Im Rahmen des von der EU geförderten Forschungsprojektes „PVP4Grid“ werden derzeit Konzepte zur individuellen und kollektiven Nutzung von vor Ort erzeugtem Sonnenstrom beobachtet. Dabei hat sich herausgestellt: Die Ansätze für solares Prosuming in Europa sind vielfältig und orientieren sich stark an den regulatorischen Rahmenbedingungen der einzelnen Länder.
Prosumenten-Modelle bislang eher kleindimensioniert
Der Begriff Prosuming (Producing+Consuming) kennzeichnet einen wichtigen Baustein der Energiewende und zugleich den idealtypischen Haushalt der Zukunft: Prosumer produzieren, was sie konsumieren, das heißt, sie erzeugen den Strom, den sie verbrauchen, selbst – und zwar erneuerbar. Anwendung findet das Prinzip heutzutage üblicherweise durch die Nutzung von Solarstromanlagen in Eigenheimen.
In einem ersten Bericht des Forschungsprojektes wird zwischen drei grundlegenden Prosuming-Konzepten unterschieden: (1) dem individuellen Eigenverbrauch, (2) der gemeinsamen Nutzung einer Photovoltaikanlage innerhalb eines Gebäudes und (3) der Solarstromversorgung auf Quartiersebene. Untersucht wurden die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen in Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich, Portugal und Spanien. „Ziel des internationalen Projektes ist es, einen Beitrag zur Entwicklung verbesserter Prosumenten-Konzepte und für die Verbreitung verbrauchsnaher Solarstromnutzung zu leisten“, kommentiert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des projektkoordinierenden Bundesverbandes Solarwirtschaft.
Typ eins, der individuelle Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom, ist in allen untersuchten EU-Mitgliedstaaten rechtlich möglich. Fünf der acht analysierten Länder erlauben die gemeinsame Nutzung einer PV-Anlage innerhalb eines Gebäudes – in Belgien, Italien und Spanien ist dies explizit verboten. Die großangelegte Solarstromversorgung auf Quartiersebene unter Nutzung des öffentlichen Stromnetzes ist bislang nur in zwei der untersuchten EU-Staaten rechtlich möglich und wirtschaftlich umsetzbar – in Frankreich und den Niederlanden. Fazit: Das Solarstrom-Prosuming in Europa findet bislang eher in kleinerem Maßstab statt.
Quelle: BSW-Solar
Tja Björn,
am meisten hindern in D regulatorische Lücken und ein nicht mehr zeitgemäßes Vergütungsmodell an einer zielführenden Teilnahme als Prosumer.
Als Betreiber einer PV mit Batterieanlage darf ich meine Batterie nicht aus dem Netz laden – schon garnicht, um die mit billigem oder sogar Überschussstrom geladene Batterie dann zu einem besseren Preis wieder ans Netz zu liefern – was gang und gäbe bei den Kraftwerksbetreibern ist.
So natürlich auch nicht, mittags meine Batterie vollladen, und dann, wenn der Strom gebraucht wird, diesen zu einem besseren Preis einzuspeisen.
Einen Sion als PV Batterie zu betreiben, geht zwar technisch, ist aber regulatorisch nicht zulässig. Wat ein Quatsch….
Beim Telefon gibt es nur noch Flatrate, weil es im Grunde nur noch fixen Kosten gibt.
Bei der Stromerzeugung liegen die derzeitigen Börsenpreise (ohne Ausreiser) bei ganz grob 30 – 60€/MWh (0,03 – 0,06€/kWh). Alles andere sind im Grunde fixe Kosten – auch wenn das derzeitige Modell das nur bei der Regelleistung schon sinnvoll installiert ist: da gibt es einen Leistungspreis und einen Arbeitspreis.
Betrachtet man das auf der Verbraucherseite, dann muss für die max. Abnahme des Verbrauchers entsprechend installierte Kraftwerksleistung vorgehalten werden. Das sollte durch die Grundgebühr => Leistungspreis abgebildet werden. Der Arbeitspreis orientiert sich dann an den Börsenpreisen.
Praktisch: wer einen DLE mit 26kW sein eigen nennt um damit seine Superdusche betreiben zu können, braucht max. >26kW Lieferung, ggf. 30kW. Wer Dank Batterieanlage, PV und WP mit WW-Speicher seinen max. Bezug auf z.B. 0,5kW begrenzen kann braucht nur max 0,5kW.
Sowohl die 30kW als auch die 0,5kW müssen dann vom Netz als Kraftwerksleistung vorgehalten werden. Daran sollte sich dann auch der Leistungspreis in Form der Grundgebühr orientieren (zuzüglich der anderen fixen Kosten für die Leitungen etc.).
Der Arbeitspreis für die tatsächlich gelieferten kWh kann sich dann sehr eng am 1/4 stündlichen Börsenpreis orientieren.
Ein solches System scheint es in Österreich schon zu geben…
LG jogi