Gas, Öl, Wärmepumpe - so heizt Deutschland 2023

Gas, Öl, Wärmepumpe - so heizt Deutschland 2023

16.11.2023 | Energienachrichten

Die Haushalte in Deutschland heizen weiterhin mehrheitlich mit Gas. Ölheizungen befinden sich auf dem Rückzug, während der Anteil klimschonender Wärmepumpen spürbar zunimmt. Das zeigen aktuelle Analysen.

Gas bleibt führender Heizenergieträger

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat im November die Studie "Wie heizt Deutschland?" veröffentlicht und dafür Daten von rund 6.500 Haushalten aus ganz Deutschland ausgewertet. Wichtigste Erkenntnis: Der Heizungsmarkt in Deutschland wandelt sich - allerdings langsam. Der Anteil von Wärmepumpen hat sich innerhalb der letzten vier Jahre mehr als verdoppelt, Ölheizungen spielen dagegen einer immer geringer werdende Rolle. Gas bleibt weiterhin der wichtigste Heizenergieträger in deutschen Haushalten. Die Anteile laut BDEW-Studie im Überblick:

  • Gas: 49,5%
  • Öl: 23,4%
  • Fernwärme: 15,2%
  • Wärmepumpen: 5,7%
  • Sonstige (Holz, Pellets, Speicheröfen, Flüssiggas, Kohle): 6,2%

 

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Viele Heizungen veraltet

Wie Deutschland heizt, ist regional sehr unterschiedlich. Grob lässt sich einordnen: Während im bevölkerungsreichen Nordwesten die Gasheizung klar vorne liegt, wird im ländlicher geprägten Süddeutschland häufiger mit Öl geheizt. Im Norden und Osten ist Fernwärme weiter verbreitet als in den übrigen Landesteilen.

Anlass zur Sorge geben außerdem folgende Zahlen: Heute sind Heizungsanlagen in Deutschland im Schnitt knapp 14 Jahre alt, jede dritte Heizung ist sogar älter als 20 Jahre und damit modernisierungsbedürftig.

Mehrfamilienhäuser bereit für Wärmepumpen

Auch der Energiedienstleister Techem hat aktuelle Kennzahlen zum hiesigen Heizungsmarkt veröffentlicht. Analysiert wurden Daten aus dem Jahr 2022 zu Verbrauch sowie Kosten für Heizung und Warmwasser aus 1,4 Millionen deutschen Wohnungen in rund 120.000 Mehrfamilienhäusern. Die zentralen Ergebnisse:

  • Erdgas war im vergangenen Jahr mit einem Anteil von 51 Prozent an der Heizenergie in Mehrfamilienhäusern klar dominierend.
  • Die Nutzung von Heizöl macht in Mehrfamilienhäusern weniger als zehn Prozent aus.
  • Der Anteil an Wärmepumpen nimmt auch in Mehrfamilienhäusern stetig zu, obwohl die Technologie im Vergleich zu traditionelleren Wärmeerzeugern noch deutlich unterrepäsentiert ist.
  • Die Heizungsanlagen des Gebäudebestandes von Mehrfamilienhäusern in Deutschland sind laut Techem bereits heute zu 50 Prozent für den Einsatz von Wärmepumpen geeignet. Durch einen Heizkörpertausch könnte diese Quote sogar auf 90 Prozent gesteigert werden.

 

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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