Beim Elektroauto muss gegenüber konventionellen Benzin- oder Dieselfahrzeugen anders kalkuliert werden: höhere Anschaffungskosten, niedrigere Betriebskosten. Aber auch wenn Laden günstiger ist als Tanken, und darin eines der besten Argumente für den elektromobilen Umstieg liegt, sind die Stromkosten ein wichtiger Faktor. Wird der benötigte Fahrstrom im eigenen Haushalt verbraucht, kann sich, je nach Fahrverhalen, die Stromrechnung verdoppeln.
Wie stark der eigene Stromverbrauch und damit auch die Kosten durch die Nutzung eines Elektroautos ansteigen, hängt im Wesentlichen von der Fahrzeugklasse und der Nutzungsintensität ab. Man kann von folgenden Richtwerten ausgehen: Wird das Auto nur gelegentlich genutzt, beispielsweise als Zweitwagen oder reines Stadtmobil, erhöht sich der Stromverbrauch im Bereich von etwa 1.000 Kilowattstunden pro Jahr. Durchschnittsfahrer kommen auf den doppelten Bedarf, während sich bei Vielfahrern der Stromverbrauch eines durchschnittlichen Drei-Personen-Haushaltes verdoppeln kann. Unter dem Strich ergibt sich eine jährliche Kostenspanne zwischen rund 200 und über 1.600 Euro (siehe Tabelle unten) für den zusätzlich benötigten Strom.
Im Rahmen der groß angelegten Studie "ADAC Ecotest" wurden im Oktober 2018 die Verbrauchsdaten der gängigsten E-Modelle auf dem deutschen Automobilmarkt ermittelt. Je nach Fahrzeug und Fahrverhalten ergaben sich die folgenden Messwerte. Die Stromkosten wurden auf Basis eines durchschnittlichen Haushaltsstrompreises von 30 ct/kWh berechnet. Eine ausführliche Auflistung zahlreicher Hersteller und Modelle finden Sie auf der Seite "Stromverbrauch von Elektroautos".
Fahrertyp | Kilometer pro Jahr | Stromverbrauch | Stromkosten |
Verbrauch Gelegenheitsfahrer | 5.000 km/Jahr | 735 - 1.405 kWh/Jahr | 220 - 421 Euro/Jahr |
Verbrauch Durchschnittsfahrer | 10.000 km/Jahr | 1.470 - 2.810 kWh/Jahr | 441 - 843 Euro/Jahr |
Verbrauch Vielfahrer | 20.000 km/Jahr | 2.940 - 5.620 kWh/Jahr
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882 - 1686 Euro/Jahr |
Tabelle: Stromverbrauch von Elektroautos nach Nutzungsverhalten
Eine der größten Hürden für den Durchbruch der Elektromobilität sind die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten der Fahrzeuge. Wenige, sehr kleine E-Mobile liegen preislich unter 10.000 Euro, Kleinwagen kosten 15.000 Euro aufwärts und die Mittelklasse bewegt sich zwischen 20.000 und 40.000 Euro. Noch - denn mit steigenden Verkaufszahlen, fortschreitender Technik und Fertigungseffizienz sowie dem internationalen Wettbewerbsdruck sollten die Preise für Elektroautos künftig spürbar sinken.
Die Bundesregierung hat die 2016 eingeführte Kaufprämie für Elektroautos mit Wirkung zum 17. Dezember 2023 eingestellt. E-Autos werden damit nicht mehr öffentlich gefördert.
Ein Stromanbieterwechsel lohnt sich für Haushalte mit Elektroauto besonders. Durch den gesteigerten Stromverbrauch wirkt sich die Ersparnis beim Wechsel zu einem günstigen Anbieter gleich doppelt aus.
Zudem bieten immer mehr Versorger spezielle Stromtarife für Elektroautos in Kombination mit einer heimischen Ladestation und Zugangsmöglichkeiten zum öffentlichen Ladenetz an. Das erhöht den Komfort und senkt zugleich die Stromrechnung.