LichtBlick kritisiert EEG-Reform als Ökostrom-Bremse

LichtBlick kritisiert EEG-Reform als Ökostrom-Bremse

30.06.2014 | Energienachrichten

Die am vergangenen Freitag vom Bundestag verabschiedete EEG-Reform wird von Deutschlands Ökostrom-Marktführer LichtBlick kritisiert. Die Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) erschwere die Entwicklung eines subventionsfreien Marktes für erneuerbare Energien. "Minister Gabriel hat im Schulterschluss mit der alten Energiewelt eine Innovationsbremse im EEG installiert. Neue Geschäftsmodelle lokaler Stromvermarktung werden mit höheren Abgaben belastet", sagt Heiko von Tschischwitz, Vorsitzender der Geschäftsführung von LichtBlick.

Ein Beispiel sei das Thema Mieterstrom. Für die Lieferung lokal erzeugten Sonnenstroms an Mieter wird künftig die volle EEG-Umlage fällig, während Eigenheimbesitzer gar keine und andere Eigenversorger 40 Prozent der EEG-Umlage zahlen müssen. Eine vierköpfige Familie, die zur Miete wohnt, zahlt demnach für Solarstrom vom Dach bis zu 150 Euro mehr EEG-Umlage im Jahr als eine Familie im Eigenheim. "Die Bundesregierung lässt die Mieter im Regen stehen", so von Tschischwitz.

Nach Ansicht von LichtBlick überfordere die lokale Ökostrom-Vermarktung viele Konzerne und Stadtwerke. Diese würden deshalb die Konkurrenz innovativer Versorger fürchten. "Neue Produkte wie Mieterstrom werden die nächste Welle von Kundenverlusten bei den regionalen Platzhirschen auslösen", sagt von Tschischwitz. Deshalb kämpfe die alte Energiewelt mit aller Lobbymacht gegen Innovationen und behindere damit den Wettbewerb und die Energiewende.

LichtBlick selbst vermarktet in Berlin Hellersdorf Strom aus Deutschlands größter Solaranlage auf Wohngebäuden an die Mieter eines Wohnviertels. Das Konzept kommt bereits heute ohne Subventionen aus dem EEG aus und trotz der neuen Abgaben will LichtBlick weiter daran festhalten. "Die Dezentralisierung des Energiemarktes ist nicht mehr zu stoppen. Die Politik und die alte Energiebranche können den Zug bremsen, aufhalten werden sie ihn nicht", ist sich Heiko von Tschischwitz sicher.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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