Ein aktueller Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) warnt vor dem stark wachsenden Einsatz von Klimaanlagen. Diese seien in bisherigen Zukunftsszenarien zum globalen Energiehunger ein weitestgehend „blinder Fleck“.
Gut für’s Raumklima, schlecht für’s Weltklima
Bereits heute, so die IEA, fließe rund ein Zehntel des weltweit verbrauchten Stroms in den Betrieb von Raumklimageräten und Ventilatoren. Damit nicht genug: Bis zum Jahr 2050 rechnen die Experten mit einer Verdreifachung der Nachfrage. Bis dahin würden jede Sekunde zehn neue Klimaanlagen über die Ladentheken der Welt gehen. Die Hauptursachen für den Nachfrageboom laut IEA-Bericht: Hitze und zunehmender Wohlstand. Weil sich immer mehr Menschen in wirtschaftlich ärmeren Regionen Klimageräte leisten können, und weil die sogenannten Entwicklungsländer noch dazu häufig in besonders hitzeintensiven Teilen der Welt verortet sind, brummt das Geschäft mit der Kühlung.
Ein klassischer Fall von „die Katze beißt sich in den Schwanz“: Der Klimawandel treibt die Temperaturen in die Höhe, die wiederum den Bedarf an Klimageräten anheizen, die wiederum den Energieverbrauch, die Emissionen und damit den Klimawandel intensivieren. Und wo es heute schon heiß ist, wird es künftig noch heißer.
Für die Experten der Internationalen Energieagentur ist das Thema der möglicherweise wichtigste „blinde Fleck“ in der momentanen Energiedebatte. Die Ernsthaftigkeit des Problems veranschaulicht der IEA-Bericht folgendermaßen: Um den prognostizierten Energiehunger der weltweiten Klimaanlagen zu stillen, bräuchte es künftig eine Strommenge, wie sie heute in allen Kraftwerken der EU, der USA und Japans zusammen produziert wird. Zur Problemlösung könnten hingegen strenge Standards bei der Energieeffizienz von Klimageräten beitragen. Damit, so die die Agentur, würde man den globalen Bedarf an neuen Kraftwerken drastisch reduzieren.
Bild © Rosel Eckstein, Pixelio
jogi54 meint
Hallo Björn,
Kühlen kann man durchaus auch ohne Klimagerät (=Wärmepumpe) mit deutlich weniger Energieaufwand.
Ein Erdkollektor für eine Wärmepumpe reicht allemal zum passiven Kühlen, soweit man eine Flächenheizung (FBH, Betonkernaktivierung, Wandheizung) hat.
Rein rechnerisch benötigt man nur 1/3 bis 1/4 der Leistung zum Kühlen, verglichen mit der Heizleistung nach SWP. Durchs Kühlen regeneriert man nebenbei den Erdkollektor im Sommer.
Der Stromverbrauch liegt dann bei geregelten Pumpen für den Sole- und den Heizkreis bei ca 15 – 30W (beide sehr piano…).
Also geht es mal wieder um intelligente Lösungen, statt nur die Energieeffizienz von Klimaanlagen zu optimieren.
LG jogi54