Zur Stromerzeugung in Deutschland werden eine Vielzahl verschiedener Energiequellen genutzt. Man unterscheidet dabei zwischen konventionellen und erneuerbaren Energieträgern.
Die Summe aller zur Stromproduktion eingesetzten Energieträger bzw. deren Anteile ergeben letztlich den Strommix.
Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen: Im ersten Halbjahr 2023 haben erneuerbare Energien mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Wind, Sonne, Wasser und Biomasse kamen auf einen Gesamtanteil von rund 52 Prozent - drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. Konventionelle Energieträger wie Kohle, Erdgas und Kernkraft kamen im ersten Halbjahr auf einen Anteil von 48 Prozent am Bruttoinlandsstromverbrauch.
(Quelle: ZSW & BDEW, 1. Halbjahr 2023)
Die Stromerzeugung in Deutschland befindet sich auf Grund der Energiewende in einem stetigen Wandel. Bedingt durch den Ausstieg aus der Atomkraft, der Abkehr von Gas aus Russland sowie den ambitionierten Klimazielen steigt der Anteil der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen kontinuierlich an.
Jahr für Jahr werden in Deutschland neue Ökostrom-Rekorde aufgestellt. Insbesondere die Windkraft sowie die Photovoltaik, also die Stromerzeugung mittels Solarenergie, verzeichnen rapide Zuwächse.
Weil der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen ist, und das Ende der Nutzung fossiler Energieträger, vor allem der Kohle, ebenfalls näher rückt, wird der Strommix der Bundesrepublik in Zukunft immer erneuerbarer und damit klimaschonender werden.
Durch technologischen Fortschritt, veränderte Gegebenheiten auf dem Erzeugermarkt und vor allem durch die Aufbruchstimmung im Zuge von Energiewende und Klimaschutz hat sich der Strommix Deutschlands in der jüngeren Vergangenheit erheblich gewandelt. Wir haben für Sie die wichtigsten Daten aus vier Jahrzehnten zusammengestellt.
Energieträger | 1990 | 2000 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
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Braunkohle | 31,1 | 25,7 | 24,3 | 25,8 | 26,4 | 26,8 | 26,4 | 25,4 | 24,6 | 24,4 | 24,1 | 19,7 | 16,8 | 20,2 | 19,6 |
Steinkohle | 25,6 | 24,8 | 18,6 | 18,6 | 19,7 | 20,4 | 20,2 | 19,4 | 18,2 | 14,9 | 13,3 | 9,6 | 7,3 | 9,4 | 11,3 |
Kernenergie | 27,7 | 29,5 | 24,8 | 19,7 | 17,5 | 17,0 | 17,2 | 15,8 | 14,6 | 13,1 | 13,3 | 13,7 | 12,5 | 13,3 | 6,0 |
Gas | 6,5 | 8,5 | 11,8 | 11,5 | 9,3 | 7,3 | 5,8 | 5,5 | 8,5 | 8,9 | 8,1 | 10,2 | 11,6 | 10,4 | 16,2 |
Öl | 2,0 | 1,0 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,1 | 0,1 | 0,3 | 0,3 | 0,2 |
Windenergie | 0,0 | 1,6 | 7,2 | 9,6 | 9,6 | 9,7 | 11,0 | 14,7 | 14,6 | 19,2 | 20,4 | 24,4 | 27,0 | 23,1 | 22,4 |
Photovoltaik | 0,0 | 0,0 | 2,2 | 3,8 | 4,9 | 5,7 | 6,8 | 7,1 | 6,9 | 7,2 | 8,4 | 9,2 | 10,5 | 9,9 | 10,6 |
Biomasse | 0,0 | 0,3 | 5,8 | 6,5 | 7,4 | 7,6 | 8,0 | 8,1 | 8,2 | 8,1 | 8,2 | 8,5 | 9,7 | 8,8 | 7,7 |
Wasserkraft | 3,6 | 4,3 | 3,9 | 3,4 | 3,9 | 4,2 | 3,6 | 3,4 | 3,8 | 3,7 | 3,6 | 4,0 | 3,8 | 4,0 | 2,9 |
Andere | 3,5 | 4,2 | 1,2 | 1,0 | 1,1 | 1,1 | 0,9 | 0,5 | 0,5 | 0,4 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,6 | 3,1 |
Erneuerbare Energien | 3,6 | 6,6 | 19,1 | 23,3 | 25,9 | 27,2 | 29,3 | 33,3 | 33,5 | 38,2 | 40,6 | 46,1 | 50,9 | 45,8 | 44,4 |
Tabelle: Entwicklung des Strommix seit 1990: Jedes Jahr ein bisschen mehr erneuerbar
Quellen: AG Energiebilanzen Bruttostromerzeugung 1990 & 2000, Fraunhofer ISE Nettostromerzeugung 2010-2022, Statistisches Bundesamt, SMARD)
Die Tabelle zeigt die Entwicklung der prozentualen Anteile der einzelnen Energieträger in der Bruttostromerzeugung in Deutschland vom Jahr 1990 bis 2022 an. In der zugehörigen Grafik lässt sich erkennen, dass der Anteil der erneuerbaren Energien von 3,6 Prozent im Jahr 1990 auf knapp die Hälfte im Jahr 2022 angestiegen ist.
