Deutsch-Tschechische Studie zum Strukturwandel in Braunkohleregionen

Deutsch-Tschechische Studie zum Strukturwandel in Braunkohleregionen

18.05.2018 | Energienachrichten

Die Heinrich-Böll-Stiftung Prag und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) haben gemeinsam mit den Think Tanks E3G und Glopolis den Bericht "Europäische Braunkohleregionen im Wandel: Herausforderungen in Deutschland und Tschechien" vorgelegt. Die Studie analysiert den Strukturwandel in deutschen und tschechischen Braunkohlerevieren und formuliert Politikempfehlungen für eine wirtschaftlich nachhaltige und sozial gerechte Entwicklung in diesen Regionen.

Von zentraler Bedeutung für die betroffenen Regionen seien klar definierte Ausstiegsszenarien, eine frühe Planung von alternativen Strategien, die verbindliche Kooperation zwischen nationaler und regionaler Politik sowie eine umfassende Beteiligung der Bürger am Kohleausstieg. Die Empfehlungen basieren auf einem knapp zweijährigen Dialog einer deutsch-tschechischen Expertengruppe aus Politik, Verwaltung, Energiewirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Eva van de Rakt, Büroleiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Prag: "Deutschland und Tschechien sind wirtschaftlich eng miteinander verbunden und stehen aufgrund ihrer Abhängigkeit von der Braunkohle vor ähnlichen Herausforderungen. Unser Projekt brachte zum ersten Mal zentrale Akteurinnen und Akteure ganz unterschiedlicher Bereiche im deutsch-tschechischen Kontext zusammen, um in einem vertraulichen Rahmen Ausgangslagen und Grundvoraussetzungen für einen nachhaltigen und sozial gerechten Strukturwandel zu diskutieren. Der Abschlussbericht wird den Regierungen beider Länder vorgelegt, um eine weitere grenzüberschreitende Debatte darüber anzuregen, wie ein gerechtes Modell des Strukturwandels für die europäischen Braunkohlereviere aussehen könnte."

DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner: "Klimafreundliche Technologien und nachhaltige Regionalentwicklung stellen für die Braunkohlereviere eine echte wirtschaftliche Chance dar. Um das Potential auszuschöpfen, ist die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger an der Zukunftsgestaltung ihrer Region wesentlich." Die von der Bundesregierung geplante Kommission für "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" müsse zeitnah ein klares Zieldatum für den Kohleausstieg festlegen und damit die notwendige Planungssicherheit schaffen.

© 2018 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz

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