Ausgleichsenergie ist ein Begriff aus dem Energiemarkt und bezeichnet die Menge an Energie, die benötigt wird, um kurzfristige Unterschiede zwischen der prognostizierten und der tatsächlichen Stromerzeugung und -nachfrage auszugleichen.
In der Stromversorgung ist es wichtig, dass zu jedem Zeitpunkt ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch besteht, da zu große Abweichungen die Stabilität des Stromnetzes gefährden können. Um dieses Gleichgewicht zu wahren, müssen Stromerzeuger und -händler ihre geplante Erzeugung und ihren geplanten Verbrauch im Voraus melden.
Allerdings lassen sich die tatsächlichen Erzeugung und Verbrauch nicht immer genau vorhersagen. Unvorhersehbare Ereignisse, wie zum Beispiel Änderungen des Wetters, technische Störungen oder Schwankungen im Verbrauchsverhalten, können dazu führen, dass die tatsächliche Erzeugung oder der tatsächliche Verbrauch von den Prognosen abweichen. In solchen Fällen muss Ausgleichsenergie eingesetzt werden.
Die Bereitstellung von Ausgleichsenergie ist eine zentrale Aufgabe der Übertragungsnetzbetreiber. Sie beschaffen Ausgleichsenergie über den sogenannten Regelenergiemarkt und rechnen die Kosten dafür mit den Stromerzeugern und -händlern ab, deren Prognosen von den tatsächlichen Werten abgewichen sind.
Für Verbraucher sind die Kosten für Ausgleichsenergie in der Regel in den allgemeinen Netzgebühren enthalten, die Bestandteil des Strompreises sind. Ein effizienter Umgang mit Ausgleichsenergie trägt zur Stabilität des Stromnetzes bei und kann dazu beitragen, die Strompreise in Grenzen zu halten.
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