Deutsche pro Atomausstiegs-Entscheidung

Deutsche pro Atomausstiegs-Entscheidung

10.06.2011 | Energienachrichten

Laut dem aktuellen ARD-DeutschlandTrend begrüßt die Mehrheit der Deutschen die schnelle Entscheidung der Bundesregierung zum Atomausstieg. 54 Prozent der Befragten gaben an, die innerhalb weniger Wochen nach der Katastrophe in Japan getroffene Atomausstiegs-Entscheidung zu befürworten. 43 Prozent sind hingegen der Meinung, die Politik hätte sich mehr Zeit für Abwägungen nehmen sollen.

Den veranschlagten Ausstiegstermin im Jahr 2022 halten 44 Prozent der im ARD-DeutschlandTrend Befragten für richtig. 31 Prozent beurteilen ihn für zu spät, 19 Prozent für zu früh. Lediglich ein knappes Drittel der Befragten glaubt, dass der Atomausstieg aufgrund von Zweifeln an der Sicherheit der deutschen AKW beschlossen wurde. 57 Prozent sind hingegen der Ansicht, dass Union und FDP aus Sorge vor Wahlniederlagen ihren Kurs in der Atompolitik geändert hätten.

Bei der Mehrheit der Bundesbürger herrscht zudem die Bereitschaft vor, die Folgen des Atomausstiegs mitzutragen. 65 Prozent der Befragten würden höhere Preise für atomfreien Strom zahlen und 71 Prozent wären bereit, neue Hochspannungsleitungen und Windräder in ihrer Umgebung in Kauf zu nehmen. Allerdings sprechen sich ganze 82 Prozent gegen ein atomares Endlager in der Nähe ihres Wohnortes aus.

Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap Anfang der Woche 1007 Wahlberechtigte aus dem gesamten Bundesgebiet telefonisch befragt.

© 2011 StromAuskunft

Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


Ähnliche Energienachrichten