Die Vorauskasse ist eine Zahlungsweise, bei der der Kunde eine Leistung bereits vor ihrer Erbringung bezahlt. Im Bereich der Energieversorgung bedeutet dies, dass der Kunde einen bestimmten Betrag im Voraus an den Energieversorger zahlt, bevor die eigentliche Lieferung von Strom oder Gas erfolgt. Dieser Betrag wird meist auf Basis einer Schätzung des zu erwartenden Verbrauchs berechnet.
Vorteile und Nachteile
Ein Vorteil der Vorauskasse aus Sicht des Energieversorgers besteht darin, dass das Risiko von Zahlungsausfällen minimiert wird. Zudem können die im Voraus erhaltenen Gelder zur Finanzierung des Geschäftsbetriebs genutzt werden.
Für Kunden kann die Vorauskasse hingegen sowohl Vorteile als auch Nachteile haben. Einerseits sind Tarife mit Vorauskasse oft günstiger als andere Tarife, da der Energieversorger die eingesparten Risikokosten in Form von niedrigeren Preisen an die Kunden weitergeben kann. Andererseits birgt die Vorauskasse ein finanzielles Risiko für den Kunden, insbesondere im Falle einer Insolvenz des Energieversorgers.
Risiko der Insolvenz
Wenn ein Energieversorger insolvent geht, kann dies für Kunden, die im Voraus bezahlt haben, problematisch werden. In diesem Fall besteht das Risiko, dass die vorausbezahlten Beträge verloren gehen, da sie in der Insolvenzmasse landen und zur Befriedigung der Gläubiger des Energieversorgers verwendet werden.
In Deutschland besteht durch das Energiewirtschaftsgesetz eine sogenannte Ersatzversorgungspflicht. Das bedeutet, dass Kunden im Falle einer Insolvenz ihres Energieversorgers nicht ohne Strom oder Gas dastehen, sondern von dem Grundversorger am Wohnort mit Energie beliefert werden.
Dennoch sollten Kunden das Risiko einer Vorauskasse im Auge behalten und möglicherweise eine Risikobewertung des jeweiligen Energieversorgers vornehmen, bevor sie sich für einen Tarif mit Vorauskasse entscheiden. Es kann auch ratsam sein, die Höhe der Vorauszahlung möglichst gering zu halten oder stattdessen auf monatliche Zahlungen umzusteigen.
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