Städte und Kommunen spielen im Kampf gegen den Klimawandel die Hauptrolle, denn in urbanen Räumen werden rund 80 Prozent der weltweiten Treibhausgase emittiert. Das Erfüllen der nationalen, EU-weiten und globalen Klimaziele ist also in erster Linie Stadtsache.
Städte sind Klimasünder und Energiefresser – sie bieten aber auch große Chancen für die breitenwirksame Umsetzung von Klimaschutzkonzepten. Durch den immensen Energie- und Ressourcenverbrauch, die hohe Dichte an Infrastrukturen und die Vielzahl von Akteuren sind Städte prädestinierte Hebel, um Treibhausgasemissionen insgesamt maßgeblich zu senken. Damit das gelingen kann, wird ein strategischer Orientierungsrahmen benötigt, der die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr in urbanen Räume energiewendefähig macht. So lautet das Fazit des Abschlussberichts zum Projekt „Urbane Energiewende“, das die Deutsche Energie-Agentur (dena) gemeinsam mit Stadtwerken und Energieversorgern, Technologie- und IT-Dienstleistern, Wohnungsgesellschaften, Mobilitätsanbietern, Logistik- und Handelsunternehmen erarbeitet hat. Die Empfehlungen:
1. Strom
Angesichts begrenzter Möglichkeiten und Flächen für die regenerative Stromerzeugung brauchen Städte spezielle Konzepte, um das urbane Grünstrompotenzial zu erschließen. Dazu gehören die Verbreitung von Solaranlagen auf Dachflächen sowie die Stärkung von Mieterstromprojekten. Auch die Digitalisierung der Stromversorgung (Stichwort: Smart Metering) ist von hoher Bedeutung für die urbane Energiewende, denn sie ermöglicht die Vernetzung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität.
2. Wärme
Wärmenetze sind ein wichtiger Baustein für die Energiewende in urbanen Räumen. Über diese können sowohl lokal erzeugte erneuerbare Energien und überregionale Erzeugungsspitzen als auch Abwärme verteilt werden. Für die Politik gilt es, klimafreundliche Wärmekonzepte wie Solarthermie, Wärmepumpen, Kraft-Wärme-Kopplung etc. zu stärken und ihre Wirtschaftlichkeit gegenüber konventionellen, klimaschädlichen Varianten wie Öl und Gas zu erhöhen. Das geschieht beispielsweise durch die CO2-Bepreisung fossiler Brennstoffe.
3. Verkehr
Rückgrat einer klimafreundlichen Mobilität in Städten sind öffentliche Verkehrskonzepte. Als Ergänzung zum weiterhin ausbaufähigen ÖPNV kommt dabei auch Sharing-Angeboten eine wichtiger werdende Rolle zu. Darüber hinaus muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur im privaten und öffentlichen Raum intensiviert werden, um den Durchbruch der Elektromobilität zu beschleunigen. Dafür sind neben Förderprogrammen verbesserten Rahmenbedingungen auch Regelungen und Schnittstellen für netz- und systemdienliches Laden erforderlich.
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