380.000 Wärmepumpen in deutschen Haushalten installiert

380.000 Wärmepumpen in deutschen Haushalten installiert

06.08.2015 | Energienachrichten

Die kostenlose Umgebungsenergie aus Grundwasser, Erde oder Luft nutzbar machen - dieses effiziente und umweltschonende Konzept von Wärmepumpen überzeugt immer mehr Haushalte in Deutschland: Bundesweit sind mittlerweile rund 380.000 dieser Geräte installiert. "Während im Neubau ohne erneuerbare Energie schon lange nichts mehr geht - schon um die Auflagen der Energieeinsparverordnung und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes zu erfüllen - entscheidet sich der wirtschaftliche Verstand auch in der Sanierung immer öfter für die Nutzung der kostenlosen Energie und damit für die Wärmepumpe", sagt Manfred Gerngroß, Produktmanager beim Heiz- und Raumklima-Spezialisten Hoval.

Das Prinzip funktioniert wie ein umgekehrter Kühlschrank: Während Letzterer seinem Innenraum Wärme entzieht und sie an die Umwelt abgibt, entzieht die Wärmepumpe der Umwelt die Wärme und gibt sie an das Heizsystem ab. Wärmepumpen arbeiten emissionsfrei und ohne fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas. Durch die Nutzung von Ökostrom können die Anlagen zudem vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Bestimmte Wärmepumpen sind darüber hinaus mit einer Kühlfunktion ausgerüstet.

Laut Manfred Gerngroß können die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe auf den ersten Blick zwar etwas höher sein als beispielsweise die eines Öl-Kessels, die Investition lohne sich dennoch, denn die Umwelt liefere bei der Wärmepumpe etwa 75 Prozent Gratis-Energie für Heizung und Warmwasser. Betrieben wird solch ein System mit Strom. Der entscheidende Vorteil: Seit kurzem dürfen Wärmepumpenbetreiber auch beim Heizstrom bundesweit den jeweils günstigsten Tarif buchen. Kunden mit einer Wärmepumpe, die ihren Haushalts- und Wärmestrom getrennt messen, können somit zwei unterschiedliche Anbieter wählen. Laut Untersuchung von Stiftung Warentest können durch einen Wechsel allein beim Wärmestrom mehr als 500 Euro pro Jahr gespart werden.

"Besonders günstig lassen sich Wärmepumpen betreiben, wenn der Betriebsstrom nicht aus dem Netz, sondern von der eigenen Photovoltaikanlage geliefert wird", erklärt Spezialist Gerngroß. "Der selbst produzierte Strom treibt die Wärmepumpe an. Mit einem Pufferspeicher lässt sich an sonnigen Tagen ein Wärmevorrat anlegen." Der Pufferspeicher dient als Zwischenlager für die überschüssige Energie bis die Wärme im Gebäude benötigt wird. Überschüsse werden entweder ins öffentliche Stromnetz eingespeist oder im Haus selbst genutzt.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft


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