Wie sicher ist Deutschlands Stromversorgung?

Wie sicher ist Deutschlands Stromversorgung?

02.02.2023 | Energienachrichten

Die Stromversorgung in Deutschland ist bis 2030 gesichert. Das besagt ein aktueller Bericht der Bundesnetzagentur, den die Bundesregierung am gestrigen Mittwoch vorgestellt hat.

Sichere Stromversorgung auch bei vorzeitigem Kohleausstieg

Der hiesige Strombedarf wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten deutlich ansteigen: E-Autos sollen Verbrenner ablösen, Wärmepumpen sollen Öl- und Gasheizungen ersetzen und per Ökostrom gewonnener Wasserstoff an die Stelle fossiler Brennstoffe treten. Sowohl die Bundesnetzagentur als auch die Bundesregierung zeigen sich aktuell optimistisch, dass Deutschland für diesen Umbruch gerüstet ist.

Die hiesige Stromversorgung sei auch unter der Voraussetzung sicher, dass der ursprünglich bis 2038 vorgesehene Kohleausstieg in allen Revieren vorgezogen werden sollte, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Dies funktioniere aber nur, wenn in den verbliebenen 2020er-Jahren massiv investiert werde - in erneuerbare Energien, Ersatzkraftwerke und den Ausbau der Stromnetze.

Dreifaches Energiewende-Tempo nötig

Konkret empfiehlt die Bundesnetzagentur in ihrem Bericht eine Verdreifachung des Ausbautempos bei erneuerbaren Energien. Parallel dazu soll der Bau neuer grundlastfähiger Kraftwerke gefördert werden. Diese müssten zunächst mit Gas betrieben, perspektivisch jedoch auf Wasserstoff umgestellt werden.

Hierzu teilt der Branchenverband der Energiewirtschaft (BDEW) mit: "Deutschland muss einen Spurt in nie gekannter Geschwindigkeit hinlegen, wenn diese Transformation zum klimaneutralen Stromsystem bis 2035 bei gleichzeitigem Kohleausstieg bis 2030 tatsächlich erreicht werden soll."

Viele Annahmen des vorliegenden Berichts sind nach Einschätzung des BDEW allerdings zu optimistisch formuliert. Deshalb könne man die Studie auch nicht als ernsthaften "Stresstest“ für die Versorgungssicherheit im Jahr 2030 bewerten, sondern eher als eine Prognose unter Idealbedingungen.

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft.de

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