Petersberger Klimadialog: Umweltschützer appellieren an Merkel

Petersberger Klimadialog: Umweltschützer appellieren an Merkel

24.05.2017 | Energienachrichten

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am gestrigen Dienstag anlässlich des Petersberger Klimadialogs in Berlin zu Vertretern aus 35 Ländern gesprochen. Im Rahmen der Veranstaltung wirbt die Bundesregierung unter anderem für den weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien und insbesondere für das Festhalten am Pariser Weltklimavertrag. Am Rande des Klimadialogs haben Umweltorganisationen erneut Appelle an die Bundeskanzlerin gerichtet, sich konsequenter für den globalen Klimaschutz stark zu machen.

Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), forderte Angela Merkel auf, den Kohleausstieg zu beschleunigen und die Verkehrswende einzuleiten. "Petersberger Sonntagsreden sind das eine, zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens tragen sie wenig bei. Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad lässt sich nur erreichen, wenn die Weltgemeinschaft schnell aus fossilen Energieträgern aussteigt und zu hundert Prozent auf erneuerbare Energien umsteigt. Ein klares Bekenntnis der Regierungen zum Kohleausstieg wäre ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit vom Klimawandel besonders betroffenen Staaten wie den Fidschi-Inseln", so Weiger, der ergänzt: "Deutschland hat aktuell die G20-Präsidentschaft inne und richtet den diesjährigen Weltklimagipfel aus. Deshalb steht Frau Merkel beim Klimaschutz in besonderer Verantwortung."

Für den konsequenten Ausstieg aus der Kohle demonstrierten auch Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace am Brandenburger Tor. "Klimaschutz ohne Kohleausstieg ist wie Löschen mit Benzin", kommentiert Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. "Die im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarten Ziele sind für Millionen Menschen überlebenswichtig, und sie lassen sich nur mit einem Kohleausstieg erreichen. Reiche Industriestaaten wie Deutschland müssen dabei vorangehen."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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