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Strommix in Deutschland

Wie setzt sich der aktuelle Strommix in Deutschland zusammen?

Strommasten

Zur Stromerzeugung in Deutschland werden eine Vielzahl verschiedener Energiequellen genutzt. Man unterscheidet dabei zwischen konventionellen und erneuerbaren Energieträgern.

  • Zu den konventionellen Energien gehören die Primärenergieträger Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Erdöl.
  • Zu den erneuerbaren Energien zählen Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft und Biomasse.

Die Summe aller zur Stromproduktion eingesetzten Energieträger bzw. deren Anteile ergeben letztlich den Strommix.

Strommix 2022

Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen: 2022 haben erneuerbare Energien rund 47 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt. Die konventionellen Energieträger kamen auf einen Anteil von 53 Prozent. Damit ist der Ökostrom-Anteil in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte gestiegen.

Stromerzeugung 2022

Gemessen an der Bruttostromerzeugung in Deutschland lag der Anteil der erneuerbaren Energien bei knapp 45 Prozent. Bei dieser Berechnungsmethode (im Unterschied zum Bruttostromverbrauch) werden auch die exportierten Strommengen berücksichtigt.

2022 wurden in Deutschland rund 574 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt, 256 Milliarden Kilowattstunden stammten aus erneuerbaren Energien. Die Anteile der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung Deutschlands im Überblick:

  • Windkraft an Land: 17 Prozent (2021: 16 Prozent)
  • Photovoltaik: 11 Prozent (2021: 9 Prozent)
  • Biomasse: 9 Prozent (2021: 9 Prozent)
  • Windkraft auf See: 4 Prozent (2021: 4 Prozent)
  • Wasserkraft: 3 Prozent (2021: 3 Prozent)

Strommix in Deutschland 2022

  • 53 Prozent konventionelle Energien
  • 47 Prozent erneuerbare Energien

Wie hat sich der Strommix in Deutschland verändert?

Die Stromerzeugung in Deutschland befindet sich auf Grund der Energiewende in einem stetigen Wandel. Bedingt durch den Ausstieg aus der Atomkraft, der Abkehr von Gas aus Russland sowie den ambitionierten Klimazielen steigt der Anteil der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen kontinuierlich an.

Jahr für Jahr werden in Deutschland neue Ökostrom-Rekorde aufgestellt. Insbesondere die Windkraft sowie die Photovoltaik, also die Stromerzeugung mittels Solarenergie, verzeichnen rapide Zuwächse.

Weil der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen ist, und das Ende der Nutzung fossiler Energieträger, vor allem der Kohle, ebenfalls näher rückt, wird der Strommix der Bundesrepublik in Zukunft immer erneuerbarer und damit klimaschonender werden.

Entwicklung des Strommix in Deutschland seit 1990

Durch technologischen Fortschritt, veränderte Gegebenheiten auf dem Erzeugermarkt und vor allem durch die Aufbruchstimmung im Zuge von Energiewende und Klimaschutz hat sich der Strommix Deutschlands in der jüngeren Vergangenheit erheblich gewandelt. Wir haben für Sie die wichtigsten Daten aus vier Jahrzehnten zusammengestellt.

Energieträger 1990 2000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Braunkohle 31,1 25,7 24,3 25,8 26,4 26,8 26,4 25,4 24,6 24,4 24,1 19,7 16,8 20,2 19,6
Steinkohle 25,6 24,8 18,6 18,6 19,7 20,4 20,2 19,4 18,2 14,9 13,3 9,6 7,3 9,4 11,3
Kernenergie 27,7 29,5 24,8 19,7 17,5 17,0 17,2 15,8 14,6 13,1 13,3 13,7 12,5 13,3 6,0
Gas 6,5 8,5 11,8 11,5 9,3 7,3 5,8 5,5 8,5 8,9 8,1 10,2 11,6 10,4 16,2
Öl 2,0 1,0 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,1 0,1 0,3 0,3 0,2
Windenergie 0,0 1,6 7,2 9,6 9,6 9,7 11,0 14,7 14,6 19,2 20,4 24,4 27,0 23,1 22,4
Photovoltaik 0,0 0,0 2,2 3,8 4,9 5,7 6,8 7,1 6,9 7,2 8,4 9,2 10,5 9,9 10,6
Biomasse 0,0 0,3 5,8 6,5 7,4 7,6 8,0 8,1 8,2 8,1 8,2 8,5 9,7 8,8 7,7
Wasserkraft 3,6 4,3 3,9 3,4 3,9 4,2 3,6 3,4 3,8 3,7 3,6 4,0 3,8 4,0 2,9
Andere 3,5 4,2 1,2 1,0 1,1 1,1 0,9 0,5 0,5 0,4 0,5 0,5 0,5 0,6 3,1
Erneuerbare Energien 3,6 6,6 19,1 23,3 25,9 27,2 29,3 33,3 33,5 38,2 40,6 46,1 50,9 45,8 44,4

