Alle Jahre wieder veröffentlicht der britische Mineralölkonzern BP seinen „Energy Outlook“, eine Prognose über die Entwicklung des weltweiten Energiebedarfs, die innerhalb der Branche als Standardwerk gilt. Und erneut lautet die Vorhersage: In den kommenden Jahrzehnten wird der Hunger nach Energie rund um den Globus weiter massiv ansteigen.

Die zentralen Aussagen des „BP Energy Outlook 2017“
- Die globale Energienachfrage wird bis zum Jahr 2035 um rund 30 Prozent steigen. Hauptursache ist der wachsende Wohlstand in den sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern. Zum Teil wird der explodierende Energiebedarf durch Verbesserungen der Energieeffizienz abgefedert.
- Durch technologische Entwicklungen und Klimaschutzbelange wandelt sich der Mix der nachgefragten Primärenergieträger. Gemeinsam mit Kohle, so die Prognose, werden Öl und Erdgas aber auch im Jahr 2035 noch die wichtigsten Energieträger sein, wobei dem Erdgas die dominante Rolle zugeschrieben wird. Die Nachfrage nach Öl wird zwar weiter steigen, allerdings langsamer als bisher und nicht mehr primär für Verbrennungs- bzw. Verkehrszwecke.
- Erneuerbare Quellen wie Sonne, Wind, Wasser und Biomasse bleiben auch im globalen Maßstab die mit großem Abstand am schnellsten wachsenden Energieträger. Ihr Anteil am weltweiten Energiemix wird sich innerhalb der kommenden 20 Jahre vervierfachen. China wird diesbezüglich das größte Wachstum verzeichnen und mehr Strom durch erneuerbare Energien erzeugen als die EU und die USA zusammen.
- Mehr als zwei Drittel des Anstiegs der globalen Energienachfrage entfallen auf den Stromsektor.
- Die Zahl der Elektrofahrzeuge von momentan etwa 1,2 Millionen wird sich auf nahezu 100 Millionen bis 2035 erhöhen. Dies entspräche einem Anteil von ungefähr fünf Prozent an der globalen Fahrzeugflotte.
- Die CO2-Emissionen werden sich um weniger als ein Drittel der Steigerungsraten erhöhen, die in den vergangenen 20 Jahren verzeichnet wurden. Dies ist auf Verbesserungen der Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Energien zurückzuführen. Dennoch werden die Emissionen immer noch steigen – und damit weitere Klimaschutzbemühungen notwendig machen.
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