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Solarindustrie: Chinas Überkapazitäten überschwemmen den Weltmarkt

23.09.2016 | Energienachrichten

Laut der Brancheninitiative EU ProSun hat die sich gerade erholende deutsche bzw. europäische Solarindustrie erneut mit chinesischem Preisdumping zu kämpfen. Aktuell würden große Mengen von Dumpingimporten aus Fernost auf die europäischen Märkte gelangen. Ursächlich dafür sei der Entschluss der chinesischen Regierung, das heimische Solarförderprogramm kurzfristig zu beenden. Die chinesischen Überkapazitäten würden dadurch erneut auf die internationalen Märkte drängen.

Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun: "Es wird gepfuscht und getrickst, um Antidumping-Auflagen zu umgehen. Hauptsache, man findet in Europa noch Kunden und kann andere Hersteller vom Markt verdrängen. Die EU muss dringend ihre Instrumente gegen unzulässiges Dumping nachschärfen. Freie Märkte funktionieren nur mit klaren Regeln."

Nach Angaben von EU ProSun kann China allein mit der bestehenden Produktionskapazität den weltweiten Bedarf an Solarprodukten 1,3 mal decken. Um der Überproduktion Herr zu werden, hatte Chinas Regierung Anfang des Jahres erklärt, die heimische Nachfrage drastisch erhöhen zu wollen. Planziel war, bis Ende 2016 Solaranlagen mit einer Leistung von 21 Gigawatt zu installieren - mehr als in der EU und den USA zusammen. Da dieses Ziel aber bereits im Juni erreicht war, beendete die Regierung die Förderung, was erneut zu einer weltweiten Schwemme von Angeboten unter Herstellungskosten geführt hat.

Milan Nitzschke kritisiert: "China hält sich nicht an internationale Regeln, subventioniert gezielt Überkapazitäten, fördert Dumping, und exportiert seine Arbeitslosigkeit in andere Teile der Welt. Alleine in der deutschen Solarindustrie hat das in diesen Tagen wieder mehrere hundert Arbeitsplätze gekostet."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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