Tabelle: Entwicklung des Strommix seit 1990: Jedes Jahr ein bisschen mehr erneuerbar
Quellen: AG Energiebilanzen Bruttostromerzeugung 1990 & 2000, Fraunhofer ISE Nettostromerzeugung 2010-2022, Statistisches Bundesamt, SMARD)

Die Tabelle zeigt die Entwicklung der prozentualen Anteile der einzelnen Energieträger in der Bruttostromerzeugung in Deutschland vom Jahr 1990 bis 2022 an. In der zugehörigen Grafik lässt sich erkennen, dass der Anteil der erneuerbaren Energien von 3,6 Prozent im Jahr 1990 auf knapp die Hälfte im Jahr 2022 angestiegen ist.

Strommix in Deutschland, 1990-2021
Entwicklung der prozentualen Anteile der Energieträger in der Bruttostromerzeugung

Grafik: Entwicklung des Strommix in Deutschland seit 1990-2022

Wie sieht Ihr persönlicher Strommix aus?

Der Strommix in Deutschland ist nicht bloß eine Zahl mit rein statistischem Wert. Er dient Stromkunden als Anhaltspunkt für die Einordnung des eigenen Tarifs. Hier kommt die sogenannte Stromkennzeichnung ins Spiel. Damit gemeint ist die gesetzlich vorgeschriebene Information von Endverbrauchern über die genaue Zusammensetzung des gelieferten Stroms. Jeder Energieversorger muss seine Kunden detailliert über die Bestandteile des Strommixes aufklären. So haben Verbraucher die Möglichkeit einzuordnen, wie konventionell oder erneuerbar, wie klimaschädlich oder -schonend die Stromlieferungen ihres Anbieters sind. Vor allem, weil diese stets in Relation zum bundesweiten Durchschnitt gesetzt werden müssen. Energieversorger sind verpflichtet, die Stromkennzeichnung auf Rechnungen, Werbematerial sowie auf ihrer Website nutzerfreundlich darzustellen.

Diese Angaben zum Strommix muss Ihre Stromrechnung enthalten:

  1. Individueller Strommix des Anbieters
  2. Umweltauswirkungen der Stromlieferungen (CO2-Emissionen, radioaktiver Abfall)
  3. Gesamtdeutsche Durchschnittswerte zum Vergleich

Wie viel CO2 verursacht eine Kilowattstunde Strom im deutschen Strommix?

Die Erzeugung von Strom verursacht die Emission des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂). Im Jahr 2021 wurden nach Angaben des Bundesumweltamtes durchschnittlich 420 Gramm CO₂ für die Erzeugung einer Kilowattunde Strom erzeugt. Im Vorjahr 2020 lag dieser Wert nur 375 g/kWh.

Entgegen den Zielen der Bundesregierung ist der Wert angestiegen. Ursache hierfür ist eine Verschiebung im Strommix zu Lasten der erneuerbaren Energien, da die Stromerzeugung durch Kernenergie weiter reduziert wurde und die Kohlverstromung auf Grund der hohen Gaspreise erhöht wurde. Dies kann in den Grafik Entwicklung des Strommix in Deutschland sehr gut nachvollzogen werden.

Wie hat sich der CO2- Emissionsfaktor in den letzten Jahren entwickelt?

Die Grafik zeigt die Entwicklung des CO2- Emissionsfaktors für den deutschen Strommix von 2000 bis zum Jahr 2021 an. Grundsätzlich gehen die Werte seite dem Jahr 2000 zurück, allerdings sind die Zahlen entgegen den Zielen der Bundesregierung im Jahr 2021 und nochmal auch im Jahr 2022 angestiegen.

Ursache hierfür ist eine Verschiebung im Strommix zu Lasten der erneuerbaren Energien, da die Stromerzeugung durch Kernenergie weiter reduziert wurde und die Kohlverstromung auf Grund der hohen Gaspreise erhöht wurde. Dies kann in den Grafik Entwicklung des Strommix in Deutschland sehr gut nachvollzogen werden.

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FAQ Strommix

Woher kommt Strom?

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Wie wird Strom erzeugt?

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Was ist Strom?

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Eektrischer Strom ist die Bewegung von elektrischen Ladungsträgern, den sogeannten Elektronen, in einem Leiter. Strom entsteht bzw. wird mit unterschiedlichsten Mehtoden erzeugt. Dabei werden rein physikalisch elektrischen Ladungen voneinander getrennt. Hierfür wird Energie benötigt. Um das zu ...

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Wie kommt der Strom ins Haus?

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Wer hat den Strom erfunden?

Niemand hat Strom erfunden, denn Strom ist ein Naturphänomen. So ist und war Strom schon immer in der Natur vorhanden, z.B. in Blitzen. Es gibt jedoch Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Strom sehr intensiv auseinandergesetzt haben und bahnbrechende Entdeckungen im Bereich des Stroms gemacht ...

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