Längst nicht überall in Deutschland erstrahlen die Nächte so flächendeckend hell wie in urbanen Ballungszentren. In einigen ländlichen Regionen und beispielsweise auch auf kleineren Inseln scheinen mangels einer ausreichenden Straßenbeleuchtung nach Sonnenuntergang bestenfalls noch Mond und Sterne. Das könnte sich jedoch bald ändern. Ein Lichtdesigner aus Schleswig-Holstein hat nämllich eine autarke Windkraft-Laterne entwickelt, die künftig auch abgelegene, stromnetzlose Orte erhellen könnte. Und das Schöne: Die Öko-Laterne ist gar nicht mal so teuer.
Helle Nächte für ferne Orte
Seit etwas mehr als einem Jahr hat Erfinder Peer Langemak an seiner innovativen Lichtquelle herumgetüftelt. Nun funktioniert sie und soll demnächst an einigen Orten – unter anderem auf der Nordseeinsel Juist – in den Probebetrieb gehen. Entscheidender Vorteil der Windkraft-Laterne: Sie funktioniert autark, also ohne einen Anschluss ans Stromnetz. Auf dem rund sechs Meter hohen Mast der Laterne dreht sich ein sogenannter Savoniusrotor, der die Windenergie an vier Akkus im Inneren der Anlage abgibt. Diese wiederum versorgen die 14 Watt starken LEDs der Leuchte mit Strom. Voll geladen kann die Laterne laut Entwickler selbst bei absoluter Flaute zehn Tage lang Licht spenden. Zudem ist das System sowohl effizient als auch clever. Die Akkus laden bereits bei einer Windgeschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde auf. Und weht die Brise mal zu steif, bremst die Anlage den Rotor automatisch ab. Bevor Die Windkraft-Laterne marktreif und damit eine echte Alternative zur herkömmlichen Straßenbeleuchtung wird, soll sie zunächst vom TÜV zertifiziert werden.
Entwickler Langemak hat sein ökologisch-autarkes Lichtkonzept insbesondere auf die Bedürnisse kleiner Dörfer und Gemeinden ausgerichtet. Möglicherweise könnten seine Laternen künftig aber auch bislang unbeleuchtete Rad- und Gehwege in urbanen Räumen erhellen. In jedem Fall, so Peer Langemak, rechne sich die Windkraft-Laterne in ländlichen Regionen. Der Stückpreis werde unter 4.000 Euro liegen und damit günstiger sein als die Komplettkosten einer herkömmlichen Straßenlaterne inklusive Erdverkabelung.
Apropos autarke Energieversorgung: In seinem Energieblog berichtet der „Energiesparmeister“ aktuell über Solarmodule für den Balkon.
Bild © Pixelio, Dirk Maus
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.