Strommix in Deutschland

Wie setzt sich der aktuelle Strommix in Deutschland zusammen?

Stromleitung

Zur Stromerzeugung in Deutschland werden eine Vielzahl verschiedener Energiequellen genutzt. Man unterscheidet dabei zwischen konventionellen und erneuerbaren Energieträgern.

  • Zu den konventionellen Energien gehören die Primärenergieträger Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Erdöl.
  • Zu den erneuerbaren Energien zählen Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft und Biomasse.

Die Summe aller zur Stromproduktion eingesetzten Energieträger ergibt letztlich den Strommix.

Erneuerbare Energien lieferten 52,6 Prozent der deutschen Bruttostromerzeugung im Jahr 2023

2023 wurden in Deutschland insgesamt rund 515 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Mit 268 Milliarden Kilowattstunden hatten die erneuerbaren Energien einen Anteil von 52,6 Prozent an der Stromproduktion bzw. 50,6 Prozent am Stromverbrauch (inklusive Stromimporte).

Der im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegene Anteil regenerativer Energien beruht hauptsächlich auf der gesunkenen Erzeugung bzw. dem gesunkenen Verbrauch und nur zu einem geringeren Teil auf der leicht gestiegenen Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien.

Gegenüber dem Vorjahr konnte vor allem die Windenergie an Land ihre Erzeugung steigern. Die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland wurden im April 2023 abgeschaltet. Die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle ist im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen, was für die Klimabilanz erfreulich ist. Auf der anderen Seite kam es erstmals seit dem Jahr 2000 zu Netto-Stromimporten (14,6 Milliarden Kilowattstunden). Mit der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke ist diese Strommenge weggefallen und durch Importe vor allem aus Dänemark, Norwegen, Schweden und den Niederlanden ersetzt worden.

Der Stromimport war aufgrund des CO2-Preises kostengünstiger als die heimische Erzeugung in Kohle- oder Gaskraftwerken. Der Emissionshandel funktioniert also, was den Stromimport ökonomisch attraktiv macht. Die Versorgungssicherheit war dennoch jederzeit auch mit inländischen Kapazitäten gewährleistet.

strommix-deutschland-2023

Strommix 2023

  • Konventionelle Energieträger: 48 %
    • Braunkohle: 17%
    • Erdgas: 16%
    • Steinkohle: 9%
    • Kernenergie: 1%
  • Erneuerbare Energieträger: 52 %
    • Windkraft an Land: 22 %
    • Photovoltaik: 12 %
    • Biomasse: 10 %
    • Windkraft auf See: 5 %
    • Wasser: 4 %

(Quelle: ZSW & BDEW)

Strommix in Deutschland 2023

  • 52 Prozent erneuerbare Energien
  • 48 Prozent konventionelle Energien

Wie hat sich der Strommix in Deutschland entwickelt?

Die Stromerzeugung in Deutschland befindet sich auf Grund der Energiewende in einem stetigen Wandel. Bedingt durch den Ausstieg aus der Atomkraft, der Abkehr von Gas aus Russland sowie den ambitionierten Klimazielen steigt der Anteil der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen kontinuierlich an.

Jahr für Jahr werden in Deutschland neue Ökostrom-Rekorde aufgestellt. Insbesondere die Windkraft sowie die Photovoltaik, also die Stromerzeugung mittels Solarenergie, verzeichnen rapide Zuwächse.

Weil der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen ist, und das Ende der Nutzung fossiler Energieträger, vor allem der Kohle, ebenfalls näher rückt, wird der Strommix der Bundesrepublik in Zukunft immer erneuerbarer und damit klimaschonender werden.

Strommix in Deutschland seit 1990

Durch technologischen Fortschritt, veränderte Gegebenheiten auf dem Erzeugermarkt und vor allem durch die Aufbruchstimmung im Zuge von Energiewende und Klimaschutz hat sich der Strommix Deutschlands in der jüngeren Vergangenheit erheblich gewandelt. Wir haben für Sie die wichtigsten Daten aus vier Jahrzehnten zusammengestellt.

