Am 30. April 2025 kostet Strom laut unseren Strompreisanalysen für Haushaltsstrom in der Grundversorgung 45,47 Cent pro kWh und 26,66 Cent pro kWh beim günstigsten Alternativanbieter (Quelle: Aktuelle Strompreise in Deutschland). Für Bestandskunden liegen die Preise laut Bundesnetzagentur bei 36 Cent pro Kilowattstunde.
Die folgende Infografik "Strompreisentwicklung 2015-2025" zeigt die Entwicklung der Strompreise in Deutschland von 2015 bis 2025, aufgeteilt in die drei Bestandteile: Steuern und Abgaben, Beschaffung und Vertrieb sowie Netzentgelte. Datengrundlage sind hier die Daten des BDEW, ebenfalls bei einem Verbrauch von 3500 kWH.
Der Gesamtstrompreis ist in diesem Zeitraum um 34 % gestiegen, von 29,62 Cent/kWh (2015) auf 39,8 Cent/kWh (2025).
Dabei hat sich der Anteil der Kostenbestandteile deutlich verschoben:
Steuern und Abgaben sind um 19 % gesunken, von 15,04 Cent/kWh auf 12,72 Cent/kWh.
Die Kosten für Beschaffung und Vertrieb haben sich mehr als verdoppelt (+115 %), von 8,26 Cent/kWh auf 17,09 Cent/kWh.
Netzentgelte sind um 66 % gestiegen, von 6,32 Cent/kWh auf 11,42 Cent/kWh.
Diese Entwicklung verdeutlicht, dass vor allem die Kosten für Beschaffung und Vertrieb sowie Netzentgelte die wesentlichen Treiber des Strompreisanstiegs der letzten 10 Jahre darstellen, während der Anteil der Steuern und Abgaben leicht rückläufig war.
Abbildung: Strompreis Entwicklung 2015 - 2025, Daten: BDEW; Bundesnetzagentur
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Abbildung: Strompreisentwickung in Deutschland 2022 bis 2025
Quelle: StromAuskunft.de, Verbrauch 3500 kWh, Grundgebühren wurden verrechnet. Info Grafik zur freien Verfügung unter Creative Commons Lizenz
In ihrem gemeinsamen Sondierungspapier haben Union und SPD festgehalten, sowohl die Stromsteuer auf ein Mindestmaß senken als auch die im Strompreis enthaltenen Netzentgelte halbieren zu wollen. Insgesamt könnte sich die Kilowattstunde Strom für Privathaushalte damit um rund fünf Cent vergünstigen. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh würde dies eine Ersparnis von rund 175 Euro bedeuten.
Die nachfolgende Grafik bietet eine umfassende Visualisierung der Strompreisentwicklung in Deutschland seit dem Jahr 2014. Durch die detaillierte Gegenüberstellung des Grundversorgungstarifs und des jeweils günstigsten Tarifs wird ein klaren und transparenten Überblick über die Dynamik der Strompreise viusalisiert. Die Darstellung ermöglicht es, Preisbewegungen über die Jahre hinweg nachzuvollziehen und zeigt anschaulich, wie sich die unterschiedlichen Tarife im Vergleich zueinander entwickelt haben.
Grafik "Strompreisentwicklung seit 2014 für Haushalte in Deutschland. Strompreise in der Grundversorgung und beim günstigsten Anbieter außerhalb der Grundversorgung in Cent pro Kilowattstunde bei einem Jahresstromverbrauch von 3.500 kWh", © StromAuskunft.de, Info Grafik zur freien Verfügung unter Creative Commons Lizenz
Der Krieg in der Ukraine löste eine drastische Verteuerung von Rohstoffen wie Gas und Kohle aus, was sich unmittelbar auf die Energiemärkte auswirkte. Im Jahr 2022 schnellten die Preise an den Strombörsen in die Höhe und ließen die Beschaffungskosten für Stromversorger erheblich ansteigen. Diese Entwicklung schlug sich direkt in den Stromrechnungen der Haushalte nieder: Die Preise stiegen deutlich. Zwar konnte die Abschaffung der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 den Preisanstieg etwas abmildern, doch der massive Anstieg der Großhandelspreise ließ sich dadurch nur begrenzt dämpfen.
