Die Nachtspeicherheizung hat viele Höhen und Tiefen erlebt: In den 1950er und 60er Jahren wurde sie als fortschrittliche Alternative zu Kohleöfen und Ölheizungen gefeiert, in späteren Jahrzehnten wegen ihrer geringen Wirtschaftlichkeit verteufelt und erlebte im Fahrwasser der Energiewende für kurze Zeit ihren zweiten Frühling. Inzwischen ist jedoch klar: Nachspeicheröfen sind Auslaufmodelle und keine zukunftsfähige Technologie.
Erneuerbare Wärme geht längst effizienter
Laut Schätzung des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) werden Nachtspeicherheizungen bundesweit noch in rund 1,5 Millionen Haushalten betrieben. Die zwischenzeitliche Hoffnung, man könne die Geräte im Zuge der Energiewende als Speicher für das schwankende Stromangebot aus erneuerbaren Energien nutzen, wurde längst begraben. Regenerativ erzeugter Strom kann heute deutlich effizienter zur Wärmeversorgung genutzt werden, beispielsweise durch Wärmepumpen.
Nachtspeicherheizungen stammen aus einer Zeit, als die Stromversorger in Deutschland ihre Überkapazitäten aus Kohle- und Atomkraftwerken vermarkten wollten – und dies insbesondere während nächtlicher Schwachlastzeiten. Haushalte mit Nachtspeicherheizung bezogen den Heizstrom zu günstigen Nachttarifen, und die Versorger steigerten ihren Absatz. Inzwischen ist die Technik überholt, ihre Kosten sind hoch und die Effizienz gering. Nach BDH-Berechnungen belaufen sich die Betriebskosten von Nachtspeicheröfen auf 30 Cent pro Kilowattstunde. Eine ebenfalls stromgeführte, aber deutlich effizientere Wärmepumpe heizt dagegen schon für fünf Cent pro Kilowattstunde.
Weil erneuerbare Wärme heute also erheblich effizienter bereitgestellt werden kann als durch alte Nachtspeicherheizungen, die mit Ökostrom betrieben werden, sind Planungen, den Bestand als Energiewende-Technologie zu erhalten, endgültig vom Tisch. Was für betroffene Haushalte bedeutet: Früher oder später muss umgerüstet werden – wenn schon nicht aus wirtschaftlichen Gründen, dann sicherlich irgendwann im Zuge gesetzlicher Auflagen. Ein Problem, denn Alternativen wie Wärmepumpen oder Brennwertheizungen benötigen vollkommen andere bauliche Voraussetzungen, beispielsweise Rohre und Heizkörper, was die Kosten der Umrüstung enorm in die Höhe treibt. Hinzu kommt, dass Gebäude, die heute noch über diese Heiztechnik verfügen, in der Regel schlecht gedämmte Altbauten sind, in denen gleich doppelter Investitionsbedarf besteht. Eine weitere Baustelle der Energiewende mit staatlichem Förderbedarf.
jogi54 meint
Ich habe das Problem wie folgt gelöst:
Alle alte (minimale) Iso außen entfernt – die FBH Heizschlangen auf die Außenwände aufgebracht (5m/m² 20er Rohr) und raumweise statt der Heizkörper angeschlossen. dann mit 22cm dicken Kühlhausisolierpaneelen (PUR, U-Wert 0,109 ) isoliert.
Ergebnis: die größten Verluste gehen zum Reihenhausnachbarn, bei 0°C AT von 2,2kW (VL 30°C) ca. 1,4kW der Heizleistung.:-(, Die max Heizleistung bei -10°C beträgt für die 180m² beheizter Nutzfläche 3,8kW (VL 35°C), die Heizgrenze liegt bei 10,5°C – bei für mich altem Sack 22,5°C im WoZi, 22°C im Badezimmer, ansonsten 20°C Raumtemperatur. Heizenergiebedarf 7700kWh/a.
Mal als Anregung, was gehen kann