Einer der wichtigsten Bausteine für das Gelingen der Energiewende in Deutschland und das Erreichen der nationalen Klimaziele ist die nachhaltige Gestaltung des Verkehrsektors. In diesem Zusammenhang ist das Thema Elektromobilität in aller Munde. Elektroautos gelten als Schlüsseltechnologie für eine klimafreundliche Verkehrswende. Strom wird damit automatisch zum Treibstoff der Mobilität von morgen.
Laut BDEW Elektromobilitätsmonitor belief sich die Zahl der vollelektrischen PKW in Deutschland am 1. Januar 2024 auf 1,41 Millionen. Das entspricht einer Quote von 2,9 Prozent aller in der Bundesrepublik zugelassenen PKW.
Der sogenannte "Umweltbonus" - eine Kaufprämie für Elektroautos - wurde vom Gesetzgeber rückwirkend zu Mai 2016 eingeführt und in den Folgejahren mehrfach angepasst. Mit Wirkung zum 17. Dezember 2023 lief die Förderung aus. Nach Angaben der Bundesregierung wurden bis dahin mehr als zwei Millionen Fahrzeuge mit rund zehn Milliarden Euro bezuschusst.
Bereits 2010 rief die Bundesregierung die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) ins Leben. Experten aus Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft analysierten die Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland mit dem Ziel, einen Leitmarkt für Elektrofahrzeuge bis 2020 zu entwickeln. Ende 2018 wurde die Arbeit der NPE in die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) überführt. 2023 hat die Bundesregierung das Ziel von 15 Millionen reinen Elektroautos bis zum Jahr 2030 ausgegeben.
Wie Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen, liegt die deutschlandweite Zahl der öffentlichen und teilöffentlichen Ladepunkte für Elektroautos Anfang 2024 bei rund 118.000. Eine zunehmende Zahl der Säulen ist mit Schnellladetechnik ausgestattet.
(Quellen: VDA, KBA, ADAC, BDEW, BMWi)
Der Branchenverband VDA erwartet, dass das elektromobile Angebot deutscher Autobauer in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Die wachsende Vielfalt sollte sich positiv auf die Akzeptanz der Elektromobilität, deren Marktanteile und das Preisniveau der Fahrzeuge auswirken. Ob das angestebte Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos bis 2030 erreicht werden kann, ist jedoch fraglich.
Das Thema Elektromobilität stellt nicht nur für die weltweite Automobilindustrie eine der größten Herausforderungen der Gegenwart und nahen Zukunft dar, sondern auch für die Energiebranche und unser Stromversorgungssystem im Allgemeinen. Wenn die Mobilität von morgen zunehmend elektrifiziert sein soll, dann wird der Verkehrssektor zu einem neuen Großverbraucher für Strom. Und der muss vor allem eines sein: grün.
Um mit dem Umstieg auf Elektroautos eine wirklich nachhaltige Verkehrswende zu schafffen, ist das Laden mit Ökostrom Grundvoraussetzung. Denn ein mit dem durchschnittlichen Strommix inklusive fossiler Energien "betanktes" E-Auto würde im Hinblick auf seine Klimabilanz nur unzureichende Verbesserungen gegenüber Benzin- oder Dieselfahrzeugen bringen. Deshalb gilt es, die schon heute zum Teil hohen Stromüberschüsse aus Wind- und Solarkraft künftig für die Elektromobilität verfügbar zu machen.
Viele Anbieter spezieller Stromtarife für das heimische Laden von E-Autos setzen genau wie die meisten öffentlichen Ladeangebote auf Ökostrom. Ein Kriterium, auf das private Nutzer neben dem Preis unbedingt achten sollten. Ein Elektroauto kann den Strombedarf eines Haushalts schnell verdoppeln - der gewählte Ladetarif entscheidet also über wesentliche Kosten und Emissionen.