Strompreise in Deutschland - Was kostet Strom?
Einer der wichtigsten Bausteine für das Gelingen der Energiewende in Deutschland und das Erreichen der nationalen Klimaziele ist die nachhaltige Gestaltung des Verkehrsektors. In diesem Zusammenhang ist das Thema Elektromobilität in aller Munde. Elektroautos gelten als Schlüsseltechnologie für eine klimafreundliche Verkehrswende. Strom wird damit automatisch zum Treibstoff der Mobilität von morgen.
Laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes wurden im Jahr 2020 in Deutschland knapp 400.000 neue E-Autos (batterieelektrische Fahrzeuge + Hybride) zugelassen - das entspricht einem Anteil von über 13 Prozent bei den Neuzulassungen. Gemessen am Gesamtbestand der PKW in der Bundesrepublik liegt der Marktanteil der elektrischen Antriebe jedoch erst bei knapp über einem Prozent.
Der sogenannte Umweltbonus - eine Kaufprämie für Elektroautos - wurde rückwirkend ab Mai 2016 eingeführt. Die Prämie belief sich zunächst auf 4.000 Euro für rein batterieelektrische Fahrzeuge und 3.000 Euro für Plug-in-Hybride und wird zu gleichen Teilen vom Bund und der Automobilindustrie getragen. Das Förderprogramm sollte ursprünglich Mitte 2019 enden, wurde von der Bundesregierung jedoch verlängert und zugleich ausgeweitet. Demnach werden reine E-Autos unterhalb eines Listenpreises von 40.000 Euro nun mit einer Prämie von bis zu 6.000 Euro gefördert. Für Plug-in-Hybride beträgt die Fördersumme 4.500 Euro. Die Prämien sollen in dieser Form bis zum Jahr 2025 gezahlt werden. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise und des damit verbundenen Konjunkturprogramms hat die Bundesregierung ihren Prämienanteil verdoppelt. Dadurch sind die Fördersätze auf bis zu 9.000 Euro bzw. 6.750 Euro angewachsen. Zudem wird die Installation von privaten Ladestationen seit November 2020 mit einem Zuschuss von 900 Euro pro Ladepunkt gefördert.
Bereits 2010 rief die Bundesregierung die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) ins Leben. Experten aus Industrie, Wissenschaft und Gesellschaft analysierten die Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland mit dem Ziel, einen Leitmarkt für Elektrofahrzeuge bis 2020 zu entwickeln. Ende 2018 wurde die Arbeit der NPE in die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) überführt.
Wie Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen, liegt die deutschlandweite Zahl der öffentlichen und teilöffentlichen Ladepunkte für Elektroautos Ende 2020 bei rund 33.000. Über drei Viertel der Ladestationen werden von Energieversorgungsunternehmen betrieben, etwa zehn Prozent sind mit Schnellladetechnik ausgestattet. Rein rechnerisch reicht die Zahl der öffentlichen Ladepunkte derzeit für die Versorgung von rund 550.000 E-Fahrzeugen.
(Stand: 2020. Quellen: VDA, KBA, ADAC, BDEW, BMWi)
Man unterschiedet die folgenden Typen von Elektroautos:
Der Branchenverband VDA erwartet, dass das elektromobile Angebot deutscher Autobauer in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Die wachsende Vielfalt sollte sich positiv auf die Akzeptanz der Elektromobilität, deren Marktanteile und das Preisniveau der Fahrzeuge auswirken. Derzeitige Analysen zu den Strategien und Produktplanungen der heimischen Automobilindustrie kommen zu dem Ergebnis, dass sich die Quote der Elektroautos in Deutschland bis 2025 verfünffachen könnte - von heute zwei auf dann zehn Prozent.
Das Thema Elektromobilität stellt nicht nur für die weltweite Automobilindustrie eine der größten Herausforderungen der Gegenwart und nahen Zukunft dar, sondern auch für die Energiebranche und unser Stromversorgungssystem im Allgemeinen. Wenn die Mobilität von morgen zunehmend elektrifiziert sein soll, dann wird der Verkehrssektor zu einem neuen Großverbraucher für Strom. Und der muss vor allem eines sein: grün.
Um mit dem Umstieg auf Elektroautos eine wirklich nachhaltige Verkehrswende zu schafffen, ist das Laden mit Ökostrom Grundvoraussetzung. Denn ein mit dem durchschnittlichen Strommix inklusive fossiler Energien "betanktes" E-Auto würde im Hinblick auf seine Klimabilanz nur unzureichende Verbesserungen gegenüber Benzin- oder Dieselfahrzeugen bringen. Deshalb gilt es, die schon heute zum Teil hohen Stromüberschüsse aus Wind- und Solarkraft künftig für die Elektromobilität verfügbar zu machen.
Viele Anbieter spezieller Stromtarife für das heimische Laden von E-Autos setzen genau wie die meisten öffentlichen Ladeangebote auf Ökostrom. Ein Kriterium, auf das private Nutzer neben dem Preis unbedingt achten sollten. Ein Elektroauto kann den Strombedarf eines Haushalts schnell verdoppeln - der gewählte Ladetarif entscheidet also über wesentliche Kosten und Emissionen.