Im Zuge der anhaltenden Energiepreiskrise kommt auf Verbraucher in Deutschland eine neue Zusatzbelastung zu: die Gas-Umlage. Ab wann müssen Haushalte mit welchen Kosten rechnen? Die wichtigsten Antworten zum derzeitigen Stand der Dinge.

Was ist die Gas-Umlage?
Die Gas-Umlage ist eine Zusatzabgabe auf den Gaspreis für Haushalte als Reaktion auf die drastisch gestiegenen Beschaffungskosten der Energieversorger. Aufgrund des Ukrainekriegs will Deutschland die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren bzw. beenden. Zudem hat der russische Energiekonzern Gazprom in den zurückliegenden Monaten die Gaslieferungen an Deutschland gedrosselt. Das verursacht erhebliche Mehrkosten und Planungsunsicherheiten für deutche Energielieferanten.
Um die wirtschaftliche Existenz der Versorger zu sichern, hat die Bundesregierung beschlossen, dass die höheren Beschaffungskosten künftig an die Verbraucher weitergereicht werden dürfen. Dies geschieht mithilfe der Gas-Umlage, die die Kosten von staatlicher Seite regulieren soll.
Ab wann gilt die Gas-Umlage ?
Die Gas-Umlage wird voraussichtlich zum 1. Oktober 2022 eingeführt. Bis dahin will der Bund alle rechtlichen Einzelheiten geklärt haben. Nach derzeitigem Stand soll die Umlage zunächst für eineinhalb Jahre und damit bis zum März 2024 gelten.
Wie teuer wird die Gas-Umlage?
Bei der individuellen Höhe der Umlage kommt es vor allem auf zwei Faktoren an: den konkreten Gasverbrauch im Haushalt und die jeweiligen Mehrkosten des betreffenden Energieversorgers.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat bei der Bekanntgabe der Umlage von „schätzungsweise 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde“ gesprochen. In Summe werde die jährliche Zusatzbelastung „sicherlich einige Hundert Euro pro Haushalt“ betragen. Nach neueren Prognosen müssen Haushalte, je nach Verbrauch, jedoch im Ernstfall mit Mehrkosten im vierstelligen Bereich rechnen. Genauere Einzelheiten zur Höhe der zu erwartenden Kosten sind für Ende August angekündigt.
Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas, der einem musterhaften Vier-Personen-Haushalt entspricht, würden sich die Mehrkosten durch eine Umlagenhöhe von 1,5 Cent pro Kilowattstunde auf 300 Euro im Jahr belaufen. Bei einer Umlage in Höhe von fünf Cent würde sich die jährliche Zusatzbelastung hingegen auf 1.000 Euro summieren.
Lesen Sie auch: Gaspreis-Prognose 2023
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.