Endspurt in Paris: Klimavertrag in Sicht?

Endspurt in Paris: Klimavertrag in Sicht?

10.12.2015 | Energienachrichten

Mit Blick auf die letzten beiden Verhandlungstage der Welklimakonferenz in Paris sehen die meisten Beobachter eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass zum Ende des UN-Gipfels ein neues Klimaabkommen verabschiedet wird. Vor allem nach Auffassung von Umweltverbänden reicht der am gestrigen Mittwoch vorgelegte neue Entwurf für einen wirksamen Nachfolger des Kyoto-Protokolls jedoch nicht aus, um den globalen Klimawandel nachhaltig zu begrenzen.

Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), lobt zwar das im neuen Entwurf formulierte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Aber: "Vor allem muss formuliert werden, wie diese Ziele erreicht werden sollen." Nach wie vor fehle es im Vertragsentwurf an einem erkennbaren und schnellen Mechanismus, wie die selbst gesteckten Klimaschutzziele der Staaten konkret erreicht und auch überprüft werden können, so Tschimpke, der appelliert: "Wir dürfen diese letzte Chance nicht verstreichen lassen, um ein Abkommen auf den Weg zu bringen, das diesen Namen auch verdient."

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist der gestrige Vetragsentwurf ein "Sammelsurium allgemeiner Absichtserklärungen angereichert mit schwachen Klimaschutzplänen". Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: "Noch scheint die Welt einer Energiezukunft ohne Kohle, Öl und Gas nicht wirklich näher zu kommen. Zwar steht die Option einer maximal akzeptablen Erderwärmung von 1,5 Grad noch im Text, dafür wären jedoch weit ambitioniertere Klimaschutzpläne sämtlicher Staaten nötig. Wir setzen darauf, dass es in den letzten Stunden der Konferenz noch gelingt, ein Abkommen fertigzustellen, das den Klimaschutz wesentlich voranbringt."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Earth Hour 2013

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