Wettstreit um künftigen Stromnetzbetrieb in Berlin

Wettstreit um künftigen Stromnetzbetrieb in Berlin

30.08.2016 | Energienachrichten

Die Bundeshauptstadt vergibt eine neue Konzession für den Betrieb des Berliner Stromnetzes. Drei Bewerber haben ihre Angebote eingereicht: Die Vattenfall-Tochter und bisherige Betreibergesellschaft Stromnetz Berlin, die staatliche Gesellschaft Berlin Energie sowie die Genossenschaft BürgerEnergie Berlin. Die Bewerbung um das Berliner Stromnetz ist demnach auch ein Wettstreit der drei Modelle Privatwirtschaft, Staats- und Genossenschaftsbetrieb.

Deutsche Netzbetreiber haben eine gesicherte Marktposition. Aufgrund ihrer Monopolstellung erhalten sie ein staatlich reguliertes Netznutzungsentgelt, welches Renditen zwischen sechs und zehn Prozent garantiert. Dementsprechend hoch ist in der Regel der Anklang, wenn Kommunen Konzessionen für den Netzbetrieb neu vergeben.

Das Vergabeverfahren ist allerdings kein Bieterverfahren: Bei der Neuvergabe der Konzession spielen neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch politische Faktoren eine entscheidende Rolle. Im Berliner Fall wird der Senat die vorliegenden Angebote prüfen und anschließend dem Abgeordnetenhaus das Profil eines ausgewählten Bewerbers zur Entscheidung vorlegen. Im weiteren Verlauf muss dann der neue Konzessionsinhaber mit dem bisherigen Betreiber den Kauf des Netzes verhandeln.

Der Kaufpreis des Berliner Stromnetzes wird auf mindestens eine Milliarde Euro geschätzt. Mit einer Entscheidung wird allerdings erst nach der Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses am 18. September gerechnet.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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