Was sind meine Rechte bei einer Preiserhöhungen für Strom und Gas?

In Deutschland sind Verbraucher bei Preiserhöhungen für Strom und Gas durch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) geschützt. Sie haben folgende Rechte, wenn Ihr Energieversorger eine Preiserhöhung ankündigt:

1. Information und Transparenz: Der Energieversorger ist verpflichtet, Sie rechtzeitig und in verständlicher Form über die Preiserhöhung zu informieren. Die Ankündigung sollte die Gründe für die Erhöhung und den Zeitpunkt, ab dem die neuen Preise gelten, enthalten.

2. Sonderkündigungsrecht: Wenn Ihr Energieversorger die Preise für Strom oder Gas erhöht, steht Ihnen in der Regel ein Sonderkündigungsrecht zu. Das bedeutet, dass Sie Ihren Vertrag außerhalb der regulären Kündigungsfristen kündigen können. Die Frist für die Sonderkündigung beträgt in der Regel 14 Tage ab Zugang der Preiserhöhungsmitteilung. Achten Sie darauf, die Kündigung schriftlich (per Brief oder E-Mail) an Ihren Energieversorger zu senden und den Eingang der Kündigung zu dokumentieren.

3. Neuen Anbieter suchen: Nutzen Sie das Sonderkündigungsrecht, um nach einem günstigeren oder für Sie passenderen Energieversorger zu suchen. Vergleichen Sie verschiedene Angebote und Tarife, um den besten Vertrag für Ihre Bedürfnisse zu finden. Beachten Sie dabei auch die Vertragslaufzeiten, Kündigungsfristen und mögliche Bonuszahlungen.

4. Widerspruch bei ungerechtfertigter Preiserhöhung: Wenn Sie der Meinung sind, dass die Preiserhöhung ungerechtfertigt ist, können Sie bei Ihrem Energieversorger Widerspruch einlegen. Erläutern Sie in Ihrem Schreiben, warum Sie die Preiserhöhung für ungerechtfertigt halten und welche gesetzlichen Bestimmungen Ihrer Meinung nach dagegen sprechen. In solchen Fällen ist es ratsam, sich an die Verbraucherzentrale oder einen Rechtsanwalt zu wenden, um Unterstützung und Beratung zu erhalten.

5. Schlichtungsstelle einschalten: Wenn Ihr Energieversorger auf Ihren Widerspruch nicht reagiert oder das Problem nicht zu Ihrer Zufriedenheit löst, können Sie sich an die zuständige Schlichtungsstelle wenden. In Deutschland ist dies die Schlichtungsstelle Energie e. V., die bei Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und Energieversorgern vermittelt.

4.  

Was sollte ich bei einer Preiserhöhung formal überprüfen?

1. Fristen
2. Richtiger Adressat
3. Richtige Verbrauchsstelle
4. Überschrift
5. Preise gegenübergestellt
6. Begründet
7. Information über
Sonderkündigungsrecht
   
   

Eine Preiserhöhung trotz Preisgarantie ist grundsätzlich unzulässig

Grundsätzlich gilt, dass eine Preiserhöhung trotz Preisgarantie unzulässig ist, solange keine Ausnahmen oder Sonderregelungen in den Vertragsbedingungen vereinbart wurden. Eine Preisgarantie sichert dem Kunden zu, dass der vereinbarte Preis für die Leistung oder das Produkt für einen bestimmten Zeitraum unverändert bleibt. Wenn der Anbieter den Preis trotz dieser Garantie erhöht, verletzt er den Vertrag und handelt möglicherweise rechtswidrig.

Überprüfen Sie dazu folgendes:

1. Form der Preisgarantie?
2. Festpreisgarantie
3. Eingeschränkte Preisgarantie
4. Grund der Preiserhöhung?

Wichtig: Erhöhte Beschaffungskosten rechtfertigen keine Umgehung der Garantie. Erhöhungen aufgrund von § 313
BGB sind unwirksam.

Tipps bei unzulässiger Preiserhöhung

schriftlicher Widerspruch per Einwurf-Einschreiben

Zahlung - 2 Optionen:

1. Abschläge nur in zuvor vereinbarter Höhe zahlen
2. Zahlung unter Vorbehalt

Wichtig: Abschlagserhöhungen innerhalb des Abrechnungszeitraums sind nur mit Ihrer Zustimmung oder nach wirksamer Preiserhöhung zulässig!

In jedem Fall empfiehlt es sich, bei einer unerwarteten Preiserhöhung trotz Preisgarantie den Vertrag und die darin enthaltenen Bedingungen zu prüfen und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen.

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