Auch wenn der Nutzen von Elektroautos für Mensch und Umwelt von vereinzelten Stimmen immer wieder angezweifelt wird, sind sich Wissenschaft und Politik überwiegend einig: Nur mit Hilfe der E-Mobilität lassen sich die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen.
Fest steht jedoch: Die Klimabilanz von Elektroautos ist nur mit 100 Prozent Ökostrom wirklich zukunftsfähig. Und selbst dann sind batterieelektrische Fahrzeuge keine Null-Emissions-Mobile. Die aufwendige Rohstoffgewinnung und energieintensive Batterieproduktion sowie ein noch ausbaufähiges Recyclingsystem verleihen der Technologie einen nicht unwesentlichen "CO2-Rucksack".
Zwar erzeugen E-Autos im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor keine direkten Emissionen. Das Klimakonto der Technologie wird jedoch durch zwei Faktoren belastet: die Batteriefertigung und die etwaige Nutzung von konventionell erzeugtem Ladestrom. Im Fahrbetrieb selbst baut das Elektroauto seinen Emissionsrucksack sukzessive ab - je grüner der Autostrom, desto schneller.
Beim Thema Rohstoffe geht die Wissenschaft davon aus, dass die weltweiten Vorkommen - beispielsweise an Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit und Platin - den globalen Bedarf noch deutlich überschreiten. Die Rohstoffförderung ist jedoch vielfach mit sozialen und umwelttechnischen Problemen verbunden. Um diese Missstände zu beseitigen, sind zum einen Regierungen und Institutionen gefragt, zum anderen aber auch die Automobilindustrie, die ihre Zulieferer im Hinblick auf Ethik und Nachhaltigkeit auswählen muss.
Eine weitere Problematik sind ausgediente Altbatterien von Elektroautos. Sie gelten als Sondermüll und müssen laut Batteriegesetz von Handel bzw. Herstellern zurückgenommen und verwertet werden. Durch bereits heute verfügbare Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Batterien können bis zu 95 Prozent der relevanten Funktionsmaterialen zurückgewonnen werden. Zudem kommen Antriebsbatterien, deren Leistung für elektromobile Zwecke nicht mehr ausreicht, im sogenannten "Second Life" noch als stationäre Stromspeicher zum Einsatz.