So ein Jahreswechsel bringt ja traditionell jede Menge Bilanzen mit sich. Eine der wichtigeren davon ist die Energiebilanz 2015. Und die besagt, dass die bundesweite Ökostrom-Quote wie bereits in den Jahren zuvor auch diesmal Rekorde bricht.
Erneuerbare Energien weiter auf dem Vormarsch
Sowohl der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) als auch die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen vermelden für das abgelaufene Jahr 2015 einen 30-prozentigen Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Strommix. Ein nochmals deutliches Plus gegenüber 2014, als die Energiebilanz eine Ökostrom-Quote von knapp 26 Prozent nannte. Auch die gesamte Stromerzeugung Deutschlands ist in 2015 im Vergleich zum Vorjahr spürbar gestiegen – laut Daten des BDEW um etwa 20 Milliarden Kilowattstunden. Ursächlich dafür seien neben teils günstigen Witterungsverhältnissen vor allem neu errichtete Anlagen. Stichwort: Offshore-Boom.
Dementsprechend wird die Windkraft auch immer deutlicher zum Leitwolf der erneuerbaren Energien. Im vergangenen Jahr wurden allein durch Windkraftanlagen an Land zwölf Prozent der deutschen Stromversorgung gedeckt. Die Windparks auf hoher See lieferten mit 1,3 Prozent zwar eine vermeintlich niedrige Ausbeute, jedoch lag ihr Anteil in 2014 noch bei 0,2 Prozent und hat sich demnach binnen eines Jahres mehr als versechsfacht. Die Photovoltaik steuerte laut Energiebilanz 2015 knapp sechs Prozent zum deutschen Strommix bei und hat im Vergleich zum Vorjahr nur leicht zugelegt.
Und wie steht´s beim seit einiger Zeit hochstilisierten Zweikampf zwischen schmutziger Kohle und sauberen Ökoenergien? Na ja, wie man´s nimmt: Addiert liegen die Erneuerbaren um sechs Prozent und damit klar vor der Braunkohle. Wind, Sonne, Wasser und Biomasse bleiben, jeder Energieträger für sich gesehen, aber natürlich klar zurück. Und zählt man die gut 18 Prozent Steinkohle noch zur dunklen Seite der Macht dazu, dann muss man leider sagen: Trotz 30 Prozent Ökostrom wird die meiste Energie hierzulande noch immer in Kohlekraftwerken produziert.
Grafik © Agentur für Erneuerbare Energien
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