Bundesregierung beschließt Abschaffung der EEG-Umlage im Strompreis

Bundesregierung beschließt Abschaffung der EEG-Umlage im Strompreis

10.03.2022 | Energienachrichten

Ab Juli 2022 werden Verbraucher in Deutschland keine EEG-Umlage mehr über den Strompreis bezahlen. Das Bundeskabinett beschloss am gestrigen Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf des Wirtschaftsministeriums.

EEG-Umlage entfällt ab 1. Juli

Die über den Strompreis von Haushalten und Gewerbetreibenden entrichtete EEG-Umlage diente viele Jahre der Förderung der Energiewende in Deutschland. Künftig soll dies auf den Bundeshaushalt verlagert werden. Laut Koalitionsvertrag der Bundesregierung sollte die Umlage eigentlich erst 2023 abgeschafft werden, aufgrund der anhaltend hohen Energiepreise wurde dies nun vorverlegt.

Musterhaushalt spart 130 Euro Stromkosten

Wichtig für Verbraucher: Die Stromanbieter sollen verpflichtet werden, den Wegfall der EEG-Umlage in vollem Umfang an ihre Kunden weiterzugeben. Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden würde dadurch um knapp 130 Euro entlastet werden.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erklärte: "Die Abschaffung der EEG-Umlage kann den Druck etwas mindern. Wir müssen aber angesichts der jetzt exorbitant gestiegenen Preise über weitere Entlastungen reden."

Weitere Entlastungen notwendig

Auch der Branchenverband der Energiewirtschaft, BDEW, sieht die Notwendigkeit zusätzlicher Entlastungsschritte: "Die Herausforderungen sind außergewöhnlich, daher bedarf es auch außergewöhnlicher Maßnahmen, um die Haushalte vor explodierenden Kosten zu schützen und die Handlungsfähigkeit der Unternehmen zu sichern", so BDEW-Chefin Kerstin Andreae. Die Politik müsse alle Optionen prüfen, wie Verbraucher entlastet werden können - beispielsweise durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Energie von 19 auf 7 Prozent sowie die Reduzierung der Stromsteuer auf das europäisch zulässige Mindestmaß.

 

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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