Die Strompreisbremse von 40 Cent pro Kilowattstunde entlastet Haushalte bei den gestiegenen Stromkosten. Für Heizstromtarife müsste der Preisdeckel aber eigentlich niedriger angesetzt werden, kritisiert die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Am ersten März ist die von der Bundesregierung beschlossene Strompreisbremse in Kraft getreten. Sie deckelt die Stromkosten von Privathaushalten für ein Grundkontingent von 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf 40 ct/kWh. Viele Haushalte werden dadurch finanziell entlastet. NIcht jedoch solche, die mit Strom heizen, kritisieren Verbraucherschützer. Für Wärmepumpen- oder Nachtstrom fordern sie eine niedrigere Preisbremse.
"Beim Heizstrom ist die Preisbremse aus unserer Sicht zu hoch angesetzt", sagt Christina Wallraf, Energieexpertin der Verbraucherzentrale NRW, im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Sie plädiert für eine Preisbremse von etwa 30 ct/kWh bei Heizstromtarifen. Derzeit werden diese, wie alle anderen Tarifarten, bei 40 Cent gedeckelt.
Heizstromtarife seien aus guten Gründen jahrelang günstiger gewesen als Haushaltsstrom, so Christina Wallraf. Trotz spezieller Tarife sei das Heizen mit Nachtspeicheröfen schon vor der Energiepreiskrise sehr teuer gewesen. "Der Verzicht auf eine angemessene Preisbremse dürfte vor allem Haushalte mit einem ohnehin unterdurchschnittlichen Einkommen treffen", sagt die Energieexpertin. "Die Heizstrom-Haushalte sind mehr oder weniger vergessen worden."
Dies betrifft neben Haushalten mit Nachtspeicherheizung auch solche, die eine Wärmepumpe betreiben. Zumal der Umstieg auf die klimafreundliche Wärmepumpentechnik politisch ausdrücklich erwünscht ist und gefördert wird. Trotzdem greift die Strompreisbremse auch beim erhöhten Wärmepumpen-Stromverbrauch erst ab 40 Cent.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de