Energieträger 1990 2000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Braunkohle 31,1 25,7 24,3 25,8 26,4 26,8 26,4 25,4 24,6 24,4 24,1 19,7 16,8 20,2 19,6 16,7
Steinkohle 25,6 24,8 18,6 18,6 19,7 20,4 20,2 19,4 18,2 14,9 13,3 9,6 7,3 9,4 11,3 7,4
Kernenergie 27,7 29,5 24,8 19,7 17,5 17,0 17,2 15,8 14,6 13,1 13,3 13,7 12,5 13,3 6,0 1,4
Gas 6,5 8,5 11,8 11,5 9,3 7,3 5,8 5,5 8,5 8,9 8,1 10,2 11,6 10,4 16,2 15,4
Öl 2,0 1,0 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,1 0,1 0,3 0,3 0,2 1,2
Windenergie 0,0 1,6 7,2 9,6 9,6 9,7 11,0 14,7 14,6 19,2 20,4 24,4 27,0 23,1 22,4 28,7
Photovoltaik 0,0 0,0 2,2 3,8 4,9 5,7 6,8 7,1 6,9 7,2 8,4 9,2 10,5 9,9 10,6 12,0
Biomasse 0,0 0,3 5,8 6,5 7,4 7,6 8,0 8,1 8,2 8,1 8,2 8,5 9,7 8,8 7,7 8,7
Wasserkraft 3,6 4,3 3,9 3,4 3,9 4,2 3,6 3,4 3,8 3,7 3,6 4,0 3,8 4,0 2,9 4,0
Andere 3,5 4,2 1,2 1,0 1,1 1,1 0,9 0,5 0,5 0,4 0,5 0,5 0,5 0,6 3,1 3,7
Erneuerbare Energien 3,6 6,6 19,1 23,3 25,9 27,2 29,3 33,3 33,5 38,2 40,6 46,1 50,9 45,8 44,4 54,9

Tabelle: Entwicklung des Strommix seit 1990: Jedes Jahr ein bisschen mehr erneuerbar
Quellen: AG Energiebilanzen Bruttostromerzeugung 1990 & 2000, Fraunhofer ISE Nettostromerzeugung 2010-2023, Statistisches Bundesamt, SMARD)

Die Tabelle zeigt die Entwicklung der prozentualen Anteile der einzelnen Energieträger von 1990 bis 2023 an. In der zugehörigen Grafik lässt sich erkennen, dass der Anteil der erneuerbaren Energien von 3,6 Prozent im Jahr 1990 auf über die Hälfte im Jahr 2023 angestiegen ist.

Strommix in Deutschland, 1990-2021
Entwicklung der prozentualen Anteile der Energieträger in der Bruttostromerzeugung

Grafik: Strommix in Deutschland seit 1990

Wind, Sonne & Co. im Lauf der Jahrzehnte

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Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 268 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Das entspricht einem Anteil von 50,6 Prozent am gesamten Stromverbrauch.

Etwa die Hälfte der Erzeugung aus erneuerbaren Energien entfällt auf die Windenergie. Den größten Anlagenzubau verzeichnete in den vergangenen Jahren die Photovoltaik. Um die Klimaschutz- und Energiewendeziele zu erreichen, muss der Zubau an Windenergie- und Photovoltaikanlagen jedoch noch deutlich zulegen. Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie liefern wichtige Beiträge, um die wetterabhängigen Energiequellen zu ergänzen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, haben aber für den mengenmäßigen weiteren Ausbau ein begrenztes Potenzial.

Wie sieht Ihr persönlicher Strommix aus?

Der Strommix in Deutschland ist nicht bloß eine Zahl mit rein statistischem Wert. Er dient Stromkunden als Anhaltspunkt für die Einordnung des eigenen Tarifs. Hier kommt die sogenannte Stromkennzeichnung ins Spiel. Damit gemeint ist die gesetzlich vorgeschriebene Information von Endverbrauchern über die genaue Zusammensetzung des gelieferten Stroms. Jeder Energieversorger muss seine Kunden detailliert über die Bestandteile des Strommixes aufklären. So haben Verbraucher die Möglichkeit einzuordnen, wie konventionell oder erneuerbar, wie klimaschädlich oder -schonend die Stromlieferungen ihres Anbieters sind. Vor allem, weil diese stets in Relation zum bundesweiten Durchschnitt gesetzt werden müssen. Energieversorger sind verpflichtet, die Stromkennzeichnung auf Rechnungen, Werbematerial sowie auf ihrer Website nutzerfreundlich darzustellen.

