Kostencheck: Wärmepumpe wirtschaftlicher als neue Gasheizung

Kostencheck: Wärmepumpe wirtschaftlicher als neue Gasheizung

25.05.2023 | Energienachrichten

Eine Wärmepumpe kann schon heute günstiger betrieben werden als eine neue Gasheizung - sogar in Bestandsgebäuden. Das besagt ein aktueller Kostencheck der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Zusammenarbeit mit dem Energieberaterverband GIH.

Wärmepumpen bieten Kostenvorteile

Laut Kostencheck kommt es Haushalte unter Umständen teuer zu stehen, jetzt noch eine neue Gasheizung zu installieren. In einem Einfamilienhaus lassen sich mit einer Wärmepumpe statt einer neuen Gasheizung - auch unter Berücksichtigung der Investitionssumme - jährlich rund 12 Prozent Energiekosten sparen, so die Kalkulation. In einem kleinen Mehrfamilienhaus beträgt die Einsparung sogar knapp 15 Prozent beziehungsweise 17 Cent pro Quadratmeter.

Der Kostencheck beruht auf Berechnungen des Analyse- und Beratungsunternehmens Prognos auf Basis exemplarischer Gebäudedaten, die durch Zahlen aus konkreten Praxisbeispielen ergänzt wurden.

Der Umstieg auf eine Wärmepumpe lohne sich im Übrigen nicht nur dann, wenn die Gasheizung defekt sei, so die Autoren der Studie. In Mehrfamilienhäusern könne ein Wechsel schon vor Ende der Betriebsdauer der Gasheizung wirtschaftlich sein. Über die Lebensdauer der Wärmepumpe gerechnet, würden in einem exemplarischen Gebäude knapp 400 Euro Energiekosten pro Jahr gespart. Mit gezielten Sanierungsmaßnahmen könne die Wärmepumpe ihre Vorteile gegenüber Gasheizungen sogar noch stärker ausspielen.

Neue Gasheizungen sind "Verbraucherfalle"

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, kommentiert: "Unser Kostencheck entlarvt neue Gasheizungen als Verbraucherfalle. (...) Sowohl unsere realen Beispiele als auch wissenschaftliche Modellrechnungen zeigen, dass Eigentümerinnen und Eigentümer mit Wärmepumpen bereits heute monatlich Kosten sparen können. Klima- und verbraucherfreundliches Heizen mit Wärmepumpen muss für alle möglich sein. Dafür muss die Bundesregierung Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Anschaffungskosten mit einer einkommensabhängigen Förderung unterstützen."

Arne Kruft, Bundesvorstand Technik des Energieberaterverbands GIH, ergänzt: "Wir werden täglich mit der Frage nach der Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen konfrontiert. Die Ergebnisse des Kostenchecks decken sich mit unseren Erfahrungen: Eine Wärmepumpe ist auch in Bestandsgebäuden in vielen Fällen eine sinnvolle Investition und spart zukünftig noch mehr Kosten ein: (...) Der CO2-Preis, der ja nur für fossile Heizungen und nicht für Wärmepumpen anfällt, wird kontinuierlich steigen. Zudem gehen Experten davon aus, dass der Gaspreis weiter steigen wird und grüner H2 in naher Zukunft weder für den Gebäudesektor verfügbar, noch bezahlbar sein wird. (...) Grundsätzlich gilt: Durch energetische Maßnahmen an der Gebäudehülle läuft eine Wärmepumpe effizienter. Wenn die Heizung noch funktioniert und erst energetische Sanierungsmaßnahmen vorgenommen werden, kann die Wärmepumpe ideal auf den dann deutlich gesunkenen Energiebedarf ausgelegt werden."

-> Verbrauchertipp: Tarifvergleich für Wärmepumpenstrom

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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