Heizen mit Strom ist doch von vorvorgestern. Ja und nein, denn die ursprünglich aus den 1950er Jahren stammende Idee könnte als Baustein der Energiewende künftig nicht nur für klimafreundliche Wärme sorgen, sondern möglicherweise auch als eine Art Schwarm vieler kleiner Stromspeicher zur Systemstabilität beitragen. Da trifft es sich gut, dass schon heute das Angebot auf dem Markt für Heizstrom wächst.
Haushalte mit Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung können wählen und sparen
Haushalte, die mit Strom heizen, mussten lange Zeit vor allem eines: tief in die Tasche greifen. Im Vergleich zu den fossilen Brennstoffklassikern Öl und Gas ist Heizstrom nämlich vergleichsweise teuer. Das könnte sich irgendwann ändern – zum Beispiel dann, wenn überschüssiger Ökostrom aus erneuerbaren Energien im großen Maßstab für die klimaneutrale Wärmeerzeugung eingesetzt werden würde. Noch aber bleibt das Heizen via Strom, egal ob mit moderner Wärmepumpe oder angestaubter Nachtspeicherheizung, eine eher unterrepräsentierte und kostspielige Angelegenheit. Und auch der Anbietermarkt war bis dato ziemlich überschaubar: Die rund 2,5 Millionen strombeheizten Haushalte in Deutschland mussten sich in der Regel mit dem alternativlosen Angebot des örtlichen Grundversorgers begnügen. Inzwischen aber, das zeigen aktuelle Analysen, kommt die Liberalisierung der Energiemärkte auch beim Heizstrom an: Die Zahl der Versorger mit entsprechenden Angeboten hat sich in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt und ist aktuell so umfangreich wie nie.
Eine Verivox-Analyse aus diesem Herbst hat ergeben, dass gegenwärtig mehr als 200 Energieunternehmen Heizstrom auch außerhalb ihres Grundversorgungsgebietes anbieten. Haushalte, die eine Speicherheizung betreiben, können demnach im bundesweiten Schnitt zwischen 36 Tarifen von 24 verschiedenen Anbietern wählen. Nutzern von Wärmepumpen steht eine nahezu identische Auswahl offen. Das Entscheidende: Der zunehmende Wettbewerb bringt Verbrauchern immense Sparpotenziale. Sowohl Haushalte mit Nachtspeicherheizungen als auch Betreiber von Wärmepumpen, so besagt die Analyse, können durch einen Wechsel vom örtlichen Grundversorger zum günstigsten verfügbaren Heizstrom-Angebot im Bundesdurchschnitt mehr als 300 Euro einsparen.
Linktipp: Ein Beitrag von EnWiPo-Blogger Frank Urbansky zum Thema Wärmepumpen-Contracting.
Bild © Stephanie Hofschlaeger, Pixelio
[…] Über das wachsende Angebot an Heizstrom, der für die in der Umfrage gut weggekommene Wärmepumpe ideal ist, informiert Energieblogger-Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Stromauskunft. […]