Konventionelle Kraftwerke erzielen Gewinne durch EEG-Regelungen

Konventionelle Kraftwerke erzielen Gewinne durch EEG-Regelungen

17.10.2013 | Energienachrichten

Laut einer Modellrechnung im Auftrag der Energiegenossenschaft Greenpeace Energy profitieren fossile und atomare Kraftwerke zum Teil massiv von der Förderung erneuerbarer Energien. Allein im Jahr 2012 seien die Gewinne konventioneller Kraftwerke dank Regelungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) um mehr als 775 Millionen Euro gestiegen.

"Besitzer konventioneller Kraftwerke weisen gerne darauf hin, dass ihnen durch Wind und Sonne das Geschäft weg bricht. Dass sie gleichzeitig von der Förderung der Erneuerbaren oftmals kräftig profitieren, verschweigen sie hingegen gerne", sagt Marcel Keiffenheim von Greenpeace Energy. Auch wenn Atom- und Kohlekraftwerke mittlerweile weniger laufen würden, hätten deren Betreiber über Handelsgeschäfte an der Strombörse dennoch Profite zu verzeichnen. Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien, so zeigt die Studie, lasse die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom in der Vergangenheit zu hohen Preisen verkauft hätten und nun termingerecht liefern müssten, könnten ihren Gewinn steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern ihn billig an der Börse einkaufen. Auf diese Weise, so Greenpeace Energy, würden ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke zu Gewinnern der Energiewende.

Die Energiegenossenschaft kritisiert, dass die erneuerbaren Energien in der anhaltenden Debatte um die Kosten der Energiewende stets als preistreibender Sündenbock herhalten müssten. "Die Studie zeigt, dass durch das EEG, das die Verbraucher über die EEG-Umlage finanzieren, nicht nur die erneuerbaren Energien, sondern auch konventionelle Kraftwerke profitieren", so Marcel Keiffenheim. Eine Lösung des Problems sei das schnellere Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Klimasünder

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