Der CO2-Ausstoß der im vergangenen Jahr neu angemeldeten Autos in Deutschland war mit 127,1 Gramm pro Kilometer der höchste in ganz Europa, meldet die Europäische Umweltagentur. Damit steht ein immer größer werdendes Fragezeichen hinter dem nationalen Klimaziel, die verkehrsbedingten Emissionen bis 2030 um 40 bis 42 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Kurz gesagt: Die Verkehrswende steckt im Stau. Wer kann helfen? Das herbeigesehnte Triumvirat aus Elektromobilität, Biosprit und synthetischen Kraftstoffen – sagen Politik, Energie- und Umweltverbände, deren Vertreter sich im Rahmen der Konferenz „Die Energiewende auf die Straße bringen“ dem Thema angenommen haben.
„Die Energiewende auf die Straße bringen“
Bundesweit waren im vergangenen Jahr mehr als 46 Millionen PKW gemeldet. Und die wollen fortbewegt werden. Die Energie dafür stammte 2017 lediglich zu gut fünf Prozent aus erneuerbaren Quellen, wobei Biokraftstoffe den Löwenanteil ausmachten. Eine Energiewende im Straßenverkehr sei ohne Biokraftstoffe nicht denkbar, sagt der Branchenverband VDB. Biodiesel und Bioethanol könnten den Treibhausgasausstoß im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen um 65 bis 90 Prozent reduzieren.
Trotzdem: Um die nationalen wie international vereinbarten Klimaziele zu erreichen, benötigt Deutschland einen massiven Aufschwung der E-Mobilität. Grundvoraussetzung dafür ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur. Und dabei sind durchaus große Fortschritte erzielt worden. So hat sich die Zahl der Ladepunkte für E-Fahrzeuge in Deutschland seit 2011 mehr als vervierfacht. Im Sommer letzten Jahres wurde eine bundesweite Zahl von 10.700 Ladepunkten bilanziert. Die Technologie für die Energiewende auf der Straße habe damit die Marktreife erreicht, lautet das Fazit der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW). Für alle Fahrzeugsegmente stünden inzwischen Null-Emissions-Lösungen zur Verfügung – durch elektrische Antriebe mit Batterie oder Brennstoffzelle.
Der Autofahrer selbst sei für die Verkehrswende allerdings mindestens so wichtig wie der technologische Wandel, sagt Dana Gruschwitz vom Sozialforschungsinstitut Infas. Trotz Alternativen wie Rad oder ÖPNV würden viele Bundesbürger nach wie vor lieber auf das Auto zurückgreifen. Unabhängigkeit, Bequemlichkeit, aber auch Gewohnheitsdenken seien die Hauptargumente. „Das Auto ist der tatsächliche Ansatzpunkt, um wirklich einen großen Hebel für die Energiewende im Straßenverkehr zu betätigen. Wenn wir nichts tun, wird die Dominanz des Autos nicht abnehmen“, so Gruschwitz. Deshalb müsse die Verkehrswende auch grundsätzlich mit den Autofahrern zusammen gedacht werden.
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)
Georg meint
ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Emissionen wäre eine rigorose Besteuerung von SUVs. Wieso muß die Mama das Kind mit einem 2-Tonner in die Schule fahren? 99% dieser armen Allradpanzer hat doch im ganzen Autoleben noch nicht mal einen Feldweg von Nahem gesehen!
2-3000€ jährlich, Ausnahmen Berggebiete mit viel Schnee und Baufahrzeuge!
Aber da ist die Industrie stärker als die Umwelt, Wie üblich, fürchte ich…