Günstige Elektroautos gesucht

Günstige Elektroautos gesucht

21.03.2024 | Energienachrichten

Nach dem abrupten Ende der staatlichen Kaufprämie für Elektroautos schwächelt der Markt. Auch weil deutsche Autobauer kaum günstige Modelle anbieten, kritisiert der Bundesverkehrsminister.

von Björn Katz

Vor dem Hintergrund mäßiger Absatzzahlen von E-Autos fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing von der Automobilbranche "erschwingliche" Fahrzeuge: "Die deutschen und europäischen Autobauer müssen schnell Elektroautos in Europa herstellen, die sich auch Normalverdiener leisten können", so Wissing im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Das liege nicht in der Verantwortung des Staates, sondern sei "ureigene Aufgabe" der Unternehmen.

Wissing fordert erschwingliche E-Autos aus Deutschland

"Erschwingliche E-Autos müssen in Deutschland gebaut werden, auch das gehört dazu, um die nationale Souveränität zu stärken", mahnt Wissing mit Blick auf die günstigen Elektrofahrzeuge chinesischer Hersteller. "Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben allzu deutlich gezeigt, wie gefährlich es ist, wenn wir bei der Bereitstellung von Grundbedürfnissen vom globalen Handel abhängig sind. Das gilt auch für das Grundbedürfnis nach Mobilität."

Trotzdem spricht sich der Minister gegen Strafzölle auf chinesische E-Autos aus: "Wir wollen den Markt nicht abschotten, sondern uns im globalen Wettbewerb messen und auch unsere Fahrzeuge auf der ganzen Welt verkaufen", so Wissing im Interview. "Durch weniger Wettbewerb werden Elektroautos nicht preiswerter. Statt Strafzöllen sind Handelsabkommen der richtige Weg, um fairen Wettbewerb zu schaffen."

Kaum E-Modelle unter 30.000 Euro

Bereits Ende letzten Jahres war eine ADAC-Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass günstige Elektroautos auf dem deutschen Markt weiterhin Mangelware seien. Die meisten Hersteller würden sich auf größere und teurere Fahrzeuge fokussieren, so der Automobilclub. Dementsprechend gering fiel das Angebot im gemäßigten Preissegment aus: Im November 2023 waren in Deutschland lediglich drei E-Modelle für unter 30.000 Euro erhältlich - keins davon stammte von einem deutschen Autobauer. Zudem lagen die drei vermeintlich günstigen E-Autos von Dacia, Fiat und Renault im Kaufpreis um jeweils rund 10.000 Euro über der Benziner-Variante.

Fazit des ADAC: "Der Umstieg zur E-Mobilität kann nur gelingen, wenn es ein entsprechendes Angebot an erschwinglichen Fahrzeugen gibt."

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