Auf den Großhandelsmärkten sind sowohl beim Strom als auch beim Gas derzeit sinkende Preistrends zu beobachten. Kostenvorteile für Haushalte ergeben sich daraus jedoch noch nicht.
Der Börsenstrompreis ist seit seinem Allzeithoch im August um ganze 80 Prozent gesunken. Trotzdem kostet die Megawattstunde Strom im Großhandel noch immer fast doppelt so viel wie vor der Energiepreiskrise. Dementsprechend sind noch keine Entlastungen für Verbraucher spürbar.
Im Gegenteil: Der durchschnittliche Haushaltsstrompreis ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat sogar leicht angestiegen. Unsere tagesaktuellen Strompreisanlaysen zeigen einen gegenwärtigen Stand - je nach Tarifart - von 39 bis 45 Cent pro Kilowattstunde. Entlastung könnte die für Januar in Aussicht gestellte Strompreisbremse bringen. Sie soll Haushalten und Unternehmen einen Basisverbrauch zu gedeckelten Kosten garantieren.
Der Großhandelspreis für Erdgas ist zu Wochenbeginn auf unter 100 Euro pro Megawattstunde gefallen und damit so niedrig wie zuletzt im Juni.
Zum Vergleich: Einen Monat zuvor wurde Gas noch mit über 220 Euro pro Megawattstunde gehandelt, im August lag der Megawattstundenpreis sogar bei rund 350 Euro. Gründe für den Preisrutsch sind die gut gefüllten Gasspeicher in Europa sowie die milde Witterung, aber auch die angekündigte Gaspreisbremse, ausgehandelte Flüssiggaslieferungen und die Sparmaßnahmen der EU zeigen Wirkung.
Aber: Der Gaspreis befindet sich im Vergleich zum Vorkrisenniveau weiterhin auf einem sehr hohen Stand: Vor einem Jahr, im Oktober 2021, kostete die Megawattstunde im Großhandel noch 45 Euro, 2020 lag der Preis sogar unter der Marke von 20 Euro.
Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de