Die Tarifschaltung bezeichnet im Kontext der Energieversorgung die Anwendung unterschiedlicher Tarife zu verschiedenen Zeiten. Die Tarifschaltung wird typischerweise zur effizienteren Nutzung von Energienetzen und zur Kostensteuerung eingesetzt und erlaubt es, unterschiedliche Preise für den Energieverbrauch zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten festzulegen.
Funktionsweise und Nutzen
Die Tarifschaltung beruht auf der Tatsache, dass der Energieverbrauch im Tages- und Jahresverlauf stark schwankt. In Zeiten hoher Nachfrage, wie zum Beispiel in den Morgen- und Abendstunden oder in der kalten Jahreszeit, sind die Kosten für die Energieerzeugung und -versorgung höher als in Zeiten niedriger Nachfrage. Durch die Anwendung unterschiedlicher Tarife zu verschiedenen Zeiten können Energieversorger diese Kostenunterschiede an die Kunden weitergeben und Anreize für einen verbrauchssenkenden und netzschonenden Verbrauch setzen.
Umsetzung und Tarifmodelle
Die Tarifschaltung erfordert spezielle Zähler, die den Energieverbrauch zu verschiedenen Zeiten getrennt erfassen können. Bei Stromkunden kommen hierfür in der Regel sogenannte Zweitarifzähler zum Einsatz, die den Verbrauch in Hochtarif- (HT) und Niedertarifzeiten (NT) separat erfassen.
Es gibt verschiedene Modelle der Tarifschaltung. Bei der einfachsten Form, der Zweitarifschaltung, gibt es nur zwei unterschiedliche Tarife: einen für die Hauptlastzeit (Hochtarif) und einen für die Nebenlastzeit (Niedertarif). Es gibt aber auch komplexere Modelle mit mehreren Tarifstufen und unterschiedlichen Zeitzonen.
Auswirkungen auf die Kunden
Für die Kunden bietet die Tarifschaltung die Möglichkeit, ihre Energiekosten zu senken, indem sie ihren Verbrauch in die günstigeren Zeiten verlagern. Dies kann zum Beispiel durch den Einsatz von zeitgesteuerten Geräten oder durch bewusstes Verhalten erreicht werden. Gleichzeitig erfordert die Nutzung der Tarifschaltung jedoch auch ein gewisses Maß an Kenntnis und Planung seitens der Kunden.
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