Einer der wichtigsten Bausteine für das Gelingen der Energiewende in Deutschland und das Erreichen der nationalen Klimaziele ist die nachhaltige Gestaltung des Verkehrsektors. In diesem Zusammenhang ist das Thema Elektromobilität in aller Munde. Elektroautos gelten als Schlüsseltechnologie für eine klimafreundliche Verkehrswende. Strom wird damit automatisch zum Treibstoff der Mobilität von morgen.
Laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes belief sich die Zahl der E-Autos in Deutschland Ende Oktober 2021 auf rund 1,1 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride. Die Quote der neuzugelassenen Elektroautos ist in den Jahren 2020 und 2021 besonders stark angestiegen.
Der sogenannte "Umweltbonus" - eine Kaufprämie für Elektroautos - wurde vom Gesetzgeber rückwirkend zu Mai 2016 eingeführt und seither mehrfach angepasst. Seit 2023 gilt: Rein batterieelektrische Fahrzeuge unterhalb eines Listenpreises von 40.000 Euro erhalten eine Kaufprämie von 6.750 Euro. E-Autos, die zwischen 40.000 und 65.000 Euro kosten, werden mit 4.500 Euro bezuschusst. Die Förderung von Plug-in-Hybriden wurde 2023 eingestellt.
Bereits 2010 rief die Bundesregierung die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) ins Leben. Experten aus Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft analysierten die Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland mit dem Ziel, einen Leitmarkt für Elektrofahrzeuge bis 2020 zu entwickeln. Ende 2018 wurde die Arbeit der NPE in die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) überführt. 2023 hat die Bundesregierung das Ziel von 15 Millionen reinen Elektroautos bis zum Jahr 2030 ausgegeben.
Wie Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen, liegt die deutschlandweite Zahl der öffentlichen und teilöffentlichen Ladepunkte für Elektroautos Anfang 2023 bei über 80.000. Eine zunehmende Zahl der Säulen ist mit Schnellladetechnik ausgestattet.
(Quellen: VDA, KBA, ADAC, BDEW, BMWi)
Man unterschiedet die folgenden Typen von Elektroautos:
Der Branchenverband VDA erwartet, dass das elektromobile Angebot deutscher Autobauer in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Die wachsende Vielfalt sollte sich positiv auf die Akzeptanz der Elektromobilität, deren Marktanteile und das Preisniveau der Fahrzeuge auswirken. Derzeitige Analysen zu den Strategien und Produktplanungen der heimischen Automobilindustrie kommen zu dem Ergebnis, dass die Quote der Elektroautos in Deutschland bis 2025 auf zehn Prozent klettern könnte.
Das Thema Elektromobilität stellt nicht nur für die weltweite Automobilindustrie eine der größten Herausforderungen der Gegenwart und nahen Zukunft dar, sondern auch für die Energiebranche und unser Stromversorgungssystem im Allgemeinen. Wenn die Mobilität von morgen zunehmend elektrifiziert sein soll, dann wird der Verkehrssektor zu einem neuen Großverbraucher für Strom. Und der muss vor allem eines sein: grün.
Um mit dem Umstieg auf Elektroautos eine wirklich nachhaltige Verkehrswende zu schafffen, ist das Laden mit Ökostrom Grundvoraussetzung. Denn ein mit dem durchschnittlichen Strommix inklusive fossiler Energien "betanktes" E-Auto würde im Hinblick auf seine Klimabilanz nur unzureichende Verbesserungen gegenüber Benzin- oder Dieselfahrzeugen bringen. Deshalb gilt es, die schon heute zum Teil hohen Stromüberschüsse aus Wind- und Solarkraft künftig für die Elektromobilität verfügbar zu machen.
Viele Anbieter spezieller Stromtarife für das heimische Laden von E-Autos setzen genau wie die meisten öffentlichen Ladeangebote auf Ökostrom. Ein Kriterium, auf das private Nutzer neben dem Preis unbedingt achten sollten. Ein Elektroauto kann den Strombedarf eines Haushalts schnell verdoppeln - der gewählte Ladetarif entscheidet also über wesentliche Kosten und Emissionen.