Klimawandel, Energiepreiskrise, Öl- und Gasimporte aus Russland – es gibt momentan eine ganze Reihe guter Gründe, Energie zu sparen und die eigenen Emissionen zu reduzieren. Mit dem gezielten Einhalten sogenannter „Big Points“ lässt sich die individuelle Klimabilanz sogar halbieren.

Das beim Umweltbundesamt ansässige „Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum“ hat eine Liste mit sieben Big Points veröffentlicht. Damit lasse sich der jährliche CO2-Fußabdruck eines Durchschnittsdeutschen von 10,8 Tonnen nahezu halbieren, sagen die Experten. Was genau sind Big Points? Damit gemeint sind Maßnahmen, die einen besonders großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck einer Person haben. Wer hier ansetzt, optimiert die eigene Klimabilanz besonders effektiv. Big Points können schnell und einfach umsetzbare Anpassungen sein, wie der Wechsel in einen Ökostromtarif oder die Nutzung eines Sparduschkopf, aber auch umfassende Einschnitte im Konsumverhalten bedeuten, wie den Verzicht auf Fleisch oder Flugreisen. Die Big Points im Detail:
Sparduschkopf
Ein Sparduschkopf reduziert den Wasserverbrauch beim Duschen um knapp die Hälfte und spart damit auch die Energie zum Erwärmen des Wassers. Weil der Spareffekt bei jeder Dusche einsetzt, verringert sich nicht nur der eigene CO2-Fußabdruck, sondern auch der der anderen Personen im Haushalt. Effekt: 0,3 Tonnen CO2 pro Jahr.
Flugverzicht
Ein Flug von Frankfurt nach Barcelona und zurück verursacht laut Umweltbundesamt knapp eine halbe Tonne CO2. Schon ein kurzer Wochenendtrip kann die persönliche Klimabilanz deshalb dramatisch verschlechtern. Flugreisen sollten stets hinterfragt werden. Effekt: 0,5 Tonnen CO2 pro Jahr.
Gedämmter Wohnraum
Eine gute Wärmedämmung verringert den Energieverbrauch beim Heizen und spart schnell eine halbe Tonne und mehr CO2 pro Person und Jahr ein. Der große Hebel liegt in der Gebäudehülle, aber auch kleinere Maßnahmen in Wohnungen können Effekte bringen. Dieser Big Point bietet sich grundsätzlich eher für Eigentümer als für Mieter an. Effekt: 0,5 Tonnen CO2 pro Jahr.
Pflanzenbetonte Ernährung
Mit einer vegetarischen oder sogar veganen Ernährung lässt sich bis zu einer Tonne an Treibhausgasen vermeiden. Aber auch die Reduzierung von Fleischkonsum kann bereits spürbare Klimaschutzeffekte bringen. Zu einer umweltbewussten Ernährung gehören außerdem saisonale, regionale und Bio-Lebensmittel, die ebenfalls CO2-ärmer sind. Effekt: 0,5 Tonnen CO2 pro Jahr.
Ökostrom
Der Wechsel in einen Ökostromtarif geht schnell, ist einfach und spart in vielen Fällen nicht nur Emissionen, sondern auch Geld – insbesondere gegenüber teuren Grundversorgungstarifen. Wichtig ist, bei der Wahl eines Ökostromtarifs auf Gütesiegel zu achten. Das Grüner Strom Label sowie das ok-power-Label garantieren, dass durch den Ökostrombezug erneuerbare Energien gefördert werden. Effekt: 0,5 Tonnen CO2 pro Jahr.
Weniger Auto fahren
Wer für die täglichen Wege das Rad oder den ÖPNV statt des Autos nutzt, kann deutlich CO2 sparen. Einmalige Fahrten, etwa Urlaubreisen, Ausflüge oder Transporte, fallen zusammengenommen weniger stark ins Gewicht. Hierfür bieten sich außerdem Carsharing-Modelle an – so lässt sich unter Umständen komplett aufs eigene Fahrzeug verzichten. Effekt: 1 Tonne CO2 pro Jahr.
Bewusster Konsum
Je geringer das Konsumniveau, desto besser die Klimabilanz. Um weniger zu konsumieren, gibt es zahlreiche Ansätze: Nutzungsdauer von Elektrogeräten ausreizen, Reparatur statt Neukauf, Gebrauchtes kaufen, leihen, teilen etc. Auch für Investitionen bzw. Geldanlagen von Privatvermögen gibt es inzwischen grüne Fonds und Konten, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dieser Big Point ist insgesamt offener und diffuser, birgt dafür aber ein umso höheres Sparpotenzial. Effekt: 2 Tonnen CO2 pro Jahr.
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