Gas ist aktuell so teuer wie nie zuvor. Damit wächst auch die finanzielle Belastung für Millionen Haushalte in Deutschland. Wir erklären Ihnen, was Sie tun können, um ihre Heizkosten zu reduzieren, zeigen Ihnen, wo im Haushalt Gassparpotenziale schlummern, und geben Ihnen 15 einfache, alltagspraktische Tipps sowie weiterführende Ratschläge für einen optimierten Gasverbrauch.
Das Gebot der Stunde lautet: Energie sparen! Das betrifft vor allem die Bereiche Heizung und Warmwasser, die einen Großteil des Energieverbrauchs im Haushalt ausmachen. Hier schlummert in vielen Fällen erhebliches Sparpotenzial.
Die verschiedenen Räume in Ihrem Haus bzw. Ihrer Wohnung können Sie unterschiedlich temperieren. Dabei gilt die Faustregel: Bereits eine Absenkung um ein Grad Celsius spart bis zu sechs Prozent Heizenergie. In Bad und Wohnräumen sind maximal 22 Grad, besser noch 20 Grad, zu empfehlen, in Schlafzimmer und Küche reichen 16 bis 18 Grad. Dies ist auch die nächtliche Richttemperatur. Dabei ist es ratsam, die Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen zu halten. Wichtig: Die Raumtemperatur fällt nicht schlagartig, wenn Sie den Thermostat herunterregeln. Vielmehr können Sie, insbesondere vor dem Zubettgehen, Vorlaufzeiten einkalkulieren.
Ein Bad entspricht in etwa dem Warmwasserverbrauch von drei Duschen. Zudem ist die Wassertemperatur beim Baden üblicherweise höher, so dass dort umso mehr Energie verbraucht wird.
Großes Einsparpotential haben Sparduschköpfe. Diese verbrauchen bis zu 30 Prozent weniger Wasser - und senken dementsprechend auch den Energieverbrauch. Die Anschaffung rentiert sich also sehr schnell.
Begrenzen Sie Ihre Duschzeit auf maximal fünf Minuten. Die Ersparnis bei Wasser und Energie wird sich spürbar auf ihrer Jahresrechnung bemerkbar machen.
Vermeiden Sie dauerhaftes Kipplüften, dadurch kühlen die Räume aus, ohne dass die Luft wirksam zirkulieren kann. Mehrmaliges Stoßlüften am Tag für wenige Minuten - am besten über alle Räume hinweg - ist deutlich effektiver, schont den Heizenergieverbrauch und beugt Schimmelbildung vor. Am besten drehen Sie während des Lüftens den Thermostat herunter.
Wenn Sie einen Gasherd nutzen, können Sie mit kleinen Maßnahmen beim Kochen spürbar Energie sparen. Zum Beispiel, indem Sie Töpfe und Pfannen stets auf passende Kochfelder stellen, konsequent Deckel nutzen und mit möglichst wenig Flüssigkeit kochen, bestenfalls sogar dampfgaren.
Fenster und Türen in älteren Gebäuden sind häufig nicht ganz dicht, lassen sich jedoch einfach und günstig isolieren. In unsanierten Altbauten lohnt sich unter Umständen eine Modernisierung der Fenster. Auch die Dämmung von Heizungsrohren kann Wärmeverlusten entgegenwirken. Ebenfalls wichtig: Verdecken Sie Heizkörper niemals durch Möbel oder Stoffe, das verursacht Wärmeblockaden und treibt den Verbrauch in die Höhe.
Schließen Sie die Türen in Ihrem Haus. Denn bis zu fünf Prozent an Heizkosten lassen sich sparen, wenn die Türen zwischen Räumen konsequent geschlossen werden, so dass die Wärme nicht unnötig entweicht.
Gerade in kalten Nächten entweicht die Wärme im Haus durch die Fenster nach draußen. Schließen Sie daher die Vorhänge oder Jalousinen in der Nacht. So bleibt die Wärme länger im Haus.
Auch die Wintersonne hat viel Wärme, die Sie ins Haus lassen sollten. Sind große Fenster vorhanden, können darüber ganze Räume aufgeheizt werden.
