Den Zubau von PV-Anlagen mit integrierten Stromspeichern zeigt die Webeseite www.foederal-erneuerbar.de an. In absoluten Zahlen liegen Bayern und Nordrhein-Westfalen vorn.
„Solarstromspeicher bringen einen doppelten Nutzen: Die Betreiber können mehr von ihrem selbst erzeugten Solarstrom nutzen und sparen dadurch Kosten. Eine intelligente Steuerung der Speicher entlastet zudem die Netze“, erklärt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE).
Solarstromspeicher in Deutschland: Niedersachsen und Bayern liegen an der Spitze.
Die Kombination von Photovoltaik (PV) mit Stromspeichern findet vor allem in den großen Bundesländern breiten Anklang. In absoluten Zahlen ist der Freistaat Bayern mit einem Zubau von 3.024 Speichern im Jahr 2014 führend, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 2.001 und Baden-Württemberg mit 1.525 Stromspeichern. Insgesamt kamen in Deutschland 2014 genau 10.111 neue Batteriespeicher hinzu.
„Aus Sicht des Stromnetzes bieten Batteriespeicher die Möglichkeit, die maximale Stromeinspeisung zur Mittagszeit zu reduzieren und damit die Belastung der Netze zu begrenzen. Sie sorgen dafür, dass die Solarstromanlagen auf dem Dach nur 40 bis 60 Prozent ihrer technisch möglichen Leistung ins Netz einspeisen. Der Rest geht aber nicht verloren, sondern wird in der Batterie gespeichert und steht am Abend zum Kochen oder Fernsehen zur Verfügung“, so Philipp Vohrer.
Photovoltaikanlagen, die mit einem staatlich geförderten Batteriespeicher kombiniert sind, müssen ihre Einspeiseleistung sogar auf maximal 60 Prozent drosseln.
Die KfW-Bank übernimmt bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten von Batteriespeichern über ein eigenes Förderprogramm für Stromspeicher.
Experteninterview: Stromspeicher Kauf rechnet sich!
Energiebloggerin Cornelia Daniel-Gruber fragte Dr. Andreas Gutsch:
Der Energieexperte Dr. Holger Krawinkel prognostiziert, dass sinkende Preise für Solaranlagen und Speicher den Umbruch in der Energiewirtschaft zusätzlich befeuern werden. „Wir stehen vor einem radikalen Paradigmenwechsel, denn zentrale Prinzipien der bisherigen Stromwirtschaft in Deutschland werden gerade in Frage gestellt. Statt ihren Strom ausschließlich aus zentralen Kraftwerken zu beziehen, werden Stromkonsumenten zusätzlich zu Stromproduzenten oder – neudeutsch – zu Prosumern. Außerdem wird Strom für private Verbraucher und Gewerbebetriebe erstmals in größerem Umfang speicherbar, was früher nur in kleinsten Mengen möglich war. Dadurch haben Kunden nach einer Investition in die eigene Solaranlage und einen Speicher statt laufender Kosten praktisch eine individuelle Strom-Flatrate“, kommentiert Dr. Krawinkel.
Weitere Informationen:
http://www.speichermonitoring.de/
https://www.kfw.de/
http://www.unendlich-viel-energie.de/