Voraussetzungen für Industriestrom

Voraussetzungen für Industriestrom

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Industriestrom unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem Strom, den private Haushalte beziehen. Während letzterer meist standardisierten Tarifen und Bedingungen folgt, sind die Anforderungen und Tarifstrukturen für Industriekunden wesentlich differenzierter. Doch welche speziellen Voraussetzungen gelten für Unternehmen, die Industriestrom beziehen wollen?

Für Unternehmen, die ihre Stromnachfrage ausschreiben und günstigen Industriestrom beziehen möchten, sind zwei wesentliche Faktoren entscheidend: Der betriebliche Stromverbrauch und die Art der Leistungsmessung. Voraussetzung für Industriestrom ist eine registrierende Leistungsmessung (RLM), bei der der Energieverbrauch in hoher Taktung erfasst und übermittelt wird. Das ist standardmäßig ab einem Jahresverbrauch von 100.000 kWh der Fall.

Unser Servicepartner bietet Gewerbe- und Industriekunden bereits ab einem jährlichen Stromverbrauch von 100.000 kWh die Option auf individuelle Stromangebote. Von Industriestrom sprechen wir ab einem Verbrauch von mindestens 1.000.000 Kilowattstunden pro Jahr. Bei geringeren Jahreverbräuchen sprechen wir von Gewerbestrom

Industriestrom Vorausssetzungen

  • Stromverbrauch min. 1.000.000 kWh
  • Registrierende Leistungsmessung (RLM)

Technische Anforderungen

Industrieunternehmen haben oft spezifische Anforderungen an die Stromversorgung. Dies kann eine höhere Netzstabilität, spezielle Spannungsebenen oder die Notwendigkeit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) umfassen. Energieversorger müssen diese besonderen Bedürfnisse erkennen und dementsprechend bedienen können.

Lastprofile und Flexibilität

Das Lastprofil eines Unternehmens beschreibt dessen Stromverbrauchsmuster über einen bestimmten Zeitraum. Einige Industrieunternehmen können flexibel auf Strompreisschwankungen reagieren, indem sie ihren Verbrauch anpassen. Diese Flexibilität kann zu günstigeren Tarifen führen, da sie es Energieversorgern ermöglicht, das Netz besser auszubalancieren und Überkapazitäten zu reduzieren.

Vertragsdetails und Laufzeiten

Anders als private Haushalte können Industrieunternehmen in der Regel individuelle Verträge mit ihrem Energieversorger aushandeln. Diese Verträge berücksichtigen Aspekte wie Laufzeit, Preisgarantien und zusätzliche Dienstleistungen. Die Fähigkeit, solch maßgeschneiderte Verträge auszuhandeln, setzt jedoch eine klare Kenntnis der eigenen Anforderungen und Bedingungen voraus.

Regulatorische Aspekte

Abhängig vom Standort des Unternehmens können regulatorische Vorgaben und gesetzliche Rahmenbedingungen die Voraussetzungen für den Bezug von Industriestrom beeinflussen. Dies kann steuerliche Anreize, Abgabenbefreiungen oder andere Entlastungsregelungen beinhalten, die speziell für energieintensive Branchen gelten.

Staatliche Strompreisrabatte – Voraussetzungen für Industriekunden

Besonders energieintensive Branchen und Betriebe profitieren von einer reduzierten staatlichen Abgabenlast. Diese Strompreisrabatte wurden vom Gesetzgeber zu Gunsten der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie geschaffen. Dies gilt angesichts des vergleichsweise hohen Energiekostenniveaus in Deutschland vor allem für Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen. Folgende Strompreisbestandteile können rabattiert werden:

  • Netzentgelte
  • Konzessionsabgabe
  • Stromsteuer
  • Staatliche Umlagen, insbesondere die EEG-Umlage

Nach Angaben der Bundesnetzagentur beträgt der staatliche Anteil am Industriestrompreis durchschnittlich 11,56 ct/kWh (Abnahme: 24 GWh/Jahr, Stand 2019). Bei maximaler Rabattierung sinkt er auf 0,99 ct/kWh.

Die Voraussetzungen für staatliche Strompreisrabatte sind vielschichtig und werden je nach Einzelfall individuell bewertet und angerechnet. Folgende Faktoren sind ausschlaggebend:

  • Jährlicher Stromverbrauch
  • Leistungsspitzen
  • Steuerlast
  • Beiträge zur Energieeffizienz
  • Eigenstromerzeugung
  • Individuelle Höhe der Netzentgelte

Lastgang und Leistungsmessung

Unser Tipp

Beim Verfahren der registrierenden Leistungsmessung (RLM) werden in 15-minütiger Taktung Leistungsmittelwerte erfasst. Diese Mittelwerte werden in regelmäßigen Intervallen an den zuständigen Netzbetreiber übermittelt und ergeben in der Summe den sogenannten Lastgang. RLM wird standardmäßig ab einem Jahresstromverbrauch 100.000 kWh vorgenommen. Unterhalb dieser Verbrauchsgröße kommen in der Regel Standardlastprofile (SLP) in Verbindung mit einer reinen Verbrauchsmessung zum Einsatz.

Im Gegensatz zum Standardlastprofil bildet der Lastgang das individuelle Verbrauchsverhalten eines Unternehmens detailliert ab und ist daher grundlegend für die Berechnung individueller Industriestromangebote. Wichtig: Strom ist während der Hauptverbrauchszeiten üblicherweise deutlich teurer als zu Nebenzeiten. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich für industrielle Stromkunden mit hohem Verbrauch stets eine Optimierung des Lastgangs. Dies erfolgt im Rahmen des sogenannten Lastmanagements.

Leistungsoptimierung durch Lastmanagement

Im Lastprofil eines Unternehmens wird der zeitliche Verlauf der abgenommenen elektrischen Leistung festgehalten. Diese kann je nach Gewerbe, Tageszeit, Wochentag und Jahreszeit stark schwanken. Das Lastprofil und insbesondere die Lastspitzen von RLM-Kunden sind maßgeblich für die Berechnung des individuellen Industriestrompreises. Daher haben Verbrauchsspitzen zur Hauptlastzeit für Unternehmen teure Folgen. An dieser Stelle kommt das Lastmanagement zum Einsatz. Es umfasst Analyseverfahren und Maßnahmenkataloge, um eine möglichst optimale Stromabnahme zu gewährleisten. Extreme Unterschiede zwischen hohen und niedrigen Verbrauchsperioden werden ausgeglichen und die Stromkosten idealerweise gesenkt, ohne die betrieblichen Abläufe zu beeinträchtigen.

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