Programmierbare Heizkörperthermostate können für eine gleichmäßige, automatisch geregelte Raumwärme sorgen. Sind die üblichen manuellen Thermostate verbaut, ist Fingerspitzengefühl gefragt: Leichtes Herauf- bzw. Herunterregeln morgens und abends reicht üblicherweise aus, ständiges Nachregulieren ist im Hinblick auf Verbrauch und Kosten eher kontraproduktiv. Für einen sparsamen Energieeinsatz orientieren Sie sich am besten an Richttemperaturen zwischen 20 Grad (tagsüber) und 16 Grad (nachts).
Entlüften Sie Ihre Heizkörper regelmäßig. Befindet sich zu viel Luft in den Heizkörpern, arbeiten diese ineffizient. Jeder Heizkörper verfügt über ein Ventil, über das die Luft abgelassen werden kann. Passende Entlüftungsschlüssel erhalten Sie unter anderem in Baumärkten.
Die Heizung sollte jährlich von einem Fachbetrieb gewartet werden. Auch wenn moderne Kessel und Thermen wenig Ruß erzeugen, ist nach einer gewissen Betriebsdauer die Reinigung diverser Komponenten erforderlich. Ablagerungen wirken wie eine Wärmedämmung, lassen den Wirkungsgrad sinken und den Verbrauch steigen. Außerdem erhöht regelmäßiges Warten die Lebensdauer von Heizungen.
Experten empfehlen zur Heizungsoptimierung den sogenannten hydraulischen Abgleich: Diese von einem Fachbetrieb vorzunehmende Maßnahme sorgt dafür, dass alle Heizkörper im Gebäude möglichst gleichmäßig mit Wärme versorgt werden. Die optimierte Wärmeverteilung sorgt für einen entsprechend effizienten Energieeinsatz.
Bei Heizungen, die 20 Jahre und länger in Betrieb sind, lohnt sich in der Regel eine Modernisierung. Stimmen Sie sich mit einem Fachbetrieb ab, und vergleichen Sie Preise und Energieträger. Lohnt sich möglicherweise der Umstieg von einer Gasheizung auf Alternativen wie Wärmepumpe oder Solarthermie? Bedenken Sie, dass die Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung nicht nur staatlich gefördert, sondern bei der Heizungsmodernisierung künftig auch gesetzlich vorgeschrieben wird.
Ersetzen Sie ihre heimische Gasheizung nicht durch elektrische Heizgeräte wie Radiatoren oder Heizlüfter. Dadurch steigt Ihr häuslicher Stromverbrauch immens, was in der Endabrechnung zu noch höheren Kosten führt. Zudem könnte eine verbreitete Nutzung von E-Heizgeräten das Stromnetz in Deutschland im Extremfall überlasten.
In den allermeisten Fällen sparen Verbraucher dann am meisten, wenn Sie regelmäßig Preise vergleichen und den Anbieter wechseln. Das zeigen sowohl unsere eigenen jahrzehntelangen Erfahrungen auf dem Energiemarkt als auch die Untersuchungen von Verbraucherschützern. Viele Anbieter belohnen wechselwillige Kunden mit attraktiven Bonuszahlungen. Diese Prämien bringen einen sehr günstigen Gaspreis im ersten Vertragsjahr. Da die Kosten im zweiten Jahr steigen, empfiehlt sich in der Regel ein erneuter Wechsel.
Sehr einfach und bequem ist das mit unserem kostenlosen Premium-Wechselservice für Strom und Gas möglich. Hierbei passen wir dauerhaft und automatisch auf Ihren Tarif auf und wechseln auf Wunsch regelmäßig den Anbieter für Sie.
Ihren Gasverbrauch können Sie Ihrer letzten Jahresrechnung entnehmen oder sich an den folgenden Richtwerten orientieren:
Mithilfe der folgenden Daten aus der Studie "Heizspiegel für Deutschland" können Sie einordnen, wie hoch oder niedrig Ihr persönlicher Gasverbrauch gemessen an bundesweiten Vergleichswerten ist. Dabei ist zu beachten, dass der Gasverbrauch abhängig ist von der Größe der Wohnung oder des Hauses, dem indviduellen Verbrauchsverhalten, dem Alter der Gasheizung sowie der Dämmung des Hauses. Die hier aufgeführten Zahlen sind daher Richtwerte.
(Quelle: Heizspiegel für Deutschland 2022)