Erneuerbare-Energien-Branche fordert Umlage auf fossile Brennstoffe

Erneuerbare-Energien-Branche fordert Umlage auf fossile Brennstoffe

19.10.2016 | Energienachrichten

Deutsche Haushalte müssen sich im kommenden Jahr auf höhere Strompreise einstellen. Hintergrund ist neben der mitunter drastischen Verteuerung der Netzgebühren auch die neuerliche Erhöhung der EEG-Umlage. In diesem Zusammenhang fordern Interessenvertreter der Erneuerbare-Energien-Branche, den Ausbau die Energiewende künftig auch über den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu finanzieren - also über eine neu zu schaffende Umlage auf Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel. Dadurch könne die auf den Strompreis erhobene EEG-Umlage deutlich sinken, gleichzeitig werde die Nutzung erneuerbaren Stroms zur Wärmeversorgung attraktiver.

Das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) kritisiert dahingehende Vorschläge als kontraproduktiv und unsozial. "Eine solche Umlage würde die Sektorkopplung von Strom- und Wärmemarkt auch dann mitnichten voranbringen, wenn die EEG-Umlage sinken würde", so IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. "Denn für eine massenhafte Verbreitung von Wärmestromanwendungen wie Wärmepumpen sind in vielen Bestandsgebäuden überhaupt nicht die baulichen Voraussetzungen gegeben." Zudem seien solche Heizsysteme gerade für Haushalte mit niedrigen Einkommen schlichtweg zu teuer. "Diese Verbraucher müssten dann eine Umlage mittragen, von der sie selbst kaum profitieren."

Alternativ zu einer neuen Umlage schlägt das IWO vor, die Verbindung von Strom- und Wärmemarkt durch den massenhaften Einsatz des Power-to-Heat-Prinzips in Hybridheizungen voranzubringen. Dabei werden bestehende Heizsysteme durch einen kostengünstigen Elektroheizstab ergänzt. So können sie überschüssigen, abgeregelten Strom aus erneuerbarer Erzeugung aufnehmen, zur Wärmeversorgung nutzen und auf diese Weise fossilen Brennstoff und damit CO2-Emissionen sparen. "Damit wäre ein wirksamer Beitrag zur Sektorkopplung und für den Klimaschutz erreicht, ohne Millionen Menschen zusätzlich zu belasten", lautet das Fazit von Adrian Willig.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Klimasünder

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