneuerbaren Energien, da die Stromerzeugung durch Kernenergie weiter reduziert wurde und die Kohlverstromung auf Grund der hohen Gaspreise erhöht wurde. Dies kann in den Grafik Entwicklung des Strommix in Deutschland sehr gut nachvollzogen werden.
Die Grafik zeigt die Entwicklung des CO2- Emissionsfaktors für den deutschen Strommix von 2000 bis zum Jahr 2021 an. Grundsätzlich gehen die Werte seite dem Jahr 2000 zurück, allerdings sind die Zahlen entgegen den Zielen der Bundesregierung im Jahr 2021 und nochmal auch im Jahr 2022 angestiegen.
Ursache hierfür ist eine Verschiebung im Strommix zu Lasten der erneuerbaren Energien, da die Stromerzeugung durch Kernenergie weiter reduziert wurde und die Kohlverstromung auf Grund der hohen Gaspreise erhöht wurde. Dies kann in den Grafik Entwicklung des Strommix in Deutschland sehr gut nachvollzogen werden.
Woher kommt Strom?
Strom wird aus verschiedenen Energiequellen erzeugt und in Kraftwerken in elektrische Energie umgewandelt. Die wichtigsten Energiequellen, aus denen Strom gewonnen wird, lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: erneuerbare und nicht erneuerbare Energieträger. Erneuerbare ...
Wie wird Strom erzeugt?
Strom, auch als elektrischer Strom bezeichnet, ist der Fluss von elektrischen Ladungen (in der Regel Elektronen) durch einen Leiter, wie z.B. einen Draht. Marie Ampère entdeckte als erste den Zusammenhang zwischen Strom und Magnetismus. Rein physikalisch wird bei der Stromerzeugung keine Energie ...
Was ist Strom?
Strom ist ein Maß für den Fluss von Elektronen durch einen Leiter. Physikalisch gesehen ist Strom eine Größe, die angibt, wie viele Elektronen pro Sekunde einen bestimmten Punkt im Leiter passieren. Strom beschreibt demnach die Bewegung von elektrischen Ladungsträgern und wird in der ...
Wie entsteht Strom?
Eektrischer Strom ist die Bewegung von elektrischen Ladungsträgern, den sogeannten Elektronen, in einem Leiter. Strom entsteht bzw. wird mit unterschiedlichsten Mehtoden erzeugt. Dabei werden rein physikalisch elektrischen Ladungen voneinander getrennt. Hierfür wird Energie benötigt. Um das zu ...
Wie kommt der Strom ins Haus?
Strom gelangt durch ein Netzwerk aus verschiedenen Komponenten, die zusammen das Stromnetz bilden, zu Ihrem Haus. Hier sind die Hauptkomponenten und Schritte, die der Strom durchläuft, bevor er in Ihrem Haus ankommt: Stromerzeugung: Der Strom wird in Kraftwerken erzeugt, die unterschiedliche ...
Wer hat den Strom erfunden?
Strom als Naturphänomen wurde nicht "erfunden", sondern ist eine grundlegende Eigenschaft des Universums. Elektrischer Strom ist der Fluss von elektrischen Ladungen, meist Elektronen, durch einen Leiter. Allerdings wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um elektrischen Strom und ...