Gute Nachrichten für Verbraucher und die Verkehrswende: Die Kosten für das Fahren eines Elektroautos nähern sich in Deutschland immer mehr denen herkömmlicher Diesel- und Benzinfahrzeuge an.
Elektroautos sind konkurrenzfähig
Das weltweit tätige Leasing- und Fuhrparkmanagement-Unternehmen LeasePlan hat seinen jährlichen „Car Cost Index“ veröffentlicht. Die Analyse zeigt, dass sich die Unterhaltskosten eines Elektroautos inzwischen kaum noch von denen herkömmlicher Fahrzeuge unterscheiden. In der Kleinwagen- und Kompaktklasse liege das E-Auto mit 730 Euro im Monat nur noch 10 Euro über dem Diesel und 26 Euro über dem Benziner.
LeasePlan hat die Unterhaltskosten für Autos in 18 europäischen Ländern gelistet – einschließlich Treibstoff, Wertverlust, Steuern, Versicherung und Instandhaltung. Die Ergebnisse für den deutschen Markt beruhen auf über 110.000 gewerblich genutzten Fahrzeugen, die das Unternehmen im Leasing-Service betreut.
„Die gute Nachricht ist, dass die Kosten für Elektrofahrzeuge sinken und wir sehen können, dass sich langsam auch ein starker Gebrauchtwagenmarkt für hochwertige Elektrofahrzeuge entwickelt“, bilanziert Roland Meyer, Geschäftsführer von LeasePlan Deutschland. Die schlechte Nachricht sei, dass viele Regierungen es noch versäumen, die notwendige Ladeinfrastruktur bereitzustellen, um der Nachfrage auf dem Markt nachzukommen. Meyer: „Den Umstieg auf Elektromobilität zu unterstützen, ist die beste Investition, die Regierungen machen können. Elektroautos sind gut für die Fahrer, gut für die Luftqualität und einer der wirksamsten Wege, den Klimawandel zu bekämpfen.“
Elektroautos in Deutschland und Europa: Zahlen und Fakten
Die wichtigsten Erkenntnisse des LeasePlan Car Cost Index:
- In Deutschland belaufen sich die monatlichen Gesamtbetriebskosten gegenwärtig auf 704 Euro für einen Benziner, 720 Euro für einen Diesel und 730 Euro für ein Elektroauto.
- In der Kompaktklasse sind Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in acht europäischen Ländern voll wettbewerbsfähig: Deutschland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Großbritannien.
- Im Mittelklassesegment sind Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in 14 europäischen Ländern voll wettbewerbsfähig: Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, Schweiz, Großbritannien.
- Das Fahren eines Verbrenners ist in Norwegen am teuersten. Die Differenz zum günstigen Elektroauto ist dort im Vergleich zu allen anderen Ländern am größten. Ungarn ist das günstigste Land für Benziner, Griechenland das günstigste für Diesel.
Elektromobilität verlässt die Nische
Eine aktuelle Erhebung im Auftrag des Vergleichsportals Verivox zeigt: Bei den Neuzulassungen erreichen Elektroautos und Plug-in-Hybride in Deutschland bereits einen Marktanteil von über 15 Prozent. Die Frage nach dem nächsten Autokauf beantwortet derzeit sogar jeder Fünfte mit einem E-Fahrzeug. Damit erwägen aktuell mehr Verbraucher den Kauf eines Elektroautos als die Anschaffung eines Diesel-Fahrzeugs.
Seit Juli gilt eine erhöhte Kaufprämie für Elektroautos, die auf das Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung zurückgeht. Die Zulassungszahlen sind in der Folge drastisch angestiegen: Allein im dritten Quartal 2020 sind 54.000 rein batterieelektrische Autos und 56.000 Plug-in-Hybride neu hinzugekommen. Während der e-mobile Anteil an neu zugelassenen Fahrzeugen im vergangenen Jahr noch bei rund drei Prozent gelegen hatte, ist er im September 2020 auf 15,6 Prozent geklettert.
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