Im Jahr 2023 entspannte sich die Situation an den Strombörsen vorübergehend. Die Großhandelspreise sanken deutlich, was zu mehreren Strompreissenkungen führte. Allerdings sorgten steigende Kosten für den Betrieb der Stromverteilnetze für neuen Preisdruck. Zum Jahreswechsel 2023/2024 stiegen die Stromnetzgebühren im bundesweiten Durchschnitt um rund 25 Prozent. Zwar wurden die Netzentgelte zu Beginn des Jahres 2025 in vielen Regionen leicht gesenkt, doch im bundesweiten Schnitt betrug die Reduzierung lediglich 2,5 Prozent. Hinzu kamen zu Jahresbeginn erhöhte Umlagen, sodass das Preisniveau weiterhin auf einem hohen Niveau verharrte.
Diese grafische Darstellung verdeutlicht nicht nur die kontinuierlichen Einsparpotenziale durch regelmäßige Tarifvergleiche und Anbieterwechsel, sondern auch die zunehmende Wettbewerbsdynamik im Strommarkt.
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Strompreise im Jahr 2024 auf monatlicher Basis. Die Preise werden für den Grundversorgungstarif, den günstigsten Ökostromtarif sowie den günstigsten Tarif außerhalb der Grundversorgung angegeben.
Monat | Grundversorger | Günstigster Ökostromtarif | Günstigster Alternativtarif |
Januar 2024 | 44,42 Cent pro kWh | 29,66 Cent pro kWh | 29,23 Cent pro kWh |
Februar 2024 | 44,43 Cent pro kWh | 27,63 Cent pro kWh | 27,29 Cent pro kWh |
März 2024 | 43,81 Cent pro kWh | 27,16 Cent pro kWh | 27,05 Cent pro kWh |
April 2024 | 45,11 Cent pro kWh | 27,31 Cent pro kWh | 26,98 Cent pro kWh |
Mai 2024 | 45,17 Cent pro kWh | 27,80 Cent pro kWh | 27,61 Cent pro kWh |
Juni 2024 | 45,10 Cent pro kWh | 28,87 Cent pro kWh | 27,92 Cent pro kWh |
Juli 2024 | 45,18 Cent pro kWh | 27,82 Cent pro kWh | 27,55 Cent pro kWh |
August 2024 | 45,18 Cent pro kWh | 27,61 Cent pro kWh | 27,28 Cent pro kWh |
September 2024 | 45,17 Cent pro kWh | 27,96 Cent pro kWh | 28,01 Cent pro kWh |
Oktober 2024 | 45,15 Cent pro kWh | 28,36 Cent pro kWh | 26,84 Cent pro kWh |
November 2024 | 45,18 Cent pro kWh | 27,23 Cent pro kWh | 25,59 Cent pro kWh |
Dezember 2024 | 44,36 Cent pro kWh | 29,25 Cent pro kWh | 27,74 Cent pro kWh |
Tabelle "Strompreise für Neuverträge im Jahr 2024 in Deutschland bei einem Jahresstromverbrauch von 3.500 kWh", © StromAuskunft.de
Die Entwicklung der Strompreise im Jahr 2024 zeigt signifikante Unterschiede zwischen den Grundversorgungstarifen und den günstigeren Alternativen aus den Ökostrom- sowie den alternativen Stromtarifen. Folgendes lässt sich zusammenfassen:
Stabilität des Grundversorgertarifs: Die Preise des Grundversorgertarifs bleiben das gesamte Jahr über relativ stabil, wobei sie sich im Bereich von 43,81 Cent pro kWh im März bis zu 45,18 Cent pro kWh in den Monaten Juli, August, September und November bewegen.
Schwankungen bei Ökostrom und Alternativtarifen: Im Vergleich zum Grundversorgertarif zeigen die günstigsten Ökostromtarife und die günstigsten Alternativtarife durchgängig niedrigere Preise. Diese schwanken jedoch stärker über die Monate. Der niedrigste Preis für den Ökostromtarif wird im März mit 27,16 Cent pro kWh verzeichnet, während der niedrigste Preis für den Alternativtarif im November bei 25,59 Cent pro kWh liegt.
Tiefst- und Höchstpreise: Der teuerste Monat für den Grundversorgertarif ist April mit 45,11 Cent pro kWh, während der günstigste Monat für den Alternativtarif November mit 25,59 Cent pro kWh ist. Dies zeigt, dass die günstigsten Alternativtarife durchgehend günstiger sind als die günstigsten Ökostromtarife, wobei der Preisunterschied im Laufe des Jahres zunimmt.
Preisvergleich und Sparpotenzial: Durchgängig ist erkennbar, dass der günstigste Alternativtarif meistens unter dem Preis des günstigsten Ökostromtarifs liegt, was auf ein größeres Einsparpotenzial für Verbraucher hinweist, die sich für den Wechsel aus der Grundversorgung entscheiden.
