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EEG-Umlage offiziell abgeschafft - trotzdem kaum Entlastung

EEG-Umlage offiziell abgeschafft - trotzdem kaum Entlastung bei Energiekosten

01.07.2022 | Energienachrichten

Zum heutigen 1. Juli entfällt nach Beschluss der Bundesregierung die bislang im Strompreis enthaltene EEG-Umlage. Damit sinken die Stromkosten für Privathaushalte in Deutschland um 3,7 Cent pro Kilowattstunde.

Strompreise sinken um 3,7 Cent

Im vergangenen Jahr lag die EEG-Umlage noch bei 6,5 Cent pro Kilowattstunde und machte damit rund ein Fünftel des Strompreises für Haushaltskunden aus. Bereits zu Jahresbeginn 2022 reduzierte die Bundesregierung die Umlage auf 3,7 Cent und beschloss den kompletten Wegfall zum 1. Juli. Künftig erfolgt die Förderung erneuerbarer Energien über Mittel aus dem Bundeshaushalt. Die Energieversorger sind verpflichtet, den Umlagen-Wegfall in voller Höhe an ihre Kunden weiterzugeben.

In einer Stellungnahme des Branchenverbandes BDEW heißt es: "Als die EEG-Umlage eingeführt wurde, war sie das richtige Instrument, um dem noch in den Kinderschuhen steckenden Ausbau der Erneuerbaren auf die Spur zu bringen. Doch heute, 22 Jahre später, ist die EEG-Umlage zu einer echten Belastung für den Strompreis geworden – ihre Finanzierung über den Bundeshaushalt ist daher überfällig. Es ist daher gut, dass die EEG-Umlage nun von den Stromrechnungen verschwindet."

"Tropfen auf dem heißen Stein"

Und weiter: "Leider ist die mit dem Ende der EEG-Umlage verbundene Senkung der Strompreise um 3,7 Cent zum 1. Juli angesichts der derzeitigen Entwicklungen an den Energiemärkten kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. In den vergangenen eineinhalb Jahren sind die Preise im Stromgroßhandel extrem gestiegen. Zuerst hat die konjunkturelle Erholung nach der Hochphase der Corona-Pandemie die Preise in die Höhe getrieben. Der Angriffskrieg auf die Ukraine verschärft die Situation weiter. Aktuell zahlen Stromversorger im Großhandel für eine Kilowattstunde Strom viereinhalbmal so viel wie noch Anfang 2021 und fast doppelt so viel wie zu Anfang dieses Jahres."

Weitere Entlastungen notwendig

Die Abschaffung der EEG-Umlage allein könne den allgemeinen Anstieg der Energiekosten nicht abfedern, so der BDEW. Dazu brauche es weitere Maßnahmen, beispielsweise die Senkung der Stromsteuer, Erleichterungen bei der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas sowie das im Koalitionsvertrag angekündigte Klimageld.

Aber auch die Verbraucher könnten durch einen sorgsamen Umgang mit Energie dazu beitragen, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. In fast jedem Haushalt gebe es noch Einsparmöglichkeiten, betont der Branchenverband.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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