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Gabriel läutet "unvermeidlichen Ausstieg aus der Kohle" ein

30.03.2015 | Energienachrichten

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat das jüngste Eckpunktepapier von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zur Zukunft des deutschen Strommarktes als "längst überfällige Initiative" bezeichnet und die darin in Aussicht gestellte Klimaabgabe für CO2-intensive Kohlekraftwerke begrüßt. "Damit läutet das Wirtschaftsministerium den unvermeidlichen Ausstieg aus der Kohle ein", kommentiert NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Der Naturschutzbund befürwortet, dass künftig vor allem die ältesten und emissionsstärksten Braunkohlekraftwerke durch höhere Abgaben belastet werden sollen. "Eine nationale emissionsabhängige Abgabe für Kohlekraftwerke ist ein sinnvolles Instrument für den Klimaschutz. Denn bislang blieb der europäische Emissionshandel ein zahnloser Tiger, der den Energie-Dinos mit Braunkohlekraftwerken im Portfolio wenig abverlangte", so Tschimpke. Um die Klimaziele 2020 einzuhalten, müsse Deutschland seinen Ausstoß von Treibhausgasen um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 senken. Deshalb sei es wichtig, Gabriels Vorschläge rasch und konsequent umzusetzen - auch wenn einzelne Länder und Gewerkschaften versuchen würden, diese Pläne zu torpedieren, um möglichst lange an der Kohle festzuhalten, so der NABU-Präsident.

NABU-Energieexpertin Tina Mieritz bezeichnet den absehbaren Rückgang der Braunkohleverstromung als unbestreitbare Herausforderung für die betroffenen Regionen. Anlass zur Panikmache bestehe jedoch nicht: "Die Energieversorger, die noch immer auf Kohle setzen, hätten schon vor Jahren ihre Strategie ändern müssen, statt die Energiewende an sich schlecht zu reden."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Klimasünder

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