Die Entwicklung der Strompreise in Deutschland steht angesichts wachsender ökonomischer und politischer Unsicherheiten im Zentrum der öffentlichen Diskussion. In diesem Zusammenhang gewinnen Langzeitprognosen eine neue Relevanz, um Verbrauchern und Industrien Orientierung für zukünftige Planungen zu bieten.
Die vorliegenden Analysen und Prognosen unterstreichen, dass Verbraucher und Unternehmen sich auf dauerhaft höhere Stromkosten einstellen müssen. Dies bedingt auch eine Notwendigkeit zur verstärkten Investition in Energieeffizienz und die weitere Förderung erneuerbarer Energiequellen, um die Strompreissteigerung abzufedern und die Energiewende erfolgreich zu gestalten.
Die Prognos-Studie bietet detaillierte Einblicke in die potenziellen Entwicklungen der Strompreise bis 2040 und präsentiert drei mögliche Szenarien, die stark von den zukünftigen Gaslieferungen aus Russland und anderen Faktoren abhängen:
Oberer Preisbereich: Sollte Russland zukünftig kein Gas mehr an Deutschland liefern, prognostizieren die Experten von Prognos, dass die Großhandelspreise für Strom im nächsten Jahr die Marke von 500 Euro pro Megawattstunde übersteigen könnten, bevor sie wieder fallen.
Mittlerer Preisbereich: Bei einer fortgesetzten, wenn auch reduzierten Gasversorgung aus Russland, erwarten die Analytiker, dass die Strompreise auf Großhandelsebene um 189 Euro pro Megawattstunde liegen werden, was kaum über den aktuellen Preisen liegt.
Unterer Preisbereich: Sollten die vollen Gaslieferungen wieder aufgenommen werden, könnten sich die Großhandelsstrompreise nach Prognos im nächsten Jahr auf etwa 100 Euro pro Megawattstunde einpendeln.
Bis 2027/28 wird ein deutlicher Rückgang der Strompreise erwartet. Entscheidend für die Preisentwicklung sind die Nachfrage nach Strom, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Verfügbarkeit von Importen. Trotz möglicher Preisrückgänge werden die Stromkosten langfristig über den Niveaus vor der Coronapandemie und dem Ukraine-Krieg bleiben.
Das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität Köln (EWI) hat in seinen aktuellen Analysen die zukünftigen Entwicklungen der Strompreise an der Börse beleuchtet, die bereits jetzt die früher für 2030 prognostizierten Höchststände erreicht haben. Ursprünglich hatte das EWI im Jahr 2018 einen Börsenstrompreis von 93 Euro pro Megawattstunde für das Jahr 2030 vorhergesagt. Diese früheren Prognosen wurden jedoch durch unerwartete Ereignisse wie den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Versorgungsunsicherheiten überholt.
Laut dem neuesten Gutachten des EWI könnten die Börsenstrompreise im Jahr 2026 auf 132 Euro pro MWh und bis 2030 auf 135 Euro pro MWh ansteigen, falls ein starker Nachfrageanstieg auftritt und gleichzeitig keine russischen Energieträgerimporte mehr verfügbar sind. Dies würde eine Verdreifachung gegenüber den durchschnittlichen Preisen von 37 Euro pro MWh in den Jahren 2016 bis 2019 darstellen.
In einem optimistischeren Szenario, bei einem moderaten Nachfrageanstieg und einem teilweisen Erreichen des Ausbauziels der erneuerbaren Energien, wird mit Preisen von 79 Euro pro MWh für das Jahr 2026 und 52 Euro pro MWh für das Jahr 2030 gerechnet. Auch wenn dieses Szenario günstiger erscheint, liegt es immer noch deutlich über den historischen Preisen.
Die wesentlichen Annahmen dieser Prognose umfassen eine leichte Bevölkerungsabnahme in Deutschland, einen weiterhin steigenden Stromverbrauch, hoch bleibende Gaspreise aufgrund teurerer Einkäufe am Spotmarkt, das Erreichen der Klimaziele mit einem Anteil der erneuerbaren Energien von 80 Prozent am Stromverbrauch bis 2030, eine Rückkehr der Inflation auf ein normales Niveau von 2 Prozent pro Jahr und den fortgesetzten Ausstieg aus der Kernenergie. Diese Faktoren sind entscheidend dafür, wie sich die Strompreise in den nächsten Jahren entwickeln werden und zeichnen ein Bild von einem Strommarkt, der sich auf höhere Kosten einstellt, während er sich gleichzeitig den Herausforderungen einer nachhaltigen Energieversorgung stellt.