Diese Angaben zum Strommix muss Ihre Stromrechnung enthalten:

  1. Individueller Strommix des Anbieters
  2. Umweltauswirkungen der Stromlieferungen (CO2-Emissionen, radioaktiver Abfall)
  3. Gesamtdeutsche Durchschnittswerte zum Vergleich

Wie viel CO2 verursacht eine Kilowattstunde Strom im deutschen Strommix?

Die Erzeugung von Strom verursacht die Emission des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂). Im Jahr 2021 wurden nach Angaben des Bundesumweltamtes durchschnittlich 420 Gramm CO₂ für die Erzeugung einer Kilowattunde Strom erzeugt. Im Vorjahr 2020 lag dieser Wert nur 375 g/kWh.

Entgegen den Zielen der Bundesregierung ist der Wert angestiegen. Ursache hierfür ist eine Verschiebung im Strommix zu Lasten der erneuerbaren Energien, da die Stromerzeugung durch Kernenergie weiter reduziert wurde und die Kohlverstromung auf Grund der hohen Gaspreise erhöht wurde. Dies kann in den Grafik Entwicklung des Strommix in Deutschland sehr gut nachvollzogen werden.

Wie hat sich der CO2- Emissionsfaktor in den letzten Jahren entwickelt?

Die Grafik zeigt die Entwicklung des CO2- Emissionsfaktors für den deutschen Strommix von 2000 bis zum Jahr 2021 an. Grundsätzlich gehen die Werte seite dem Jahr 2000 zurück, allerdings sind die Zahlen entgegen den Zielen der Bundesregierung im Jahr 2021 und nochmal auch im Jahr 2022 angestiegen.

Ursache hierfür ist eine Verschiebung im Strommix zu Lasten der erneuerbaren Energien, da die Stromerzeugung durch Kernenergie weiter reduziert wurde und die Kohlverstromung auf Grund der hohen Gaspreise erhöht wurde. Dies kann in den Grafik Entwicklung des Strommix in Deutschland sehr gut nachvollzogen werden.

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FAQ Strommix

Woher kommt Strom?

Strom wird aus verschiedenen Energiequellen erzeugt und in Kraftwerken in elektrische Energie umgewandelt. Die wichtigsten Energiequellen, aus denen Strom gewonnen wird, lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: erneuerbare und nicht erneuerbare Energieträger. Erneuerbare ...

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Wie wird Strom erzeugt?

Strom, auch als elektrischer Strom bezeichnet, ist der Fluss von elektrischen Ladungen (in der Regel Elektronen) durch einen Leiter, wie z.B. einen Draht. Marie Ampère entdeckte als erste den Zusammenhang zwischen Strom und Magnetismus. Rein physikalisch wird bei der Stromerzeugung keine Energie ...

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Was ist Strom?

Strom ist ein Maß für den Fluss von Elektronen durch einen Leiter. Physikalisch gesehen ist Strom eine Größe, die angibt, wie viele Elektronen pro Sekunde einen bestimmten Punkt im Leiter passieren. Strom beschreibt demnach die Bewegung von elektrischen Ladungsträgern und wird in der ...

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Wie entsteht Strom?

Eektrischer Strom ist die Bewegung von elektrischen Ladungsträgern, den sogeannten Elektronen, in einem Leiter. Strom entsteht bzw. wird mit unterschiedlichsten Mehtoden erzeugt. Dabei werden rein physikalisch elektrischen Ladungen voneinander getrennt. Hierfür wird Energie benötigt. Um das zu ...

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Wie kommt der Strom ins Haus?

Strom gelangt durch ein Netzwerk aus verschiedenen Komponenten, die zusammen das Stromnetz bilden, zu Ihrem Haus. Hier sind die Hauptkomponenten und Schritte, die der Strom durchläuft, bevor er in Ihrem Haus ankommt: Stromerzeugung: Der Strom wird in Kraftwerken erzeugt, die unterschiedliche ...

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Wer hat den Strom erfunden?

Strom als Naturphänomen wurde nicht "erfunden", sondern ist eine grundlegende Eigenschaft des Universums. Elektrischer Strom ist der Fluss von elektrischen Ladungen, meist Elektronen, durch einen Leiter. Allerdings wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um elektrischen Strom und ...

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