Grafik: Entwicklung des Strommix in Deutschland seit 1990-2022
Der Strommix in Deutschland ist nicht bloß eine Zahl mit rein statistischem Wert. Er dient Stromkunden als Anhaltspunkt für die Einordnung des eigenen Tarifs. Hier kommt die sogenannte Stromkennzeichnung ins Spiel. Damit gemeint ist die gesetzlich vorgeschriebene Information von Endverbrauchern über die genaue Zusammensetzung des gelieferten Stroms. Jeder Energieversorger muss seine Kunden detailliert über die Bestandteile des Strommixes aufklären. So haben Verbraucher die Möglichkeit einzuordnen, wie konventionell oder erneuerbar, wie klimaschädlich oder -schonend die Stromlieferungen ihres Anbieters sind. Vor allem, weil diese stets in Relation zum bundesweiten Durchschnitt gesetzt werden müssen. Energieversorger sind verpflichtet, die Stromkennzeichnung auf Rechnungen, Werbematerial sowie auf ihrer Website nutzerfreundlich darzustellen.
Die Erzeugung von Strom verursacht die Emission des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂). Im Jahr 2021 wurden nach Angaben des Bundesumweltamtes durchschnittlich 420 Gramm CO₂ für die Erzeugung einer Kilowattunde Strom erzeugt. Im Vorjahr 2020 lag dieser Wert nur 375 g/kWh.
Entgegen den Zielen der Bundesregierung ist der Wert angestiegen. Ursache hierfür ist eine Verschiebung im Strommix zu Lasten der erneuerbaren Energien, da die Stromerzeugung durch Kernenergie weiter reduziert wurde und die Kohlverstromung auf Grund der hohen Gaspreise erhöht wurde. Dies kann in den Grafik Entwicklung des Strommix in Deutschland sehr gut nachvollzogen werden.
Die Grafik zeigt die Entwicklung des CO2- Emissionsfaktors für den deutschen Strommix von 2000 bis zum Jahr 2021 an. Grundsätzlich gehen die Werte seite dem Jahr 2000 zurück, allerdings sind die Zahlen entgegen den Zielen der Bundesregierung im Jahr 2021 und nochmal auch im Jahr 2022 angestiegen.
Ursache hierfür ist eine Verschiebung im Strommix zu Lasten der erneuerbaren Energien, da die Stromerzeugung durch Kernenergie weiter reduziert wurde und die Kohlverstromung auf Grund der hohen Gaspreise erhöht wurde. Dies kann in den Grafik Entwicklung des Strommix in Deutschland sehr gut nachvollzogen werden.
Woher kommt Strom?
Strom wird aus verschiedenen Energiequellen erzeugt und in Kraftwerken in elektrische Energie umgewandelt. Die wichtigsten Energiequellen, aus denen Strom gewonnen wird, lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: erneuerbare und nicht erneuerbare Energieträger. Erneuerbare ...
Wie wird Strom erzeugt?
Strom, auch als elektrischer Strom bezeichnet, ist der Fluss von elektrischen Ladungen (in der Regel Elektronen) durch einen Leiter, wie z.B. einen Draht. Marie Ampère entdeckte als erste den Zusammenhang zwischen Strom und Magnetismus. Rein physikalisch wird bei der Stromerzeugung keine Energie ...
Was ist Strom?
Strom ist ein Maß für den Fluss von Elektronen durch einen Leiter. Physikalisch gesehen ist Strom eine Größe, die angibt, wie viele Elektronen pro Sekunde einen bestimmten Punkt im Leiter passieren. Strom beschreibt demnach die Bewegung von elektrischen Ladungsträgern und wird in der ...
Wie entsteht Strom?
Eektrischer Strom ist die Bewegung von elektrischen Ladungsträgern, den sogeannten Elektronen, in einem Leiter. Strom entsteht bzw. wird mit unterschiedlichsten Mehtoden erzeugt. Dabei werden rein physikalisch elektrischen Ladungen voneinander getrennt. Hierfür wird Energie benötigt. Um das zu ...
Wie kommt der Strom ins Haus?
Strom gelangt durch ein Netzwerk aus verschiedenen Komponenten, die zusammen das Stromnetz bilden, zu Ihrem Haus. Hier sind die Hauptkomponenten und Schritte, die der Strom durchläuft, bevor er in Ihrem Haus ankommt: Stromerzeugung: Der Strom wird in Kraftwerken erzeugt, die unterschiedliche ...
Wer hat den Strom erfunden?
Strom als Naturphänomen wurde nicht "erfunden", sondern ist eine grundlegende Eigenschaft des Universums. Elektrischer Strom ist der Fluss von elektrischen Ladungen, meist Elektronen, durch einen Leiter. Allerdings wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um elektrischen Strom und ...