Zudem zeigt eine Anfrage der CDU/CSU an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dass die Strompreise für verschiedene Energieträger im Wärmebereich bis 2035 allmählich steigen werden, beginnend bei 37 Cent pro Kilowattstunde in 2024 und ansteigend auf 38,89 Cent pro Kilowattstunde bis 2035. Diese schrittweise Erhöhung spiegelt die erwartete allgemeine Inflationsentwicklung und die steigenden Kosten für die Energiebeschaffung wider.
Wie entwickeln sich die Preise für unterschiedliche Energieträger im Wärmebereich nach Erwartung der Bundesregierung in den kommenden Jahren?
Jahr | Preis in Cent pro Kilowattstunde |
2024 | 37 ct/kWh |
2025 | 37 ct/kWh |
2026 | 37,19 ct/kWh |
2027 | 37,37 ct/kWh |
2028 | 37,56 ct/kWh |
2029 | 37,75 ct/kWh |
2030 | 37,93 ct/kWh |
2031 | 38,12 ct/kWh |
2032 | 38,31 ct/kWh |
2033 | 38,51 ct/kWh |
2034 | 38,70 ct/kWh |
2035 | 38,89 ct/kWh |
Tabelle: Prognose zur Strompreisentwicklung bis zum Jahr 2035 auf Anfrage von CDU/CSU an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Die prognostizierten Preisanstiege sind vorrangig durch höhere Börsenstrompreise bedingt, die aus einer Kombination mehrerer Faktoren resultieren:
Langfristig ist mit anhaltend hohen Strompreisen zu rechnen. Die Bundesregierung rechnet in ihren Modellierungen bis 2035 mit leicht steigenden Preisen, die jährlich um einige Cent zunehmen. Hierbei ist der Einfluss von Energiepolitik und internationalen Marktbedingungen signifikant.
Die Strompreise werden in Zukunft weiter steigen und Haushalte müssen daher deutlich mehr Geld für Energie ausgeben, als es bisher der Fall ist. In einer Simulation des EWI für das Jahr 2026 werden Mehrkosten von 550 bis 920 Euro für einen Durchschnittshaushalt berechnet.
Strom sparen ist der einfachste Weg, um den Anstieg der Stromkosten abzufedern. Reduzieren Sie daher Ihren Stromverbrauch. Die drei größten Stromverbraucher im Haushalt sind
Hier sind unsere Top 5 Stromspartipps:
Mehr Informationen: Unsere besten Stromspartipps
Stromkunden, die bisher noch von Preiserhöhungen verschont geblieben sind, sollten sich auf deutlich höhere Rechnungen einstellen. Planen Sie die höheren Kosten schon jetzt ein und legen Sie jeden Monat etwas Geld zurück. Damit sind Sie für die anstehenden Preiserhöhungen gut vorbereitet.
Überprüfen Sie Ihre Tarife regelmäßig und wechseln Sie den Anbieter, wenn Ihr Tarif nicht mehr der günstigste ist. Denn in den allermeisten Fällen sparen Kunden am meisten, wenn sie regelmäßig den Anbieter wechseln.
Sehr einfach und bequem ist das mit unserem kostenlosen Premium-Wechselservice für Strom und Gas möglich. Hierbei passen wir dauerhaft und automatisch auf Ihren Tarif auf und wechseln auf Wunsch regelmäßig den Anbieter für Sie.
Angesichts der aktuellen Preislage empfehlen wir Verbrauchern, bei einem Anbieterwechsel zunächst einen Vertrag mit kurzer Laufzeit abzuschließen - maximal 12 Monate. Sollten im Laufe des nächsten Jahres wieder günstige Angebote verfügbar sein, können Kunden kurzfristig wechseln.
Eine gute Möglichkeit die Stromkosten zu reduzieren ist die Erzeugung von Strom. Natürlich hat nicht jeder dieselben Voraussetzungen und kann eine Solaranlage mit Speicher installieren oder ein Windrad aufstellen. Aber wer dazu die Möglichkeit hat, der sollte die Gelegenheit nutzen. Denn insbesondere bei den hohen Strompreisen lohnt sich die Erzeugung von Strom mit einem hohen Anteil an Eigenverbrauch sehr. Lassen Sie sich dazu kostenlos beraten und nutzen Sie unseren Solarrechner.
Für Unternehmen bedeuten hohe Energiekosten einen direkten Wettbewerbsnachteil. Gewerbekunden, deren bisherige Stromverträge auslaufen, stehen aktuell vor einer großen Herausforderung: Häufig müssen Sie zu deutlich schlechteren Konditionen neu abschließen.
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