Was auf dem Höhepunkt der Coronawelle die Maske im Supermarkt war, ist seit dem Ukraine-Krieg die gedrosselte Heizung: eine Selbstverständlichkeit. Das Thema Energiesparen wird auch im anstehenden Winter die meisten Haushalte in Deutschland beschäftigen – denn die vermeintlich gesicherte Versorgungslage hat an den hohen Strom- und Gaspreisen bislang kaum gekratzt.
Haushalte bleiben auf Sparkurs
Die Energiesparbereitschaft in Deutschland ist trotz allgemeiner Entwarnungen im Hinblick auf die Versorgungslage ungebrochen hoch. Das zeigen aktuelle Studien, unter anderem eine Umfrage im Auftrag des Energiekonzerns E.ON: Derzufolge hatte bereits im vergangenen Winter etwa jeder zweite Haushalt den eigenen Strom- und Gasverbrauch gezielt reduziert oder sogar mit Investitionen in energetische Modernisierungslösungen reagiert. Nahezu ebenso viele Haushalte wollen auch in dieser Heizperiode ihren Verbrauch konsequent senken.
Schon aus rein wirtschaftlichen Gründen ist dies auch weiterhin notwendig. Denn trotz inzwischen abgeflachter Preiswelle sind die Kosten für Strom und Gas längst noch nicht auf dem Vor-Krisen-Niveau angekommen. Insbesondere die örtlichen Grundversorger preisen die hohen Belastungen des vergangenen Jahres ungebrochen hoch ein.
Die beliebtesten Energiesparmaßnahmen der Deutschen
Laut Umfragewerten liegt für die meisten Verbraucher der Weg aus der Preiskrise eher in kleineren, günstigen und schnell umsetzbaren Energiesparlösungen:
- stromsparende LED-Leuchten nutzen
- die Raumtemperatur senken
- Sparduschköpfe verwenden
- smarte Heizungsthermostate installieren
E.ON hat berechnet, dass in Deutschland allein durch diese Maßnahmen in den nächsten zwölf Monaten rund 36 Terawattstunden Energie eingespart werden könnten. Dies entspricht in etwa dem Energieverbrauch der Stadt München für knapp drei Jahre. Gut für Klima und Kosten.
Im Einzelfall – das gehört aber auch zur Wahrheit – fallen solche Kleinstmaßnahmen nicht gerade beeindruckend aus: Der Umstieg auf LED-Lampen zahlt sich beispielsweise mit rund 15 Euro im Jahr aus, Sparduschköpfe bringen eine Ersparnis von etwa 35 Euro. Und dabei muss zunächst mal die Anschaffung wieder reingespart werden.
Deutlich effektiver wirkt sich da schon das gezielte Reduzieren der Raumtemperatur aus. Hierbei gilt die Faustregel: Bereits eine Absenkung um ein Grad Celsius spart bis zu sechs Prozent Heizenergie. Umgerechnet auf einen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden zum Preis von 12 Cent (Gaspreisbremse) bedeutet das eine Ersparnis von 1.200 Kilowattstunden bzw. 144 Euro – bei nur einem Grad weniger.
-> ausführliche Tipps und Empfehlungen finden Sie in unserem Themenspecial „Gas sparen“
Jeder zehnte Eigentümer plant energetische Modernisierungen
Im Rahmen der E.ON-Umfrage wurden Immobilienbesitzer außerdem zu ihren Modernisierungsplänen befragt. Das Ergebnis: In den kommenden zwölf Monaten plant rund jeder zehnte Eigentümer die Installation einer Aufdach-Photovoltaikanlage. Weitere möchten ihre Immobilie durch Dämmungsmaßnahmen und den Einbau einer Wärmepumpe energetisch zukunftsfähig machen. Setzen die Hausbesitzer ihre Vorhaben wie geplant um, könnten damit rund sieben Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
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