In diesem Jahr – und wohl auch in den kommenden – müssen sich Verbraucher auf anhaltend hohe Heizkosten einstellen. Die Gründe sind vielfältig: Das Ende der reduzierten Mehrwertsteuer auf Gas, der Wegfall der Energiepreisbremsen, die noch immer spürbaren Auswirkungen der Energiekrise und nicht zuletzt der jährlich steigende CO2-Preis auf fossile Brennstoffe. Dem hatte die Bundesregierung zur Bewältigung ihrer Haushaltssperre Ende letzten Jahres einen Extraschub verpasst.

CO2-Preis ist 2024 deutlich spürbar
2023 lag der CO2-Preis – eine Klimaabgabe, die sich für die meisten Verbraucher vor allem beim Heizen und Tanken bemerkbar macht – bei 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid. Die eigentlich geplante Erhöhung in 2024 auf 40 Euro pro Tonne wurde infolge der Haushaltskrise von der Bundesregierung auf 45 Euro verschärft – mit deutlich spürbaren Folgen für gasbeheizte Haushalte. Die allein durch die CO2-Abgabe versursachten Mehrkosten liegen in diesem Jahr in den allermeisten Fällen im dreistelligen Bereich.
Weitere Anstiege sind für die kommenden Jahre bereits fest eingeplant: 2025 und 2026 klettert der CO2-Preis nochmals um jeweils zehn Euro auf dann 65 Euro pro Tonne verursachtes Kohlendioxid. Ab 2027 soll es keine Festpreise mehr geben, stattdessen eine Orientierung am Emissionshandel. Nicht unbedingt zum Vorteil der Verbraucher, denn der Preis für eine Tonne CO2 lag im europäischen Emissionshandel bereits 2023 zumeist bei über 80 Euro.
Beispielrechnung: CO2-Kosten beim Heizen mit Gas
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat berechnet, wie hoch die Mehrkosten beim Heizen mit Gas durch die Verschärfung des CO2-Preises ausfallen. Zugrunde gelegt wurde ein jährlicher Gasverbrauch von 15.000 Kilowattstunden. Das entspricht in etwa dem Bedarf eines Drei- bis Vier-Personen-Haushaltes.
Jahr | CO2-Preis/Tonne | CO2-Preis/kWh | Mehrkosten |
2023 | 30 Euro | 0,64 Cent | 96 Euro |
2024 | 45 Euro | 1,07 Cent | 161 Euro |
2025 | 55 Euro | 1,31 Cent | 196 Euro |
Übrigens: Weil Heizöl klimaschädlicher ist als Erdgas, fallen die Mehrkosten für Haushalte mit Ölheizung entsprechend höher aus: Sie liegen in der Beispielrechnung für 2024 bei 194 Euro und für 2025 bei 237 Euro.
Lohnt sich heute noch eine neue Gasheizung?
Klare Antwort: Nein. Energieberater, Verbraucherzentralen und Marktexperten raten vom Einbau neuer Gas- oder gar Ölheizungen ab. Nicht nur die Preisentwicklung fossiler Energieträger birgt erhebliche Risiken, sondern auch die steigenden Emissionskosten. Hinzu kommt: Ab 2029 müssen Öl- und Gasheizungen laut Gesetzgeber einen Teil der Wärme aus Biobrennstoffen oder Wasserstoff erzeugen. Ob es dafür praktikable Angebote geben wird, ist noch völlig unklar.
Verbraucher, die kurz- bis mittelfristig eine neue Heizung benötigen, sollten sich unbedingt über staatliche Fördermittel informieren. Ende Februar ist die neue Heizungsförderung des Bundes gestartet. Beim Umstieg, beispielsweise auf eine Wärmepumpe, wird neben dem Grundzuschuss von 30 Prozent ein sogenannter Klima-Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent gewährt, sofern der Heizungstausch bis 2028 erfolgt. Haushalte mit geringem Einkommen erhalten noch dazu einen Sonderbonus von bis zu 30 Prozent. Maximal summiert sich der Fördersatz auf 70 Prozent der Investitionskosten. Auch weitere Sanierungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden sind förderfähig und können zum Teil mit der Heizungsmodernisierung kombiniert werden.
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