Klimagipfel: Umweltverbände kritisieren Beschlüsse

Klimagipfel: Umweltverbände kritisieren Beschlüsse

12.12.2011 | Energienachrichten

Nach geteilter Auffassung diverser Umweltverbände sind die Ergebnisss der 17. UN-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban deutlich zu schwach und unverbindlich. Diesbezüglich seien weder die Beschlüsse zum Kyoto-Protokoll noch der Fahrplan für ein neues Klimaabkommen ausreichend, um den weltweiten Klimaschutz effektiv voranzubringen.

"Die Verhandler kommen vom Klimagipfel mit ziemlich leeren Händen nach Hause. Wie ein Kyoto-II-Abkommen aussieht, bleibt unklar und ebenso, wie ein neuer Weltklimavertrag gestaltet wird. Der dringend benötigte Klimafonds kommt viel zu spät. Damit sind diese Beschlüsse nur ein löchriger Rettungsschirm fürs Klima. Die Chance, in Durban einen echten Durchbruch zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad hinzubekommen wurde nicht genutzt", so Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), kritisiert: "Die rechtlichen Vereinbarungen sind schwach und die Zusagen für die CO2-Reduzierung reichen nicht aus - so ist das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, nicht erreichbar. Ein schwaches Kyoto II und ein vages Mandat für ein neues Klimaabkommen - wer dieses Ergebnis als großen Erfolg verkauft, betreibt Greenwashing."

"Angesichts des schwierigen Verhandlungsverlaufes wäre es besser gewesen, die Klimakonferenz hätte keine Beschlüsse gefasst, sondern im neuen Jahr so lange weiter verhandelt, bis ein wirklich gutes Ergebnis erzielt worden wäre", sagt Martin Kaiser von Greenpeace. "Die Staatengemeinschaft ist den Menschen einmal mehr eine Antwort auf die dringend zu lösende Klimafrage schuldig geblieben. Mit einem solch schwachen Klimavertrag wird das 2-Grad-Ziel nicht zu erreichen sein."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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