Erst vor wenigen Wochen haben sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf verbindliche Klimaschutzziele bis zum Jahr 2030 geeinigt. Unter anderem soll Europas Grad an Energieeffizienz um 27 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 steigen. Um diese Vorgabe zu realisieren, könnten schon bald neue Energiesparregeln für Elektrogeräte im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie folgen.
EU-Kommission plant Ausweitung der Ökodesign-Richtlinie
Nachdem in den vergangenen Jahren bereits eine Reihe sogenannter „energieverbrauchsrelevanter“ Produkte über die Ökodesign-Richtlinie der EU reguliert wurde – unter anderem Leuchtmittel, Fernseher, Kühlschränke, Waschmaschinen, Staubsauger, PCs und Monitore – will Brüssel nach aktuellen Medienberichten noch lange nicht Halt machen. Gegenwärtig im Visier für neue Energiesparregeln: Toaster, Föhne und Handys bzw. Smartphones. Auf der Liste der Apekte, die von den Experten der EU-Kommission genauer durchleuchtet werden sollen, stehen neben dem Stromverbrauch auch die Umweltverträglichkeit der Materialien sowie die Lautstärke der Geräte im Betrieb.
Im Hinblick auf Toaster sieht das Ökodesign der EU vor, einen um 35 Prozent reduzierten Stromverbrauch zu erzielen. Dazu sollen in Zukunft vor allem die Einschubfächer der in der Regel mit zwei Schlitzen konzipierten Geräte getrennt schaltbar sein. Dadurch würden sich laut Experten der Kommission in einem einzelnen Durchschnittshaushalt jährliche Energiekosten von 15 bis 20 Euro einsparen lassen. Eine auf den ersten Blick unspektakuläre Zahl, die umgerechnet auf den entsprechenden CO2-Ausstoß in sämtlichen EU-Mitgliedstaaten jedoch durchaus signifikant ausfallen würde. Die geplanten Energiesparregeln für Föhne sollen den Stromverbrauch der Geräte künftig um 30 Prozent drosseln. Darüber hinaus sollen Haartrockner eine maximale Betriebslautstärke von 85 Dezibel nicht überschreiten. Bisher kommen viele Geräte auf 90 bis 100 Dezibel – und liegen damit auf dem Niveau einer Kreissäge. Bei Handys bzw. Smartphones soll das ausgeweitete Ökodesign die technische Nutzbarkeit und die Lebensdauer der Geräte verbessern. Auch sollen in Zukunft keine für Mensch und Umwelt schädlichen Materialien mehr verbaut werden. Die Regularien der EU werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch den problemlosen Austausch von Akkus vorschreiben, wodurch im Besonderen beim Branchenriesen Apple die Mundwinkel lotrecht nach unten sinken dürften.
Bild © Pixelio, Timo Klostermeier
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.