Die Preise für Solaranlagen zur privaten Stromerzeugung sind in den vergangenen Jahren deutlich gefallen, die staatlichen Förderzuschüsse gleichzeitig angewachsen. Trotzdem ist die Anschaffung immer noch mit hohen Kosten von 10.000 Euro und mehr verbunden. Eine inzwischen populäre Alternative zum Kauf ist die Miete einer PV-Anlage als Solar-Komplettpaket. Vor- und Nachteile haben beide Varianten.

Betreiber von Solaranlagen erzeugen regenerativen Sonnenstrom zum Eigenbedarf oder zur Netzeinspeisung und leisten damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Wer also an der Energiewende teilhaben und sich obendrein unabhängiger von den hohen Strompreisen der öffentlichen Versorgung machen möchte, liegt mit einer Photovoltaikanlage prinzipiell richtig. Die Frage ist nur: Mieten oder kaufen?
Vorteile auf beiden Seiten
Beide Varianten erfüllen dieselben zentralen Ansprüche: Sie liefern ebenso günstigen wie nachhaltigen Strom und schaffen eine Teil-Unabhängigkeit von Energieversorgern. Auch lässt sich für Stromüberschüsse, der nicht selbst verbraucht, sondern ins öffentliche Netz eingespeist werden, in beiden Fällen eine Einspeisevergütung erzielen. Im Hinblick auf die Kosten sprechen allerdings unterschiedliche Argumente für Kauf bzw. Miete:
- Vorteil Mietanlage: Es fällt keine hohe Einmalzahlung an, die Kosten der Anlage werden in monatlichen Raten bezahlt.
- Vorteil Kaufanlage: Langfristig gerechnet liegen die Anschaffungskosten in der Regel unter der Gesamtsumme von Mietmodellen.
Kauf und Miete im Kostenvergleich
Solaranlagen-Mieter profitieren neben der Tatsache, dass sie keine hohe Anschaffungssumme stemmen müssen, auch davon, dass Installation, Wartung, Reparatur, Reinigung und Versicherung der Anlage mitgemietet werden. Sie buchen quasi ein Sorglos-Paket.
Das wird vom Anbieter entsprechend eingepreist: Die monatlichen Kosten einer modernen, leistungsfähigen Mietanlage liegen, je nach Angebotsumfang, zwischen 50 und 130 Euro. Günstige Optionen beinhalten lediglich die oben genannten Basisleistungen, teurere Premiumpakete schließen beispielsweise Batteriespeicher und Wallbox mit ein. Bei einer typischen Nutzungsdauer von 20 Jahren (die in vielen Mietmodellen auch vertraglich festgeschrieben wird) summieren sich die Kosten auf mindestens 12.000 Euro und liegen in der Spitze bei über 31.000 Euro. Nach 20 Jahren geht die Anlage üblicherweise in den Besitz des Nutzers über, einige Mietverträge bieten außerdem die Option, den Kauf bei Zahlung einer Restsumme schon nach zehn oder 15 Jahren zu tätigen.
Solaranlagen-Käufer müssen eine hohe Einmalzahlung stemmen und in der Folge auch die Betriebskosten tragen, sie sind dafür aber auch Eigentümer ab der ersten Minute und genießen Entscheidungsfreiheit über Planung, Nutzungsdauer, Ausstattung etc.
Die Anschaffungskosten moderner PV-Anlagen liegen, je nach Anbieter und Größe, zwischen 10.000 und 12.000 Euro. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten für Versicherung, Wartung, Reparatur und Reinigung von etwa 400 Euro. Über eine Laufzeit von 20 Jahren ergeben sich Gesamtkosten von 18.000 bis 20.000 Euro. Wird die Anlage mit einem Batteriespeicher kombiniert, fallen zusätzliche Kosten ab etwa 4.000 Euro an. Mithilfe des Speichers lässt sich der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms jedoch deutlich steigern – das macht die Anlage durch weniger Strombedarf vom Energieversorger langfristig wirtschaftlicher.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.